POV: Maya
Ich fühle mich schrecklich. Kyle könnte alles falsch verstehen. Erst die Sache mit dem Mantel und jetzt hat Enitan klar und deutlich gezeigt, dass er sogar weiß, welche Allergie ich habe. Und Kyle wusste es nicht einmal. Ich möchte es ihm gerade erklären, da kommt er mir zuvor. „Mach dir keine Sorgen. Du musst mir das nicht erklären." Ich lächle ihn dankend an.
„Komm, lass uns endlich tanzen." Ich nehme seine Hand und ziehe ihn hinter mir her. Im Wohnzimmer angekommen, sind nicht mehr besonders viele Leute auf der Tanzfläche, da ein ruhiges Lied läuft. Perfect Timing. Auf der Tanzfläche lege ich meine Arme um seinen Nacken und er legt seine Hände auf meine Hüfte.Es ist das erste mal, dass wir uns körperlich so nahe stehen. Unsere Oberkörper berühren sich aber das typische Bauch kribbeln ist nicht da. Ich neige meinen Kopf nach rechts, sodass unsere Köpfe an einander gelehnt sind und wir uns nicht sehen können. Während wir uns beim tanzen drehen, schaue ich mich unauffällig nach Enitan um. Als ich ihn endlich finde, sehe ich, dass er sich mit jemandem unterhält. Erst denke ich, dass es der Typ von vorhin ist aber es ist eine Frau. Ich kneife die Augen zusammen, um sie zu mustern. Sie lächelt und kichert alle zwei Sekunden. Auf Enitans Lippen hat sich auch ein schmunzeln geschlichen. Ich hab ihn noch nie interessiert an einem Mädchen gesehen. Sie ist auch noch total hübsch. Braune lange Haare mit blauen Augen. Diese Kombination fand ich schon immer atemberaubend. Und wie es aussieht gefällt es auch Enitan. Mein Puls beginnt wieder zu rasen, also trete ich von Kyle weg. „Ich muss mal kurz ins Bad", zische ich vor mich hin und laufe schnell weg. Warum interessiert es mich überhaupt, mit wem er sich abgibt?
Ich würde mir am liebsten das Wasser ins Gesicht spritzen. Stattdessen wasche ich seit 2 Minuten meine Hände. Warum verhalte ich mich heute so? Meine Gedanken schweifen jede Sekunde zu Enitan. Ob er die Frau auch hübsch findet? Ich schließe die Augen und halte mich am Waschbecken fest. Du bist hier mit Kyle. Vergiss Enitan. Er soll machen, was er will. Als die Tür aufgeht, öffne ich schnell wieder die Augen. Unauffällig mustere ich die Person, die reinkommt. Das ist sie. Die Frau.
„Heyy, ich heiße Ella!", begrüßt sie mich. Ja mich. Verwirrt schaue ich mich um und tatsächlich meint sie mich, denn außer mir ist niemand hier. „Uhm...Maya", stelle ich mich auch knapp vor. Sie lächelt jetzt breit. Genauso wie sie vor einigen Sekunden Enitan angelächelt hat. „Darf ich dich etwas fragen, Maya?" Ihre großen blauen Augen mustern mich erwartungsvoll, also nicke ich verwirrt.„Ich habe vorhin gesehen, dass du mit Enitan gesprochen hast. Steht ihr euch Nahe?" Ihre Stimme wird mit jedem Wort leiser. Als hätte sie Angst vor meiner Antwort. „Naja, wir sind nur Freunde." Freunde, die sich küssen wollten. Freunde die sich umarmt haben und sich ständig streiten. Ich hasse es diese Worte auszusprechen. Freunde... Sind wir das überhaupt?
Ihre Augen beginnen wieder zu funkeln. „Das ist toll. Ich möchte ihn nämlich nach einem Date fragen. Weißt du vielleicht, auf was für ein Typ er steht?" Sie verschränkt jetzt aufgeregt die Hände ineinander. „Er hat keinen Typen", antworte ich kühl und trockne meine Hände ab. „Er mag es nicht, Neues auszuprobieren." Mir ist bewusst, dass sie nicht versteht, was ich damit meine. Genau das ist mein Ziel. „Eh.. Alles klar, dann danke dir", bringt sie verzweifelt hervor, ehe sie wieder aus dem Badezimmer spaziert.
Als ich zurück gehe, sind bereits einige Gäste gegangen. Unter anderem auch Enitan und Ella. Hat sie ihn wirklich nach einem Date gefragt? Hat er ja gesagt? Sind sie zusammen gegangen?
„Soll ich dich nach Hause fahren?", nimmt mich Kyle aus den Gedanken und folgt dann meinem Blick auf das Sofa. Also nehme schnell ich meine Augen da weg und schaue ihn an. Ich lächle ihn sanft an und nicke. Es war ein Fehler hierher gekommen zu sein.
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RomanceNur zwei Monate. Nur zwei Monate, um sich in ihn zu verlieben. Sie braucht Inspiration und erhofft dies in Oklahoma bei ihrer Internet Freundin zu bekommen. Nur sieht sie nicht, dass er es ist. Ihre Inspiration. Als Schriftstellerin muss man gut sc...