•BRIELLE•
»Was zur Hölle fällt dir ein dich zu betrinken und dann mit dem Barkeeper zu flirten?«, Natanael beginnt mich anzuschreiben, sobald wir nachhause kamen. Mein Kopf war noch etwas vom Alkohol angeschlagen und ich musste grinsen.
Warum grinste ich?
»Das ist nicht witzig! Ich schwöre dir, wenn du nicht anfängst auf das zu hören, was ich dir sage, kannst du etwas erleben«, er näherte sich mir und kurz vor mir blieb er stehen. »Was denn?«, lallte ich leicht und biss mir auf die Lippe.
Wutentbrannt musterte er mich und umschloss meinen Hals mit seiner Hand. »So weit willst du es nicht kommen lassen. Glaube mir.«
»Na gut.«, krächzte ich, schubste ihn von mir und begab mich ins Zimmer. Dort schlüpfte ich aus meinem Kleid, das leicht auf den Boden fiel. Nur in einem Slip stand ich mitten im Raum und hörte Schritte hinter mir. Mein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen und ich drehte mich um. Dabei wickelte ich einige Haarsträhnen um meinen Finger und leckte mir gierig über die Lippe.
Es war eindeutig zu viel des Alkohols. Obwohl ich nur einen Cocktail hatte, knallte dieser ordentlich rein. Natas Augen blitzten auf und er ballte seine Hände zu Fäusten.
Ich ließ den Blick über seinen Körper wandern und verharrte in seinem Schritt, in dem sich eine Beule gebildet hatte. »So sauer scheinst nicht mehr zu sein.«, erklärte ich und zwinkerte ihm zu.
»Provoziere es nicht.«, knurrte er und trat auf mich zu. Dabei ließ er eine Hand über meinen Arm gleiten, sodass er mich mit einer Gänsehaut übersäte. Seine Augen fixierten meine und ich schluckte schwer, als er meine Nippel streifte. »Gefällt es dir, wenn ich dich so berühre?«
Es gefiel mir, aber es war nicht richtig. Wobei es sowieso mit den intimen Dingen etwas zu spät war. »Ich habe dich etwas gefragt!«, presste er hervor und kniff in meinen steifen Nippel. Scharf zog ich die Luft ein und schloss kurz meine Augen, bevor ich sie öffnete und zu ihm sah. Meine Hand wanderte seine Brust hoch und ich umklammerte seinen Nacken, bevor ich ihn an mich zog und unsere Lippen verband.
Mit stark klopfenden Herzen, drang ich mein Zunge zu ihm hindurch und er hob mich augenblicklich hoch. Dann warf er mich auf das Bett und verteilte Küsse auf meinem Hals. Langsam wanderte er tiefer, bis zu meiner Brust. »Nata.«, stöhnte ich und sofort sah er zu mir auf. Meine Gedanken spielten verrückt und der Alkohol war wie weggeweht.
Ich wölbte mich ihm entgegen, damit er endlich seine perfekten Lippen auf meine Mitte legte, aber er tat es nicht. Er fuhr mit seiner Hand immer wieder drüber, machte jedoch nichts weiter. »Bitte Nata.«, fehlte ich und bog mich weiter zu ihm hindurch. Im selben Moment stand er einfach auf und ging ins Bad, ohne ein Wort zu sagen. Enttäuscht fiel ich zurück ins Bett und zog mir die Decke über den Kopf.
»Ich habe dir gesagt, dass du es nicht provozieren sollst, mi linda.«, erklärte er bestimmt, sobald er zurückkam. Schweigend legte er sich neben mich und zog mich zu sich. Unsere Körper waren an einander geschmiegt und es half mir in der Situation nicht, da meine Feuchtigkeit zwischen den Beinen zunahm.
»Ich gehe kurz ins Bad.«, erklärte ich und stellte mich unter die Dusche, damit ich das los wurde.
***
»Wir fahren heute zu meinen Eltern. Dort gibt es Torten, die du dir aussuchen sollst und dann kommst du mit mir ins Büro.«, verkündete Nata, sobald ich fertiggemacht ins Wohnzimmer kam. Sein Blick schweifte über mich, bevor er mich zur Tür steuerte und wir dann zu seinem Eltern fuhren.
