Kapitel 15: Geldsorgen

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Kapitel 15
Geldsorgen
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Ich stelle die Teller auf den Tisch, lege das Besteck daneben und fülle zwei Gläser mit Coke, ehe ich mich setze. Mum greift nach ihrem Glas und bedankt sich. Heute hatte sie Lust auf ein gutes Steak und dazu kann und will ich natürlich nicht nein sagen. Ich liebe Steaks!

„Du bist heute besonders schweigsam", bemerkt Mum. „Hast du irgendein neues Projekt im Kopf, das dich beschäftigt?"
Ich räuspere mich, ehe ich ebenfalls zu meinem Glas greife und einen Schluck trinke. „Nein, ich bin nur müde. Ilaria ist nicht nur Frühaufsteherin, sie hat auch verdammt viel Energie. Neben ihr fühle ich mich manchmal wie ein alter Hund."
Mum lacht. „Und deine Freundin ist ein Welpe, der mit dir spielen will?"
Ich schnaube amüsiert, dann nicke ich. „Ja, genau. Ich spiele gerne, aber irgendwann muss ein Mann auch ausschlafen." Müde reibe ich mir das Gesicht, dann widme ich mich meinem Steak. Natürlich fällt ihr auf, dass ich heute etwas neben der Spur bin. Mum hat immer ein Auge auf mich, wenn ich sie besuche. Sie macht sich bestimmt Sorgen, auch wenn sie das nicht sollte.
„Aber sonst geht es dir gut?", erkundigt sie sich mit einem Lächeln.
„Mhm", antworte ich, während ich kaue.
„Auch mit Ilaria?"
„Sehr", entgegne ich mit einem Nicken. „Sie ist eine tolle Frau. Wenn ich bei ihr übernachte und sie früh raus muss, hinterlässt sie mir Notizen mit süßen Botschaften und kleinen Herzen. Sie wünscht mir einen guten Morgen und bereitet mir Frühstück vor, damit ich gleich etwas zu Essen habe, sobald ich mich aus dem Bett quäle. Sie hat mir sogar eine Batman-Tasse gekauft, die jeden Morgen für mich bereitsteht." Bei dem Gedanken an Ilaria muss ich lächeln, ich habe keine andere Wahl. „Mit ihr fühle ich mich richtig wohl. Gestern habe ich sie das erste Mal zu einem meiner Auftritte mitgenommen."
„Und? Hat es ihr gefallen?"
„Ja, sehr gut sogar. Es war mir fast schon unangenehm, so viele Komplimente zu bekommen. Mit netten Worten geizt sie wirklich nicht. Sie hat sich auch sofort in meinen Freundeskreis integriert." Ich schneide ein Stückchen von meinem Steak und streiche etwas Kräuterbutter darauf. „Erst hatte ich ein wenig Bedenken, dass sie sich vielleicht nicht wohlfühlt, weil meine Jungs doch ein wenig ruppig sein können, aber sie hat alles mit Humor genommen und auch kräftig ausgeteilt. Die Jungs meinten, ich soll sie behalten und das habe ich vor." Ich grinse, dann genieße ich mein Steak. Es ist perfekt.
„Bring sie doch nächsten Sonntag einfach mal mit", schlägt Mum vor. Sie sticht mit ihrer Gabel in ihre Schüssel und spießt eine Tomate auf. „Ich würde sie auch gerne kennenlernen." Genüsslich isst sie ihren Salat.
Ich bin etwas überrascht. „Du willst meine neue Freundin an deinem Geburtstag dabeihaben?"
„Warum nicht?", antwortet sie mit einer Gegenfrage, dabei halbiert sie ihre Bratkartoffel. „Es ist ein Tag wie jeder andere auch. Ich koche für uns und wir unterhalten uns nett. Dein Lächeln macht mich neugierig. Ich möchte endlich das Mädchen kennenlernen, das dafür verantwortlich ist."
„Okay." Aus einer kleinen Schüssel nehme ich noch einen Löffel Kräuterbutter. Selbstgemacht ist sie einfach am besten. „Vergiss nicht, dass sie Pescetarierin ist. Und sie verträgt scharfes Essen nicht."
„Hat sie irgendwelche Allergien?", hakt Mum nach.
Ich zucke mit den Schultern. „Denke nicht. Bis jetzt hat sie nie etwas erwähnt und eigentlich isst sie abgesehen von Fleisch wirklich alles. Sie sieht zwar nicht so aus, aber das Mädchen hat einen gesunden Appetit."
Mum überlegt. „Ich muss mir einfallen lassen, was ich backen könnte. Vielleicht etwas mit Schokolade."
„Du backst deine eigene Geburtstagstorte?", frage ich.
Mum lacht. „Du wirst es ja nicht machen. Aber wenn ich ein Stück Kohle brauche, dann rufe ich dich an."
„Wie witzig", antworte ich etwas genervt, aber deutlich amüsiert. Mum lässt keine Gelegenheit aus, um mich ein wenig zu verarschen. „Ich könnte dir ja eine Torte besorgen, so ist es ja nicht."
„Aber die sind doch viel zu teuer und selbstgemacht ist ohnehin besser", meint Mum abwinkend. „Mach dir keine Gedanken, Killian. Ich backe mir die Torte so wie ich sie am liebsten habe."
„Gut, ich kann dich ohnehin nicht aufhalten", antworte ich ihr, ehe ich mit den Schultern zucke. „Wünschst du dir irgendetwas?"
Mum tätschelt meinen Oberarm. „Uns geht es gut, wir sind gesund und du bist glücklich, mehr wünsche ich mir nicht."
Ich schnaube. „Wenn das so ist."

Apple PieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt