|Collide|

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Natürlich. Von allen Menschen in dieser Runde musste es der Brite sein, in den ich verliebt bin. Schicksal, möchtest du mir etwas sagen? Oder warst du das, Kayla? Soll er doch wieder mit Thea- warte, wohin sollen wir überhaupt? Es sah zumindest nicht so aus, als gäbe es hier nebenan einen Raum oder eine Abstellkammer.

Doch Tom wusste, was er tat und stand auf. Von dem Tisch nahm er sich ebenfalls einen Pinsel und deutete mir ohne mich anzusehen mit einem Kopfnicken, ihm zu folgen. ,,Ihr habt zehn Minuten anstatt sieben!", rief mir Chris hinterher. Richtig, abgewandelte Version.

Ich folgte Tom und erhaschte einen letzten Seitenblick zu Thea, doch diese hatte noch immer das gleiche Lächeln auf den Lippen wie bisher. Zufrieden und siegessicher. Tom lief nicht den Weg zurück zu dem Lagerfeuer. Stattdessen verschwand er in einem kleineren Durchgang, welcher mir durch den Schatten in dem dieser lag, bisher entgangen war.

Als sich meine Augen an das schwache Licht gewöhnt hatte, lichtete sich der Gang bereits wieder und ein etwas kleineres Rondell als das vorherige offenbarte sich mir. Hier war der Tisch jedoch höher und auch die Barhocker gab es in dem anderen Rondell nicht.

Der Brite lehnte sich gerade mit dem Rücken an den Tisch, mit dem Finger fuhr er über die weichen Borsten des Pinsels in seiner Hand. Sein Blick versuchte meinen zu finden, ich sah ihn jedoch nicht an, als ich die Dose mit der Farbe öffnete, auf den Tisch neben ihn stellte und meinen Pinsel in die Farbe tunkte.

,,Möchtest du mir sagen, wieso du so reserviert mir gegenüber bist?" Nun sah ich ihn doch an, als ich meine rechte Hand mit der Farbe bepinselte. Kleine rote Farbstellen, die er beim abwischen mit dem Tuch natürlich nicht hätte sehen können, waren noch zu sehen. Wiederum wandte ich meinen Blick ab. ,,Lass uns das einfach hinter uns bringen, dann kann ich wieder in mein Bett gehen."

Im nächsten Moment lag eine Hand bereits auf meinem unteren Rücken, ruckartig wurde ich an seinen Körper gezogen. Die Kälte der Farbe spürte ich durch die Kleidung, was mir einen Schauer bescherte. Tom's Gesicht war mir plötzlich sehr nahe. Holy Shit.

,,Sie hat ihre Arme um meinen Gesicht gelegt. Deshalb lag meine Hand auf ihrer Hüfte, als ich sie von mir weggedrückt habe.", sagte Tom mit ruhiger und doch eindringlicher Stimme. Dieses Mal wich ich seinen Augen nicht aus, während ich versuchte meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen.

Sein Geruch, den ich unwillkürlich einatmete, half mir dabei jedoch nicht. Ebenso wenig wie seine Körperwärme. ,,Und als sie ihre Arme von mir nahm-" Seine Hand fuhr weiter nach oben und hinterließ vermutlich eine Farbspur dabei, bis sie an meiner Schulter endete. Er ließ von mir ab und drehte sich zum Tisch, um sich neue Farbe auf die Hand zu malen.

Erst als sich der attraktive Brite wieder zu mir umdrehte merkte ich, dass ich keinen Schritt zurückgewichen war. Sanft legte er eine Hand auf meine Schulter. Genau an dieser Stelle war auch der Abdruck bei Thea. ,,Hatte ich meine Hand auf ihre Schulter gelegt und ihr gesagt, dass ich nicht so für sie empfinde." Ich schluckte.

