Kapitel 32: Die drei magischen Worte

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Kapitel 32
Die drei magischen Worte
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„Und wir haben uns auch schon mit der Anwältin zusammengesetzt und alles unterzeichnet. In ein paar Tagen trifft Killian sich dann wieder mit Dan und das alles ist so aufregend. Oh und mein Onlineshop läuft auch total gut! Ich hatte heute Morgen schon 3 neue Bestellungen in meinem Postfach. Sie sind schon verpackt und später gehe ich zur Post. Ich glaube, dass mein Leben aktuell nicht perfekter sein könnte. Ich bin so unendlich glücklich."

Müde blinzle ich, während ich aufsehe, ehe ich mein Gesicht wieder in das Kissen drücke. Ilaria ist wohl im Schlafzimmer und telefoniert. Dass diese Wohnung keine Türen hat, hat mich nie gestört, heute fühle ich mich jedoch belästigt. Die vielen Wörter, die Ilaria von sich gibt, kann ich noch gar nicht richtig verarbeiten. Es ist viel zu früh für derart viele Informationen. Mürrisch brummend taste ich nach irgendetwas, das ich mir auf den Kopf legen kann, um ihre Lautstärke zu dämpfen. Ilaria ist zwar süß, wenn sie sich freut, allerdings bin ich kurz nach dem Aufwachen nicht aufgeschlossen genug, um das zu würdigen. Bevor ich mich unter der Kuscheldecke vergrabe, kann ich noch eine männliche Stimme wahrnehmen. Keine Ahnung, zu wem sie gehört. Unter der Decke ist es zwar ruhiger, dummerweise brauche ich jedoch Luft, um zu atmen.

Ilarias aufgeregte Stimme dringt aus dem Schlafbereich. Sie erzählt von bestellten Schmuckstücken und irgendwelchen Karten und Stickern. Mit großer Sicherheit geht es um ihren Onlineshop.

Noch ziemlich verpeilt setze ich mich auf und reibe mir das Gesicht. Meine Prinzessin lacht ausgelassen, während ich noch nicht einmal meine Augen aufbekomme. Diese verdammten Frühaufsteher. Müde klettere ich von der Couch und trotte in die Küche. Wie mechanisch nehme ich meine Batman-Tasse von einer der Tentakel des bronzefarbenen Oktopusses und stelle sie unter die Kaffeemaschine. Mit einem Knopfdruck schalte ich die Maschine ein und lege anschließend die Kaffeekapsel ein. Meine Augen fallen von selbst zu, also lehne ich meine Stirn an den Hängeschrank über der Kaffeemaschine. Ich atme einige Male durch, ehe ich meine Augen wieder öffne und den nächsten Knopf an der Kaffeemaschine betätige.

Ich schlendere durch das Wohnzimmer in das Schlafzimmer, um zum Badezimmer zu gelangen, dabei kratze ich mich am Hintern.

„Oh, da ist er ja schon! Killian, komm her, mein Daddy will dich kennenlernen."
„Hm?", frage ich brummend und sehe Ilaria müde an. Sie dreht den Laptop in meine Richtung. Vollkommen irritiert hebe ich meine Hand. „Hi, eigentlich wollte ich noch ins Bad", erzähle ich eher nuschelnd als sprechend.
Aus dem Laptoplautsprecher ertönt ein Lachen. „Guten Morgen, Killian. Lass den armen Kerl doch erst einmal wach werden und ins Badezimmer, mein Goldfisch. Es hat keine Eile."
„Ja, okay, du bist entlassen, mein Liebster." Breit lächelnd sieht Ilaria mich an. Mit ihrer Hand macht sie eine wedelnde Geste, fast so als ob sie mich ins Badezimmer scheuchen will.
„Zu freundlich", antworte ich und schleppe mich die letzten Schritte ins Bad. Hoffentlich hat er meine Morgenlatte nicht gesehen. Das wäre ein wunderbarer erster Eindruck.

Ich nehme mir ein paar Minuten Zeit, um wach zu werden. Dass da draußen quasi Ilarias Dad auf mich wartet, macht mich doch ein wenig nervös. Während ich meine Zähne putze, betrachte ich mein müdes Spiegelbild. Einen besonders guten ersten Eindruck habe ich jetzt nicht gemacht, schlimmer kann es also nicht mehr werden.

Nachdem ich mir das Gesicht gewaschen und auch getrocknet habe, bürste ich mir noch mein Haar, verwuschle es aber gleich wieder, um nicht allzu geschniegelt und gestriegelt zu wirken. Die Eltern meiner Freundinnen zu treffen war immer schon ein großer Stressfaktor für mich. Ich bin nicht gut darin. Schon wenn ich mich darauf vorbereiten kann, fühle ich mich dabei unwohl und jetzt werde ich mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen.

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