Am Vorabend der Gegenoffensive 2 [Kapitel 6]

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Ich fühlte mich wie damals, als ich zum ersten mal von Erwin hängengelassen bzw. als ich von ihm zurück gelassen wurde...

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„Tut mir leid ich habe vergessen dass ich doch noch etwas zu tun habe.", sagte ich und verbeugte mich leicht. Erwin nickte Verständnisvoll „Gut, dann ein andermal.", sagte er lächelt. Ich erwiderte das lächelnd und verließ dass Büro.

Was war das den gerade, dachte ich mir während ich auf dem Bett in meinem Zimmer lag. Sonst war ich doch nicht so? Ich habe ihn nicht angeschrien, war wütend, traurig oder hatte ein andere Emotion ihm gegenüber verspürt. Vielleicht wäre es an der Zeit ihm zu verzeihen...nein Stop! Erwin ist und bleibt ein Arsch! 

Ich blieb noch eine ganze Weile liegen, bis es an meinem Zimmer klopfte. „Ja?", fraget ich und setzte mich ,während ich dies fragte, aufrecht am Ende des Bettes hin.

Die Tür ging auf und Levi betrat das Zimmer mit einem Tablett in der Hand. Er sah sich kurz um und meinte darauf:„Du solltest hier unbedingt mal Putzen Balg!" „Ja Hauptgefreiter!", sagte ich, stand auf und salutierte vor ihm. Warte...„Was machen Sie hier?", fragte ich dann doch etwas verwundert und lies meine Arme wieder sinken. „Es hat länger gedauert, als ich dachte bis du fragst.", sagte er monoton, doch seufzte dann. „Am Tee kann das vorhin nicht gelegen haben und etwas zu tun scheinst du auch nicht zu haben, also lautet meine Frage nun: Was ist los mit ihnen Soldatin Y/NN?" Machte er sich Sorgen? Um mich?  

Ich schwieg. „Gut, setz dich. Ich habe noch Tee mit gebracht.", ergriff er darauf hin wieder das Wort und setzte sich an einen kleinen Runden Tisch der in der Ecke des Raum stand. 

Mit einer kurzen Handbewegung deutete er mir an das ich mich setzte soll. Während ich dies Tat, schenkte er zwei Tassen Tee ein. „Danke.", nuschelte ich leise, jedoch hörbar genug und nahm einen Schluck aus der Tasse. „Erzähl, ich höre zu.", sagte er und sah mich dabei Erwartungsvoll an. 

Hier stimmt etwas nicht! Levi würde doch niemals so mit einer Soldatin reden. Er war auch vor ein paar Minuten noch ganz anders gewesen. Aber über ein offenes Ohr kann ich mich wohl kaum beschweren. Ich hielt die Tasse mit beiden Händen fest und fing an zu reden.

„Als ich vier war lies mein Vater, meinen Bruder und mich, im Untergrund zurück um ganz für den Aufklärungstrupp da zu sein. Er wusste das meine Mutter, also seine ehemalige Frau, "verrückt" war... Wobei so direkt war sie dass gar nicht, sie war viel mehr Machtgierig und hatte damals jeden gnadenlos getötet der sich ihr in den Weg stellte. Sie wollte dass wir so wie sie werden, jedoch wussten sowohl mein Bruder als auch, dass dies Falsch war. Sie ging sogar soweit, dass sie anfing Leute der Militär-Polizei zu töten. Mein Bruder tat dies nach einiger Zeit ebenfalls da sie in Zwang und schlug wenn er es nicht tat. Er war 14 als es dann eines Tages geschah! Ich weiß nicht einmal mehr den Grund für ihren Streit, jedoch kam es soweit dass sie ihn in einen Fluss stieß. Die Strömung war zu stark für ihn und so ertrank er nach einiger Zeit. Für ihn war es in dem Moment vielleicht eine Erlösung, eine Chance diese Welt endlich verlassen zu können, jedoch war es für mich genau dass Gegenteil! Ich stand daneben als es geschah diese Bilder verfolgen mich auch heute Nacht noch." , nachdem letzten Satz fing ich an zu weinen und konnte somit nicht mehr weiter reden. „Schon gut, vielleicht ist es besser, wenn du erst einmal etwas isst.", versuchte er mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich nickte stumm und wischte mir einige Tränen. „Kein Wort zu meinem Vater das ich geheult habe!", sagte ich nun zu ihm und verließ mein Zimmer dicht gefolgt von Levi. 

