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POV: Maya

Als ich aufwache, muss ich direkt schmunzeln, als ich erkenne, wo ich bin. In Enitans Schlafzimmer. Und neben mir schläft der schönste Mann, den ich je getroffen habe. Die Decke ist nur um seine Hüfte geschlungen und er schläft noch. Mein Mund wird trocken von dem Anblick. Seine Brust hebt und senkt sich regelmäßig, also entscheide ich mich dafür ihn schlafen zu lassen. Stattdessen drehe ich mich zur Kommode und nehme mein Handy in die Hand.
477 Nachrichten und 13 verpasste Anrufe von Alina. Ich schrecke zusammen und mir gehen tausende Gedanken durch den Kopf. Mein Herz schlägt schneller, als ich auf den Chat klicke und mir ein paar Nachrichten durchlese.

> MAYA, WO BIST DU?
> WIR HABEN UNS GESTRITTEN
> ADWIN HAT SCHLUSS GEMACHT!!!
> VERDAMMT WARUM ANTWORTEST DU NICHT?
> WENIGSTENS LÄUFT ES BEI DIR GUT
>DANN TRINKE ICH EBEN ALLEINE

Scheiße. Ich mache mir nicht einmal die Mühe die restlichen Nachrichten durchzulesen, als ich vom Bett aufspringe und in meine Klamotten springe.
Durch das laute quietschen des Bettes, wird auch Enitan wach. „Heyy...ist alles okey?", fragt er mit seiner heiseren Stimme und setzt sich verwirrt auf, während er mich verschlafen mustert. „Ja...alles gut", antworte ich schnell und schlüpfe in mein Kleid. „Ich muss nur schnell nach Hause", erkläre ich überfordert und ziehe mir sein Hemd drüber. „Ich fahr dich", bietet er an und läuft auf mich zu aber ich winke ab. „Nein nein, alles gut. Das geht schnell", bringe ich hervor und laufe schnell aus dem Schlafzimmer. „Ich schreibe dir später", rufe ich noch zurück, bevor ich rausgehe und realisiere, dass es draußen dunkel ist.

Mit schnellen Schritten mache ich mich auf dem Weg nach Hause, wo ich nach 5 Minuten außer Atmen ankomme. Ich klopfe an der Tür, die wenige Sekunden später von Alina aufgerissen wird.
Ich mustere sie schockiert. Sie hat geweint. Ihre Mascara ist total verlaufen und ihre Augen sind rot. Außerdem riecht sie nach Alkohol.
Ich schlinge meine Arme um sie und umarme sie.

„Was ist passiert?", ist das erste, was ich frage, nachdem wir uns ins Wohnzimmer setzen.
Alina trinkt etwas aus der Flasche bevor sie antwortet. „Es ist aus." Noch bevor ich eine andere Frage stellen kann, spricht sie schnell weiter. „Er hat Schluss gemacht."
„Was? Warum?" Ich bin überrascht. Ich kenne Adwin noch nicht besonders lange aber ich hätte niemals gedacht, er würde sowas machen.
„Auf der Party hat sich so eine Blondie ständig an ihn rangemacht und geflirtet. Als es mir dann irgendwann zuviel wurde, bin ich einfach ausgeflippt und er hat gemeint, dass ich überreagiert hätte und zu eifersüchtig bin." Als sie noch einen Schluck aus der Falsche nehmen will, hindere ich sie dabei indem ich zuerst danach greife und den Kopf schüttle. „Ich glaube du hattest genug für heute."
Sie funkelt mich böse an. „Vielleicht war er betrunken und wusste nicht, was er sagt", versuche ich eine logische Erklärung zu finden.

Sie schüttelt nachdenklich ihr Kopf. „Ach ich weiß nicht." Sie seufzt. „Vielleicht passen wir einfach nicht zusammen." Alina hat sich noch nie mit Adwin richtig gestritten, das weiß ich. Deswegen nehme ich es ihr nicht übel, dass sie so überfordert ist.
Ich lege meine Hände auf ihren Schultern. „Hey, sag sowas nicht. Ihr seid seit 9 Monaten zusammen, da ist es normal auch mal zu streiten." Sie schaut mich mit ihren großen glasigen Augen an. „Ich hab euch doch zusammen gesehen. Wie verliebt ihr euch anschaut. Er ist verliebt in dich, das sehe ich sofort. Wenn er nicht um dich kämpft und dich einfach so gehen lässt, verdient er dich nicht. Weil du, mein Engel, das beste verdienst." Ich wische ihre Tränen mit dem Daumen weg und schaue sie aufmunternd an. Jetzt schleicht sich sogar ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht. „Danke dir, Maya. Was würde ich nur ohne dich machen?"

Anschließend springe ich auf und ziehe sie hoch.
„Du, meine Liebe, brauchst jetzt dringend eine Dusche." Ich ziehe sie ins Bad, während sie frustriert ihr Gesicht verzieht. „Na los."
Gerade als ich die Tür schließen möchte, legt sie ihr Fuß dazwischen. „Nach mir bist du aber auch dran."
Sie zwinkert und schließt selbstständig die Tür, was mich auflachen lässt. Daraufhin laufe ich ins Zimmer und betrachte mich im Spiegel. Jetzt verstehe ich, was sie meint und muss lachen.

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