Kapitel 7
Ein Ausflug zum Strand
· • ✤ • ·Ich bin endlich wieder fit und einsatzbereit, um meiner neuen Freundin das längst überfällige Date am Strand bieten zu können. Da meine Band heute Abend nicht gebucht ist und ich auch keinen Solo-Auftritt habe, gehört der heutige Samstag nur meiner Prinzessin. Wir haben sozusagen alle Zeit der Welt. Und diese Zeit möchte ich ausgiebig nutzen.
Das Wetter ist jedoch nicht auf unserer Seite. Wie so oft in San Francisco, hat sich der Nebel über die Stadt gelegt. Für so einen Fall habe ich eigentlich einen Plan B bereitgelegt, doch Ilaria besteht darauf, dass wir heute den Baker Beach besuchen. Trotz meiner Vorwarnung, dass wir die Golden Gate Bridge durch den Nebel höchstwahrscheinlich nicht zu sehen bekommen, bleibt sie bei ihrer Entscheidung. Sie möchte zum Strand und ich bin mehr als bereit, ihr diesen Wunsch zu erfüllen.
Die freizügigen Kleider und die hohen Schuhe hat Ilaria gegen etwas Wettertaugliches eingetauscht. Lange Hosen, flache Schuhe, außerdem trägt sie eine schwarze Mütze, um ihre Ohren vor dem Wind zu schützen. Dass sie keine High Heels trägt, ist besonders auffällig. Es ist fast ungewohnt, dass Ilaria nicht beinahe so groß ist, wie ich es bin. Hand in Hand spazieren wir über den Strand. Dem Wetter verdanken wir es, dass wir so gut wie alleine unterwegs sind. Abgesehen von uns ist noch ein Kerl mit seinem kleinen Kläffer unterwegs, doch davon lassen wir uns nicht stören. Der Wind ist zwar kühl, jedoch nicht zu kalt. Ein prüfender Blick zu Ilaria zeigt mir, dass sie sich sehr wohlfühlt. Sie hebt ihre Nase in den Wind.
„Ich liebe die Meeresluft." Ilaria lässt mich los und hüpft freudig über den Strand. Als eine weitere Böe aufkommt, streckt sie ihre Arme aus und dreht sich im Wind. „Und ich liebe San Francisco!" Freudig lachend dreht sie sich wieder zu mir um. Die Lebensfreude in ihrem Gesicht zu sehen, bringt auch einen ernsten, eher verkniffenen Typen wie mich zum Lächeln. Ilaria ist eine wunderschöne Frau. Ebenso freudig springt sie wieder auf mich zu und legt ihre Arme um mich. Ilaria schmiegt sich gegen meine Brust und drückt mich. „Danke."
„Danke? Ich habe San Francisco nicht erfunden."
Ilaria lacht, dann sieht sie auf. Sie streicht sich die Haare aus dem Gesicht, die der Wind dorthin geblasen hat. „Danke, dass du an meinen Tisch gekommen bist, um mit mir zu sprechen."
„Dann danke ich dir, dass du mich angelächelt hast."
Ilaria beißt sich auf die Unterlippe, dann stellt sie sich auf ihre Zehenspitzen, um mir einen Kuss zu geben.Obwohl unsere Lippen kalt sind, fühlt sich dieser zarte und viel zu kurze Kuss ausgesprochen warm an. Erneut streicht Ilaria sich die Haare aus dem Gesicht. Der Wind macht es ihr nicht ganz so einfach, mit mir Augenkontakt zu halten.
Mit sanfter Stimme fragt sie: „Das Warten hat sich gelohnt, meinst du nicht?"
Anstatt ihr eine Antwort zu geben, verwickle ich Ilaria in einen weiteren Kuss. Um ihr einen Moment der Bilderbuchromantik, die sie sich so sehr wünscht, zu schenken, hebe ich sie hoch. Ilaria schlingt sofort ihre Arme um meinen Hals und erwidert den Kuss mit viel Gefühl. Der Kuss dauert zwar nur einige Sekunden, trotzdem spüre ich, dass die Funken zwischen uns ein kleines Feuer entfachen. Ilaria streicht über meine Wange, als wir uns ansehen. Vorsichtig lasse ich sie wieder zu Boden sinken. Anstatt von ihr abzulassen, nehme ich sie in den Arm und drücke sie fest an mich.
„Oh mein Gott." Ilaria atmet tief durch. „Ich war noch nie so verknallt."
Ihre Worte bringen mich zum Schmunzeln. „Verknallt, hm?"
Sie nickt, sieht aber nicht zu mir auf. „Der Moment war perfekt. Woher wusstest du, dass ich mir das gewünscht habe?"
„Ich habe geraten", antworte ich grinsend. Zufrieden lehne ich meinen Kopf an ihren und halte sie einfach nur im Arm.
„Können wir ein Foto machen?", fragt sie mich ruhig.
„Klar. Sammelst du schon Bilder für deine Lichterkette?"
„Vielleicht", antwortet sie vage und lässt von mir ab. Sie öffnet ihre kleine Tasche, die sie unter ihrer Jacke trägt. In der kleinen Tasche hat zwar nur das Nötigste Platz, dafür kann sie wenigstens nicht ihre Schlüssel verlieren. Wieso Frauen immer so viel mit sich herumtragen müssen, habe ich ohnehin nie verstanden. „Schön lächeln, Killian."
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Apple Pie
Romance[abgeschlossen] Nach einer langen Nacht im Club beschließt der übernächtigte Musiker Killian, sich einen Kaffee und ein Stück Apple Pie aus seinem liebsten Coffee Shop zu holen. Sein Plan, nach Hause zu gehen, eine Dusche zu nehmen und anschließend...