Als ich wieder wach wurde saß nur Devin an meiner Seite, ich war in einem anderen Raum und es war total ruhig.
„Oh Gott du bist wach. Endlich! Wir haben uns solche Sorgen gemacht!", sprach Devin schnell. Ich blickte sie nur verwirrt an.
„Dein Körper war zu ausgelaugt von der Geburt. Angeblich ist das nicht ungewöhnlich, der weibliche Körper bündelt bei einer Geburt alle Kraft und Reserven, um das Kind zu gebären und danach braucht er eine Pause. Du hast ja auch fast seit 24 Stunden nicht mehr geschlafen und gegessen auch nichts Weltbewegendes... Chris telefoniert gerade mit Scott und den Kindern geht es gut. Die Schwestern bringen sie sobald du bereit und fit bist.", erklärte sie sofort.„Danke Devin.", sagte ich müde. Mein Unterleib schmerzt, diese Zugänge an meiner Hand sind auch nicht bequem und mein Mund fühlt sich furchtbar an.
„Ich hole dir was zu essen, warte kurz.", sagte Devin, sprang auf und ging aus der Tür.
Nun war ich alleine in diesen stillen Raum, alleine mit meinen Gedanken. Aber den einzigen Gedanken, den ich hatte, war dass ich nun Mutter bin. Mutter von zwei Kindern. Oh Gott.
„Hey beautiful.", begrüßte mich Chris lächelnd. Er setzte sich auf den Bettrand und küsste meine Stirn. Devin kam auch zeitgleich mit einem Tablet voller Essen zurück. Noch nie taten belegte Brötchen so gut.
„Ready to meet our babies?", fragte dann Chris. Bereit?
„Hahaha, wo sind diese Muttergefühle, die ich haben sollte? Ich bin nicht lieb und einfühlsam, ich werde eine fürchterliche Mutter sein. Bestimmt verliere ich die Kinder beim Einkaufen!", sprach ich aus Versehen laut aus.
Chris lächelte, weil er kein Wort verstand, aber Devin antwortete sofort: „Sobald du deine kleine perfekte Engel siehst, kommen deine Muttergefühle. Du wirst sie lieben, wie du noch nie etwas geliebt hast. Du bist lieb und einfühlsam, denk nur an all die Jahre die du Gianna und mir geholfen hast. Ja, manchmal hast du auf etwas aggressiver Weise geholfen, aber du verteidigst deine Familie und Freunde und so wird es auch mit deinen Kindern sein. Und du wirst sie bestimmt nicht verlieren, Chris und ich sind bei dir und ich werde in den nächsten Wochen jede Arbeit abnehmen damit ihr eure Zeit mit den Kindern verbringen könnt. Also ist es gar nicht möglich sie zu verlieren, wenn du nicht einkaufen musst. Ich bin da.". Devin lächelte aufmunternd und ich könnte schon wieder weinen.
„Ich liebe dich Devin, danke.", flüsterte ich und drückte ihre Hand. Sie drückte ebenfalls meine Hand und rief eine Schwester. Nachdem diese sich kurz erkundigte ging sie wieder und brachte zusammen mit einer Kollegin unsere Kinder.
Unsere zwei Babys. Sie waren wach und bewegten ihre winzige Gesichter. Vorsichtig legten sie mir den Jungen in die Arme und Chris unser kleines Mädchen. Sofort lächelten sie, strahlten und auch in mir breite sich Wärme aus. Ich werde diese zwei kleine Wesen mit meinem Leben schützen, ich werde jeden Menschen, den ich bisher geliebt habe als Schutzschild für unsere Kinder nehmen.
Mir wurde nach ein paar Minuten des kennenlernen gezeigt, wie ich stille. Die Schwestern waren sehr geduldig und beantworten jede meiner Fragen. Es klappte nicht bei den ersten Male, mir liefen Tränen über die Wangen. Was für eine Mutter bin ich, wenn ich meine Kinder nicht stillen kann? Doch mit einem Tipp einer Schwester funktionierte es nach langen Minuten und unser Sohn trank.
Als der kleine Mann gestillt war tauschten wir unsere Kinder und beim Mädchen funktionierte es sofort. Die Schwestern zeigten uns alles was wir wissen mussten. Bäuerchen, Windel wechseln, wie sie bequem liegen, anziehen der Kleidung und was meistens hilft, wenn sie mal weinen und schreien. Beide gingen aus unserem Zimmer, um uns etwas Privatsphäre zu geben. Ich gab Devin unser Mädchen, immerhin fühlte ich mich immer noch schwach und müde. Doch als Devin dann leise weinte musste ich lächeln.
„Sie sind so wunderschön und winzig. Ich bin so stolz auf dich Nike. Ich liebe die beiden jetzt schon so sehr.", schluchzte sie.
Ich legte meine Hand auf Devins Schulter und flüsterte ihr zu, dass die beiden sie auch lieben werden. Ich schloss wieder meine Augen und döste vor mich hin. Zumindest bis Chris Handy zum fünften Mal lang und lautstark vibrierte.
„If you don't answer it now, I will throw you out the window.", sagte Devin streng und sprach das aus was ich mir dachte. Schnell nahm er sein Handy in die Hand und ans Ohr.
„Hey mom... you're coming to LA? That's great... you'll stay with us? Because of the babies... yeah about that...", diese Satzfetzen von Chris reichten mir und ich schnappte mir sein Handy.
„Hey Lisa, the kids are born, healthy and happy. Los Angeles medical Center, call Scott, he'll give you a drive then. Thank you for coming and I'll be happy when you're here, but I need some rest now and time with the kids. See ya!", rasselte ich schnell runter, legte auf und gab das Handy wieder zurück. Chris lachte nur kurz und küsste meine Stirn.
Kurz die Augen schließen entwickelte sich zu einem vier Stunden Powernap. Als ich wieder wach war, war ich über die Stille verwundert. Aber Chris, Devin und beide Kinder waren auch noch hier.
„Sie haben in den vier Stunden kein einziges Mal geweint. Ihr habt magische Kinder!", strahle Devin.
Ich nahm unseren Jungen zu mir und er fing an zu weinen. Mein Kind hasst mich! Er will nicht zu mir! In Panik fing ich an zu weinen, Chris nahm den kleinen und Devin setzte sich zu mir. „Warum weint er, wenn ich ihn halte? Er hasst mich!", schluchzte ich unter Tränen. Meine Atmung verkrampfte und ich hörte kein Wort was Devin sprach. Das nach nur ein paar Sekunden eine Schwester kam und mit Devin den Platz tauschte merkte ich. Sie hatte mehr Erfolg dabei mich zu beruhigen und ging vorsichtig mit mir durch den Grund des Schreiens zu finden. Kein Hunger, Windel noch frisch, Kleidung nicht verrutscht... beim leichten Wippen beruhigte er sich wieder, zum Glück. Die Schwester verließ uns wieder und betonte, dass wir jederzeit jemand rufen können, wenn wir überfordert wären.
Hahaha, das ist die ganze Zeit? Bin ich wirklich schon bereit Mutter zu sein?
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The baby deal
RomantizmEin Leben lang träumte ich davon eine eigene Familie zu gründen und alles besser zu machen als meine Eltern. Leider fand ich nie den passenden Partner dafür und meine biologische Uhr tickt langsam gefährlich laut. Also warum sollte ich nicht einfach...