Alle sahen mir nur noch entsetzt nach, während ich mich schonmal Richtung Ausgang bewegt, dicht gefolgt von Levi. „Nicht schlecht.", lobte er mich. „Danke.", sagte ich und grinste stolz vor mich hin.
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Nach den Dramen die sich vor noch einigen Wochen abgespielt hatten, hatte der Aufklärungstrupp mittlerweile mehr Zuspruch und Anerkennung als je zuvor bekommen. Dadurch hatten wir alle neuen Mut gefasst um eine weitere Mission anzutreten, wir wollten Eren's Keller aufsuchen und somit an jenen Ort zurückkehren, an dem damals alles begann.
Timeskip
Ich sah aus dem Fenster. „Wieso?!", fragte ich mich wütend und schlug meine Faust auf die Fensterbank. „Er hätte mich mitnehmen sollen.", sagte ich frustriert. Ich lies meine Stirn verzweifelt nach vorne gegen die Fensterscheibe fallen.
Mein Vater hatte mich im Hauptquartier gelassen. Er hatte mir gesagt, dass es zu gefährlich sei. Ich hatte ihn versucht vom Gegenteil zu überzeugen, dass ich an seiner Seite kämpfen wollte. Aber dass wollte er nicht hören. Er hatte damit argumentiert, dass er schon wüßte dass sie alle, ihn eingeschlossen, bei dieser Mission ihr Leben lassen würden.
Aber gerade deswegen hätte er mich doch mit nehmen müssen! Sein Traum war es die Menschheit von den Titanen zu befreien. Als er mir dass Tanzen beigebracht hatte, hatte ich zu ihm gesagt dass ich ihm dabei helfen würde koste es was es wolle, denn dass war nun mein Traum. Schließlich waren wir doch eine Familie.
Aber nun stand ich hier alleine im Hauptquartier, ohne eine Ahnung was da draußen gerade vor sich ging. Vielleicht waren sie alle schon längst tot...
Plötzlich klopfte jemand an meine Tür. „Herein.", sagte ich und drehte mich in Richtung der Tür. Ein Soldat der Mauergarnison trat ein:„Sie sind wieder da!"
Ich verlor keine Zeit und so brachte er mich in Windeseile zum Schloss. „Wie geht es allen?", brach ich mit meiner Frage die Stille zwischen uns beiden in der Kutsche. Der Soldat schwieg. „War die Mission erfolgreich?", versuchte ich es mit einer anderen Frage. Wieder schwieg der Soldat nur vor sich hin. Unhöflich dachte ich mir nur.
Von weitem war schon dass Schloss zu sehen. Der Soldat hatte den gesamten Weg über geschwiegen oder war meinen Fragen ausgewichen. Das hieß nichts gutes.
Meine Beine zitterten als ich aus der Kutsche stieg und mein Atem war unruhig. Ich rannte. Stürmisch öffnete ich die Tür und sah mich schon mit Tränen in den Augen um. Alle Blicke lagen auf mir. Sie sahen mich...bedrückt und entschuldigend an, aber wieso?! Das müsste doch heißen dass... Mein Blick blieb an Levi hängen.
Ich rannte sofort auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. Ich grub mein Gesicht in seine Brust. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten und begann zu weinen. Levi legte seine Arme um mich und streichelte mir beruhigend über den Rücken.
Ich nahm mein Gesicht von seiner Brust, auch er sah mich mit diesem entschuldigenden und schmerzerfüllten Blick an. Dieser Blick ließ mich verzweifeln. Ich blickte mich mit Tränen in den Augen um. Er war nirgends zusehen. Er war doch bestimmt einfach nur in einem anderen Raum oder ? Er würde mich doch jetzt nicht einfach so alleine lassen?! Er war schließlich die einzigste Person aus meiner Familie die noch gelebt hatte! War ich jetzt wieder ganz alleine?