Ich wollte nicht Lächeln, doch ich tat es. Ich sollte auch nicht direkt in die blau-grünen Augen von Tom sehen, doch ich tat es. Es war ein gefährliches Spiel. Doch wer liebt nicht die Gefahr und das Adrenalin? Nur für einen Moment, nur für wenige Sekunden.

,,Es gibt also keinen Grund für dich eifersüchtig zu sein und mich von dir wegzustoßen, Hummingbird." Es war das kleine, jedoch ausreichende Lächeln von ihm, welches mich zurück zur Besinnung rief. Ich hatte ihn noch kein Mal mit meiner farbbestrichenen Hand berührt. Doch es reichten bereits drei meiner türkisen Finger, um sein Kinn zu umfassen und seinen Kopf so auf direkte Augenhöhe mit mir zu bringen.

Ich spürte wie seine Hand wieder langsam zu sinken begann und sich auf den ursprünglichen Abdruck auf meinem unteren Rücken legte. Eigentlich wollte ich etwas trotziges oder bissiges erwidern. Eigentlich. Doch aus meinem offenen Mund kamen nur zwei Worte, als meine Augen über sein Gesicht wanderten.

Dabei blieben sie bei seinen Lippen hängen. Wieder fühlte ich mich hin- und hergerissen zwischen meinem Verstand, der mich zur Besinnung rief- und meinem Herz in meiner Brust und den Schmetterlingen in meinem Bauch. Wie von selbst löste sich meine Hand um sein Kinn und legte sich auf seine Wange.

,,Scheiß drauf."

Als hätte Tom nur auf diese Worte gewartet, war er plötzlich derjenige, der seine freie Hand auf meine Wange legte und seine Lippen auf meine drückte. Es fühlte sich an, als würden Planeten kollidieren, als würde der Himmel auf uns herabstürzten und wir gleichzeitig den Boden unter den Füßen verlieren ohne dabei zu fallen.

Der Kuss schmeckte nach Marshmallows und Bier - und es war dennoch perfekt. Hier, mitten in dem Garten eines Hotels. Über uns gedimmte Lichterketten, um uns herum die Blätter der Millimeter genau geschnittenen Hecke. Ich erwiderte die rhythmischen Bewegungen seiner Lippen gegen meiner und konnte es nicht verhindern zu lächeln, als ich sein Lächeln gegen meine Lippen spürte.

,,Die 10 Minuten sind vorbei!" Die Stimme von Thea und näher kommende Schritte ließen uns erschrocken auseinanderfahren. Mit einem kurzen Blick zu Tom, der ihm hoffentlich zeigte, dass ich das gerade ganz und gar nicht bereute, lief ich den Schritten entgegen. Als Thea mich entdeckte, senkten sich ihre Mundwinkel.

Vielleicht waren meine Lippen geschwollen, vielleicht ahnte sie es an dem Ausdruck meiner Augen. ,,Das kann dich während der Dreharbeiten deinen kostbaren Job kosten, Enya.", sagte sie bissig. Doch dieses Mal ließ ich mich nicht von der Blonden provozieren. ,,Das Gleiche gilt für dich.", erwiderte ich und blieb neben ihr stehen.

,,Keiner wird eine Frau als Organisatorin einstellen, die sich plötzlich wegen eines einzigen Schauspielers dazu verpflichtet, eine extra-Rolle in einem Film zu übernehmen. Und in deiner Position als Anfänger-Schauspielerin wäre die öffentliche Bekanntgabe deiner Gefühle zu Tom Hiddleston doch ein riesiger Skandal, der deinem Ruf enorm schaden würde. Habe ich recht?" Mit diesen Worten lief ich an ihr vorbei.

Dieses Mal hatte ich gewonnen. Die Schlange war zu lange davon ausgegangen, keine Feinde zu haben die es mir ihr aufnehmen konnten. Bis der Falke vom Himmel stürzte und ihr Kopf sein Ziel wurde.

Enemies and Lovers | Tom Hiddleston FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt