Ausgetrickst!

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Um drei Uhr liefen wir drei gut gelaunt zum Strand. Zwischen all den bunten Sonnenschirmen und Strandmuschel fanden wir noch ein freies Plätzchen. Ich breitete mein großes Handtuch aus. ,,Kommt, wir gehen gleich rein!", rief ich und strif  mein T-Shirts ab. Darunter trug ich meinen nagelneuen roten Bikini. Schon lief ich ins Wasser. ,,Macht schon!" Das Wasser war nicht wirklich kalt. Aber im Vergleich zum heißen Sand und zur knallenden Sonne doch ganz schön frisch. Während ich Schrot für Schritt tiefer hineingeganging,  warf sich Nelly sofort in die Wellen.  ,,Erste!", rief sie ausgelassen. Jetzt war auch ich nicht mehr zu halten. Zack, war ich unter getaucht!  ,,Wartet auf mich!", Vivienne machte lieber langsam. Doch kaum waren alle nass, wurde geplanscht, geschwommen, gespritzt und getaucht. Genauso, wie ich es mir Zu Hause erträumt hatte. Nur noch besser! Fröhlich liefen wir aus dem Wasser. Nelly schlängelte sich zielstrebig zwischen den Handtüchern und Liegen hindurch und blieb schließlich ratlos stehen. ,;Wo haben wir denn unsere Sachen?" Ich und Vivienne zuckten mit den Schultern. Wir sind einfach nur hinter Nelly hergedackelt. ,;Ich hab's mir doch gemerkt", meinte Nelly kopfschüttelnd. ,,Wir waren genau hinter diesem gelborange gestreiften Sonnenschirm." ,,Ja, Stimmt", nickte Vivienne. Wir drei suchten alles ab, doch unsere Sachen waren nirgends zu sehen. ,, Vielleicht gibt es noch so einen Schirm?", meinte ich schließlich. So zogen wir drei los und suchten gelb-orange gestreiften Sonnenschirme. Aber davon gab es nur einen. Den, bei dem wir schon vergebens gesucht haben. ,,Meine Füße verbrennen gleich", jammerte Vivienne. ,,Meine ach", meinte Nelly. ,,Vielleicht sind unsere Sachen ja auch geklaut", fiel Vivienne ein. ,,Genau wie Lailas Geld!" Wir drei schauten uns erschrocken an. ,,Wenn das wahr ist", brummte ich. ,,Dann ..." Doch bevor mir überhaupt einfiel, was dann ist, unterbrach Nelly mich schon.  ,, Kommt, lasst uns gehen", meinte sie. ,,Wenn es am Abend leerer ist, ist es einfacher,  am Strand zu suchen." Vivienne sprang von einem Fuß auf den anderen. ,,Müssen wir etwa barfuß nach Hause? " Nelly nickte. Doch sobald wir vom Strand runter waren, war Barfußlaufen kaum ein Problem. In den schattigen Gassen war der Boden nicht heiß, nur ein wenig schmutzig. Das echte Problematik,  dass wir als Einzige im Bikini unterwegs waren. Mir war es, als ob alle uns anstarren und die alten Frauen wegen uns tuscheln und die Köpfe schüttelten.  Und dann hatte uns noch jemand hinterher gepfiffen.  Ich schluckte. War das peinlich! Ich Kamm mir schrecklich vor. Fast,  als liefe ich nackt durch die Straßen! Auch Nelly wurde knallrot im Gesicht. ,,Los, lasst uns schneller gehen", zischte sie uns zu. Fast rannten wir durch die Gassen. ,,Hoffentlich treffen wir niemanden", meinte Nelly. ,,Vor allem nicht Matteo!" Ich schnappte nach Luft. Kaum hatte Nelly das gesagt, tauchte hinter der nächsten Ecke nämlich ausgerechnet Nelly's Cousin mit seinen Freunden auf. ,,Los, hier lang!" Nelly wollte noch schneller durch eine kleine Seitengasse flüchten. Doch zu spät. Die Jungs hatten uns schon entdeckt. ,,Ciao ragazze", brüllten Sir und stürmtenvauf uns zu. ,;Wo wart ihr denn?" Entgeistert starrten sie uns an. ,,Wollt ihr etwa so Fußball spielen?" ,,Vielleicht sind so knappe Trikots in Amerika ja gerade Mode", grinste Thomas. ,,Quatsch!", fauchte Nelly. ,,Wir waren am Strand. Und jemand hat unsere Sachen geklaut, als wir baden waren!" ,,Geklaut?", lachte Matteo. ,,Wer will schon eure Fetzen haben?" ,,Und eure ollen Stinkeschuhe?", ergänzte Thomas charmant und hielt sich die Nase zu. ,,Das ist überhaupt nicht komisch", fauchte ich, nachdem Nelly alles übersetzt hatte. ,,In Rom ist sogar mein Geld gestohlen worden!" Matteo hob die Hände.  ,,Die Italiener sind alle gemein!" ,,Nein, nein", erklärte ich eilig. ,,Nur manche eben ..." ,,Solche wie ihr", zischte Nelly und streckte den Jungs die Zunge raus. ,,Habt ihr das gesehen? Die Mödchen von heutzutage.  Nicht genug, das sie halb nackt durch die Gegend rennen ..." ,,Los, wir gehen", sagte Nelly. Ich und Vivienne liefen schnell hinterher. ,,Ich wette, euer ganzes Zeug liegt heute Abend mutterseelenallein am Strand.", gröllte uns Matteo nach. ,;Schaut nur nach, dann findet ihr euren Krempel schon wieder!". ,,Nanu", begrüßte uns Nelly's Oma. ,,Wo sind denn eure Sachen?" ,, Die sind weg", erklärte Nelly niedergeschlagen. ,,Mamma mia!" Die Oma hob die Hände. ,,Wie kann das denn passieren?" ,,Sie sind verschwunden. Wir haben sie wie verrückt gesucht", sagte Nelly. Die Oma winkte ab. ,,Verschwunden?  Wohin denn? Heute Abend geht ihr noch einmal suchen." Nelly nickte zerknirscht.  ,,Jetzt zieht euch was an, aber presto! " Als Vivienne, Nelly und ich am frühen Abend zum Strand zogen, trauten wir unseren Augen kaum. ,,Da liegen ja unsere Handtücher", rief Vivienne. Unsere Schuhe und Kleidung - alles war da! ,,Das gibt's ja nicht", staunte ich. ,,Und wieso haben wir vorhin nichts gefunden?" ,,Villeicht war es wirklich zu voll", murmelte Nelly. ,,Oder es waren die Jungs!" ,,Was?" Ich Schatz sie überrascht an. ,,Glaubst du wirklich? Dir wussten doch gar nicht, dass wir hier waren!" Nelly zuckte mit den Schultern. ,,Ich weiß ja auch nicht, wie die das angestellt haben. Ist nur so ein Gefühl." Auf dem Rückweg war Nelly ganz in Gedanken versunken, dann grinste sie auf einmal. ,,Wisst ihr was? Morgen passiert uns das nicht noch mal. Da hängen wir drei wirklich ab!"

Zombies ( The Wolve and the Girl ) Wyatt Story ( German )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt