die Piratenprinzessin

Kapitel 13

Zu dritt saßen Annie, Marigold und Eden in der Höhle hinter dem Wasserfall.
„Wir brauchen definitiv einen Plan!", fand Eden.
„Ich finde wir brauchen was zum Essen!", entgegnete Annie.
„Und ich finde wir brauchen beides!" meinte Marigold. „Und wisst ihr was, ich habe sogar schon eine Idee!"
„Jetzt bin ich aber gespannt!", sagte Eden. Er sagte das nicht so provokant wie sonst, eher als wäre er wirklich neugierig.
„Ich weiß sicher, dass der Graf jeden Monat hier her kommt. Allerdings nicht wann im Monat. Da wir aber ziemlich am Anfang sind, wird er wohl im Laufe der nächsten Tage hier in seinen privaten Hafen einfahren. Dann können wir ihn bitten uns auf dem Rückweg mitzunehmen!", erklärte Marigold.
„Okay, und weiter?", drängte Eden.
„Einer von uns wird das Anwesen des Grafen im Auge behalten. Die anderen beiden jagen, oder sammeln was zu Essen. Hauptsache essbar. Wir können uns auch abwechseln. Nachts sind wir aber alle hier, und abwechseln werden wir Wache halten, so dass jeder etwas Schlaf bekommen kann. Wir müssen einfach nur schauen, dass wir überleben, bis wir an ein Schiff kommen!"

„Klingt gut", fand Annie, als Marigold fertig war.
„Dieser Plan hätte auch von einem Piraten kommen können!", ergänzte Eden nachdenklich.
„Also ich muss doch sehr bitten, so schlecht ist dieser Plan dann auch wieder nicht!", empörte sich die Prinzessin.
„Das sollte eigentlich ein Kompliment sein und bedeuten dass der Plan gut ist!", murrte Eden beleidigt.
„Oh, entschuldige", meinte Marigold.

Annie brach in Gelächter aus.
„Was lachst du jetzt so?", wollte Eden weiterhin mürrisch wissen.
„Ihr seid einfach zum schießen!", lachte Annie.
„Ha ha, sehr witzig", meckerte Eden weiter. „Können wir jetzt den Plan machen? Also wer was macht?"
„Klar", stimmte Marigold ihm zu.
„Wer schiebt Wache am Grafenhaus?", versuchte Eden die Sache zum Laufen zu bringen.
„Der der fragt!", antwortete Annie sofort.

„War so klar!". Eden rollte mit den Augen. „Was, wenn ein Monster kommt?"
„Rennen!", entgegnete dieses Mal Marigold.
„Und wo ist das Haus nochmal?", hakte der Piratenjunge nach.
„Wir waren doch dort", wunderte Annie sich über die dumme Frage.
„Ja, aber wir sind verjagt worden. Und ich habe mich zumindest damit auseinandergesetzt zu überleben. Für Wegmarkierungen war da leider keine Zeit mehr!". Das leider betonte Eden besonders vorwurfsvoll.

„Von hier aus immer nach Nord-Osten. Dann müsstest du etwa an die Mauer kommen, wenn ich mich nicht irre", erklärte Annie.
„Aha. Na dann irrst du dich hoffentlich nicht", seufzte Eden.
„Jetzt habe ich aber noch eine Frage!", mischte sich Marigold wieder ein.
„Welche denn?", wollte Annie wissen.
„Hat auch jemand einen Kompass? Weil ich habe keinen!"
„Ne, also ich auch nicht", erklärte Annie sofort.
„Ich auch nicht. Aber wozu einen Kompass?", wunderte Eden sich.
„Ernsthaft? Pirat- denkst du auch noch mal mit?", stöhnte Marigold.
„Was meint sie denn?", wollte der Piratenjunge verwirrt von Annie wissen.
„Ehrlich wie blöd ... . Wie willst du ohne Kompass Nord- Westen finden", regte sich Marigold auf.
„Also erstens, war es Nord- Osten, und zweitens brauche ich eigentlich keinen Kompass. Ich bin damit aufgewachsen mich an den Himmelsrichtungen zu orientieren. Und nen Kompass hab ich ab meinem zwölften Lebensjahr überhaupt nicht mehr gebraucht!", grinste Eden triumphierend.
„Also so gut geht das sicher nicht, aber so in etwa eine Orientierung, ist für jeden Seefahrer das A und O !", fügte Annie hinzu.
„Schon gut, dann mal los!", meinte Marigold.

Einen Moment später war die Höhle leer. Enden hatte sich als erstes verdrückt. Annie und Marigold gingen kurz darauf in den Wald. Mithilfe eines Taschenmessers, das Annie dabei hatte, fertigte sie aus Ästen Speer-ähnliche Waffen. Eine drückte Annie der Prinzessin in die Hand. Die anderen nahm sie. Eine der Waffen steckte sie sich in den Gürtel, die zweite behielt sie in der Hand.

„So, wir versuchen zu jagen, wenn wir was haben, gehen wir direkt zurück, damit wir wenigstens etwas dann sicher haben. Sonst verlieren wir wieder alles!"