Im Speisesaal angekommen kämpften gerade, wegen was auch immer, Eren und so ein anderer Typ. Levi ging sofort auf beide zu und brachte sie auseinander, indem er Eren zurück trat. Bevor dieser den Boden berühren konnte fing ich ihn auf und sah Levi wahrnend an. Dieser verdrehte seine Augen und wand seinen Blick nun so diesem anderen Jungen. „Esst besser! Falls ihr die Mission morgen überleben solltet, dürft ihr beide 50 extra Runden laufen!", sagte er mit einem angst einflößendem Gesichtsausdruck. Er ging nun zu Erwin und zog diesen zur Seite um mit ihm reden zu können. Muss wohl dringt sein, aber meine Frage ist eher wieso er dass nicht schon vorher beim Tee trinken mit ihm geklärt hat? Vielleicht..„Y/N". Wer stört mich den jetzt bitte in mein Überlegunge-. Oh Eren! „Ja?", fragte ich ihn unschuldig. „Du kannst mich wieder los lassen. Ähm.. und danke fürs auffangen.", sagte er und kratzte sich mit einer Hand am Hinterkopf. Erst jetzt viel mir auf, dass ich meinen Arm noch immer um seine Hüfte gelegt hatte. „Oh tut mir leid.", lächelte ich. Ich ließ ihn los woraufhin er wie Kartoffelsack auf den Boden fiel. 

Nachdem wir uns gesetzt hatten, stellte Eren mir die andern am Tisch vor. Dadurch erfuhr ich auch das der Junge mit dem Eren sich vorhin gestritten hatte Jean hieß. Wir aßen, wobei eher die anderen, da ich irgendwie nicht besonders Hunger hatte. 

Plötzlich setzte sich mir jemand gegenüber. „ Magst du Brot?" fragte mich das braunhaarige Mädchen. Was soll ich jetzt darauf antworten? Was ist den aus dem guten „Hallo, freut mich dich kennen zu lernen ich bin....." geworden? Sie wartet auf eine Antwort. Aber ich hatte wirklich keine Ahnung, was ich ihr auf so eine unnötige Frage antworteten sollte. „Wieso?", stellte ich daher die gegen Frage. „Naja, weil du da ein Stück Brot liegen hast und du nicht wirklich etwas isst, da wollte ich halt mal fragen ob...", fing sie an. Sie kam jedoch nicht weiter da ich sie schon unterbrochen hatte. „Ach so, ja klar hier nimm es ruhig.", sagte ich und lächelte sie freundlich an. Ihre Augen blitzen auf, sie bedankte sich noch eben schnell, ehe sie das Brot wortwörtlich inhalierte. „Ich bin übrigens Y/N.", sagte ich. Keine Antwort.. „Mhm?", fragte sie und sah vom Teller auf. „Das ist Sasha.", stellte Connie sie mir daraufhin netterweise vor.

Timpskip -nächster Morgen-

Nachdem wir schon in aller Frühe die Pferde fertig gemacht hatten, standen wir nun vor dem Tor. Die Expedition und uns trennten nun nur noch wenige Minute oder gar Sekunden. 

Ob ich aufgeregt war? Ja! Ich ließ mich zwar sonst nicht so leicht aus der Ruhe bringen, aber der Untergrund und die Welt hinter den Mauern waren meiner Ansicht nach zwei völlig unterschiedliche Orte, Welten einfach ein völlig anderer Lebensraum! Ich atmete noch einmal tief durch. Gut jetzt war ich definitiv bereit!

An einem Fenster nicht weit weg von mir, konnte ich ein kleines Mädchen und einen Jungen erkennen, vermutlich ihr Bruder. „Das ist der Aufklärungstrupp!", fing die Kleine an zu schwärmen. „Man nennt das Zeichen auf ihrem Rücken, die Flügel der Freiheit!", erklärte darauf hin der Junge ihr. „Sie sind so cool!", meinte das Mädchen noch, ehe das restliche Gespräch vom Geräusch des sich öffneten Tores überdeckt wurde. 

Ich blickte wieder nach vorne. „Vorwärts!!! Hiermit beginnt die 57. Expedition hinter die Mauer! Los, rückt vor!", schrie Erwin und mit diesen Worten preschten wir auf den Pferden hinaus. 

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~1205 Wörter 

Mal wieder ein längeres Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen!

@Kijo_48

Sayonara~

Hero of the Underground || Levi x Reader || Attack on Titan FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt