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POV: Maya

Nach dem leckeren Essen sitzen wir in seinem Wohnzimmer und kuscheln mit warmen gemütlichen Pullis. Dabei trage ich natürlich wieder eins von seinen. Ich stehe kurz auf und greife nach der Weinflasche, dass ich mitgebracht habe und schütte uns etwas ein. Dann überreiche ich ihm ein Weinglas. „Letztes mal habe ich deinen Wein probiert. Jetzt musst du meins probieren", weise ich mit einem frechen grinsen auf. Während er einen Schluck probiert, warte ich gespannt auf seine Reaktion.
Jedoch verzieht er das Gesicht. Ich stoße einen Seufzer aus. „So schlimm?", frage ich enttäuscht.
Sein heiseres Lachen ist Antwort genug, um zu verstehen, dass er sich nur einen Spaß erlaubt hat und das gar nicht ernst meint. „Schmeckt gar nicht mal so übel", gibt er doch schließlich zu, was mich zufrieden stellt und wir wieder aneinander kuscheln.

Diesmal ist er derjenige der die Stille unterbricht.
„Wie lange bist du noch hier?", fragt er so leise, dass ich ihn vielleicht nicht gehört hätte, würden wir nicht so nah nebeneinander liegen. „Noch eine Woche." Eigentlich hatte ich vor das Thema zu eröffnen aber wie ich sehe, hat er sich auch Gedanken dazu gemacht, was mich etwas erleichtert. „Dann bleibt uns nicht mehr viel Zeit", entgegnet er etwas traurig. Jetzt setze ich mich auf, um sein Gesicht zu sehen. „Hey...wir werden trotzdem zusammen bleiben, egal was passiert." Ich beginne mit den Fingern zu spielen, ehe ich fortfahre. „Und um ehrlich zu sein, habe ich überlegt in Oklahoma ein Verlag zu finden, welches mich nehmen könnte, sobald ich mein erstes Buch veröffentliche", erzähle ich ihm von meiner Idee.
Jetzt strahlt wieder ein Funken Hoffnung in seinen Augen, als er sich auch aufsetzt. „Ich möchte nämlich hierbleiben. Bei dir", gestehe ich.

Er nimmt vorsichtig meine Hände und legt sie in seine. Dann fährt er mit den Daumen darüber. „Ich möchte auch, dass du bleibst", wispert er zurück und zieht mich in eine liebevolle Umarmung, sodass ich die Augen schließe und seinen Geruch in mir aufnehmen kann. Vanille und Kaffee.

Ich wünschte die Zeit würde anhalten und wir würden für immer in dieser Position verharren.

Jedoch läuft das Leben nicht immer so, wie man es sich wünscht.

Ich muss zurück.

Es ist Samstagabend, als ich sehe, dass mein Chef mir zurück geschrieben hat.

>Deine Notizen sind nicht schlecht. Wie ich sehe hat sich die Auszeit gelohnt. Vielleicht schaffst du es dieses Mal endlich ein vernünftiges Buch zu veröffentlichen. Du kannst am Montag wieder zur Arbeit kommen. Dann schauen wir, wie es weiter geht.

Sprachlos starre ich aufs Display. Ich hätte hier eigentlich noch eine Woche aber jetzt ist es nur noch ein Tag. Ich sollte mich eigentlich freuen. Er findet meine neuen Notizen und Ideen nicht schlecht. Aber ich möchte hier nicht weg...

Als Alina gerade an mir vorbeilaufen möchte, bleibt sie doch noch stehen und macht sich über mich lustig. „Du siehst so aus, als hättest du ein Geist gesehen."
Jedoch verschwindet ihr Lachen schlagartig, als ich den Mund öffne. „Ich muss zurück."
Sie springt schnell auf die Couch und fordert mich auf zu erklären, was ich meine. „Neinn! Du kannst jetzt nicht zurück." Sie zieht ein langes Gesicht und schaut mich mit ihren großen traurigen Augen an.

Ich seufze. „Es wird Zeit, dass ich wieder in die Realität zurückkehre. Es hat sich hier alles angefühlt, wie ein Traum", erwidere ich traurig.
„Ein Traum, der wahr wurde", fährt Alina für mich fort. „Ihr habt euch ineinander verliebt, Maya." Sie schenkt mir ein trauriges Lächeln, um mich aufzumuntern. Jedoch kommen mir umso mehr die Tränen. „Und wie geht es jetzt mit euch weiter?"
Ich weiß nicht. Das einzige, was ich weiß ist, dass ich nur 24 Stunde Zeit habe, um mich von Enitan zu verabschieden.

Am nächsten Morgen möchte ich nicht einmal in den Spiegel schauen, da ich bereits weiß, dass ich schlimm aussehe. Ich habe kein Auge zugekriegt, weshalb ich bereits um 9 Uhr morgens mit Alina vor einer Bäckerei stehe, um ein letztes Mal gemeinsam zu frühstücken.

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