»Hola, Mama. Ist Papa weg?«, seine Mutter nickte und schloss mich dann in ihre Arme. »Geht es dir gut?«, nun nickte ich. Was sollte ich denn noch sagen?
»Ich habe einige Torten bestellt und würde dich gerne alle probieren lassen. Was meinst du?«, ich liebte Torte also folgte ich ihr in die Küche, wo bereits unzählige Torten standen. »Das sind viele.«, staunte ich und die Frau begann zu lachen.
»Ich hatte noch gar nicht die Gelegenheit mich vorzustellen. Ich bin Marcela.«, sie lächelte und ihre Augen strahlten solch eine Wärme aus, dass ich mich gleich wohl fühlte. Ich kannte das nicht. Mütterliche Liebe.
Ich hatte nur Adas Mutter, die mich aufzog und beim Gedanken an Ada zog sich meine Brust zusammen. »Schätzchen, alles gut?«, holte mich Marcela zurück und stützte mich. »Ja, Entschuldigung.«
»Ich gehe kurz mit Papa reden.«, unterbrach und Nata und ging nachdem seine Mutter ihm zugenickt hatte. Die Hausdame schnitt uns immer die Stücke ab und ließ uns die probieren. »Erdbeere?«. fragte ich und sie nickte. »Erdbeeren sind mein Lieblingsobst. Als ich klein war war ich immer im Erdbeerfeld.«
Warum auch immer ich nun mit Natas Mutter über meine Kindheit sprach. Nur fühlte es sich richtig an. »Mit deinen Eltern?«
»Meine Eltern sind...also ich kenne sie nicht wirklich. Sie sind ganz früh verstorben.«, Marcelas Arme legten sich um mich und sie zog mich in eine Umarmung. Wärme umhüllte mich. Zuneigung und Vertrautheit. Meine Augen wurden feucht und ich spürte einige Tränen auf meinen Wangen.
»Es tut mir so leid, Schätzchen. Aber jetzt bist du hier, okay?«, ich setzte ein Lächeln auf und griff nach dem nächsten Teller. Es sah aus wie Schokolade und das war es auch. Nur war es bisschen zu viel des Guten. »Die mag ich nicht so gerne.«, gestand ich und direkt strich die Hausdame die Torte auf der Liste durch.
»Ich bin definitiv schon mal für Erdbeere.«
»Wir brauchen drei Sorten, denn die wird Dreistöckig.«, oh was? Ich staunte darüber. Andererseits sollte ich mich nicht wundern, denn die Familie war groß und hatte außerdem Massen an Geld. »Okay.«
Nachdem ich fünfzehn Sorten probiert hatte, platzte ich innerlich und entschied mich letztendlich für Erdbeere, Creme Brulee und Pistazie. Das waren wirklich luftige und leichte Torten, die kombiniert in der Tat sehr lecker schmeckten.
Dann sah ich Nata die Treppe runterkommen und bat ihn zu uns. »Probierst du bitte auch? Ich möchte das nicht selbst entscheiden.«
»Ich überlasse das alles dir, mi linda. Du hast einen guten Geschmack.«, er drückte mir einen Kuss auf die Schläfe und wollte mit mir gehen, da ging die Tür auf und Felipe mit Isabella kamen herein. Ich stockte in meiner Bewegung und umklammerte Natas Hand noch fester.
»Brielle.«, wie hypnotisiert sah mich Felipe an und ging auf uns zu. Als hätte ihm die Drohung von Nata auf seiner eignen Hochzeit nichts ausgemacht.
»Halt dich fern von ihr.«, knurrte mein Verlobter und stellte mich hinter sich. Marcela sah mich fragend an und mir wurde es definitiv zu viel. Vor allem als die Tür erneut aufging und nun Ada mit Andres hinein kamen.
Ich verlor an Gleichgewicht und kippte.
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WICKED GAME | BAND 1✔️
RomansaDie 18-jährige Brielle Esher befindet sich mit ihrer Abschlussklasse in Dubai, bereit, ihr Abitur abzuschließen und ihren Traum vom Studium und einer eigenen Familie zu verwirklichen. Doch in einer schicksalhaften Nacht nimmt ihr Leben eine unvorher...