Ich blickte wieder hoch zu Levi. „Es tut mir leid Y/N", sagte er nur und es lief auch ihm nun eine Träne runter. Meine Augen weiteten sich. „Nein, hör auf! Dass ist doch alles nur ein Witz oder?! Das ist nicht lustig!", schrie ich aufgebracht und verzweifelt. „Es tut mir leid.", wiederholte sich Levi nun etwas leiser. Er legte seine eine Hand auf meinen Rücken und die andere auf meinen Hinterkopf, welchen er wieder sanft an seine Brust drückte.
Nach einer kurzen Zeit ließ er mich los. Ich rutschte mit dem Rücken an einem Pfeiler runter auf den Boden und weinte bitterlich.
Levi kniete sich zu mir. Er gab mir einen leichten Kuss auf den Scheitel. „Y/N. Er ist jetzt an einem besseren Ort und nicht mehr in dieser Hölle die wir Leben nennen.", versuchte er mich zu beruhigen. Er hatte zwar recht, aber wenigstens waren wir bis vor kurzer Zeit noch zusammen in dieser Hölle, jetzt bin ich alleine. Warum musstest du mich verlassen Vater? Ich sagte ich müsse kurz rausgehen um frische Luft zu schnappen.
Draußen angekommen ließ ich einen Markerschütternden Schrei von mir und fiel auf meine Knie. „Wieso?", brachte ich nur noch leise unter Schluchzen aus mir heraus.
Ich weiß nicht wie lange ich dort draußen noch saß, aber als es nun schon dunkel war begab ich mich wieder ins Innere des Gebäudes.
„Es hätte Kommandant Erwin sein sollen und nicht du. Ich bin nicht der einzige der das so sieht. Wir alle sehen das so. Es ist nur weil du Eren und Heichou eure emotionalen Gefühle ins Spiel gebracht habt! Nur weil Levi die Spritze gegeben würde, heißt es nicht das er die Entscheidung über diese hat. Und ebensowenig war sie für so eine unwichtige Person bestimmt.", sprach ein Soldat aufgebracht zu Armin und Eren.
Jetzt verstehe ich. Das war also vorgefallen, deswegen tat es Levi wohl auch so leid. Ich ging auf die Gruppe zu. Mittlerweile waren auch Jean, Connie und noch einige andere dazugekommen um Armin zu verteidigen.
„Y/N.", sprach mich der Soldat an. „Es ist in Ordnung. Du kannst ihm jetzt ruhig Vorwürfe machen, wir alle tuen dass." „Nein, dass ist falsch. Erwin war mein Vater, ja. Und daher schmerzt es mir umso mehr nie so viel Zeit mit ihm verbracht zu haben wie ich es gerne gewollt hätte. Aber macht Armin, Eren oder Levi keine Vorwürfe! Es ist wie es Levi gesagt hat, hättet ihr Erwin wirklich wieder in diese Hölle zurück schicken wollen? Traum hin oder her, wir werden ihn in Ehre begraben und immer daran denken was er für uns alle getan hat. Wir werden seinen Traum für ihn in uns weiter tragen!", sprach ich nun an alle im Raum stehende Soldaten gerichtet.
Mit diesem Satz nahm ich Armin und Eren an der Hand und führte sie hinaus. Der Rest des Aufklärungstrupps war uns gefolgt. Es hatten nicht fiele überlebt. Aber Erwins Opfer würde nicht umsonst gewesen sein, da war ich mir sicher. Und somit fuhren wir ins Hauptquartier.
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~1075 Wörter
Hier mit endet nun schon fast unsere gemeinsame Reise, den dies war schon das vorletzte Kapitel!
Ich danke euch vielmals fürs lesen und fleißige Voten und hoffe, dass ihr auch beim nächsten bzw. letzten Kapitel dabei seid.
Sayonara~
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Hero of the Underground || Levi x Reader || Attack on Titan FF
FanfictionY/N Smith, mit 3 Jahren verlässt sie ihr Vater, da er dem Aufklärungstrupp seine volle Aufmerksamkeit schenken wollte. Daraufhin lebt Y/N mit ihrem Bruder und ihrer Mutter im Untergrund. Als diese sterben versucht sie, dass Leben der Menschen im Unt...