Baby-Alarm

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,,Zum Schluss das Mehl!", Vivienne schüttete es in die gelbe Rührschüssel. Und ich rührte mit dem Handmixer alles zusammen. Emily hatte uns nämlich heute früh erlaubt, einen Kuchen zu backen. ,,Wenn der nicht lecker wird!", meinte ich und schleckte einen Rührer ab. Darcey füllte den Teig in die Kuchenform. ,,Stellt euch mal vor: ohne Bauernhof gäb's keine Kuchen", meinte sie. ,,Wir bauen das Getreide an, die Hühner legen die Eier. Und die Kühe geben Milch und Butter",. Sie strahlte zufrieden. ,,Aber eins hast du vergessen: Zucker", rief Vivienne. ,,Der wächst wohl kaum auf dem Bauernhof!", ,,Und ob", konterte Darcey. ,,Was meinst du, wofür die Zuckerrüben da sind?", ,,Es lebe der Bauernhof!", rief ich. ,,Ein Leben ohne Kuchen kann ich mir nicht vorstellen!",



,,Als ob man Mehl und Milch nur für Kuchen braucht!", lachte Darcey's Mutter, die sich in der Küche gerade ein Glas Wasser holte. ,,Was würdet ihr überhaupt essen, wenn es keine Bauern gäbe?", ,,Nudel", wollte ich sagen, aber die werden ja auch aus Mehl gemacht. Und Pizza auch. ,,Oh!", Emily's Glas fiel klirrend auf den Boden und zersplitterte in tausend Scherben. Emily hielt ihren Bauch. ,,Was ist denn, Mom?", rief Darcey erschrocken. ,,Ich glaube, es ist so weit", murmelte Emily. ,,Ich suche Dad!", rief Darcey und sauste schon los. Nelly und Vivienne rasten hinterher, um ihr zu helfen. Ich blieb bei Emily. ,,Alles in Ordnung?", fragte ichvorsichtig. Emily nickte. ,,Ich hab mich bloß so erschrocken. Irgendwie hab ich noch gar nicht damit gerechnet. Darcey hat sich damals Zeit gelassen und ist eine gute Woche zu spät gekommen. Deswegen dachte ich, es dauert diesmal auch noch ein paar Tage. Aber das Kleine wird ungeduldig",.



,,Ich mach das schon",. Ich schnappte mir den Handfeger. ,,Granny sagte immer: Scherben bringen Glück!". Schon kam George in die Küche. ,,Was meinst du, sollen wir gleich ins Krankenhaus?". Emily nickte. ,,Das wäre sicher das Beste",. ,,In Ordnung. Ich hol den Koffer und dann geht's los",. Ich, Nelly, Vivienne und Darcey standen am Auto. George drückte Darcey noch einmal zum Abschied. ,,Ich hab das Handy dabei und ruf an, wenn das Baby da ist. Und dann kam ich auch bald. Bis fünf ist Vinie noch da. Vielleicht könnt ihr ihm ja ein bisschen helfen?", ,,Klar doch, Dad. Machen wir!",. Darcey hatte ganz rote Wangen vor Aufregung. Schnell drückte sie ihre Mom noch einmal. ,,Es geht doch alles gut?", ,,Aber klar! Was soll denn schiefgehen!", Emily lachte. ,,Spätestens morgen hast du ein Geschwisterchen",.



Wir Mädchen winkten dem Auto hinterher, bis es hinter den Bäumen verschwunden war. Darcey seufzte. Ich legte den Armen um sie. ,,Mach dir keine Sorgen. Vor dir sind schon andere große Schwestern geworden",. Ich grinste. ,,Addison zum Beispiel",. Darcey wischte sich die Nase. ,,Wollen wir Vinie helfen?", ,,Wieso nicht?", lachte Nelly und wir liefen los in den Kuhstall. Vinie füllte gerade den Kraftfutterautomaten auf. ,,Als Erstes zieht ihr mal eure Gummistiefel an", meinte er. ,,Und dann könnt ihr bei den Pferden ausmisten. ,,Er schaute mich, Nelly und Vivienne an. ,,Habt ihr das schon mal gemacht?", ,,Klar doch", sagte Vivienne stolz. ,,Wir reiten schließlich!", ,,Na, dann mal viel Spaß", meinte Vinie und leerte schon den nächsten Sack aus. Trotz der Hitze hatten wir Mädchen den Stall in Rekordzeit ausgemistet. ,,Ihr müsst einfach öfter mal zu Besuch kommen", meinte Darcey. ,,Oder hier herziehen. Das wäre noch besser!", ,,Wenn ich dann immer bei dir reiten kann ...", meinte Darcey und überlegte schon, wie sie ihre Eltern überreden kann, auf Land zu ziehen.



,,Klaro! Hast du gleich Lust?", fragte Darcey. ,,Ja!", Vivienne hat immer Lust zu reiten. Schon als wir ihn putzten, tänzelte Alessia nervös hin und her. ,,Was ist denn mit dir los?", fragte Darcey überrascht, als Alessia beim Aufsatteln mit den Hufen stampfte. ,,Vielleicht ist ihm zu heiß", meinte ich. ,,Och, komm, lass es uns doch wenigstens versuchen", bettelte Vivienne. ,,Wir fahren doch morgen schon wieder!",



Sie schwingte sich in den Sattel. Aber Alessia schien wirklich keine Lust zu haben. Sie trabte drei Schritte, dann blieb sie wieder stehen. ,,Sei doch keine Spielverderberin!", Liebevoll klopfte Vivienne ihr den Hals. Doch Alessia warf unwillig den Kopf zurück, raste plötzlich los und versuchte Vivienne regelrecht abzuwerfen. ,,He, Alessia, lass den Quatsch!", rief Darcey. Mit Müh und Not brachte Vivienne Alessia zum Stehen und rutschte vom Sattel. ,,Das hat wohl heute keinen Zweck", murmelte sie enttäuscht. ,,Na, alles klar?", Vinie stand am Gatter. ,,Alessia spinnt heute", meinte Darcey besorgt. Vinie nickte. ,,Kein Wunder. Es braut sich ein Gewitter zusammen und Alessia spürt das. Die anderen Tiere spielen auch verrückt",. Ich blickte zum Himmel. Gut, es waren ein paar Wolken aufgezogen. Doch die sahen völlig harmlos aus. ,,Dann bringt jetzt mal Alessia und Alaya in den Stall", meinte Vinie. ,,Alle anderen Tiere habe ich schon reingebracht",. Er schaute uns ernst an. ,,Heute Nacht dürft ihr nicht im Zelt schlafen, hört ihr. Das ist zu gefährlich. Schlaft im Haus oder von mir aus in der Scheune. Versprochen?



,,In Ordnung", murmelte Darcey. ,,Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, wenn's mit dem Gewitter losgeht. Ich hab an alles gedacht. Und wenn wirklich was ist, ruft ihr an",. Darcey nickte. ,,Okay, machen wir!",. Vinie kratzte sich unter der Mütze. ,,Na, dann fahr ich jetzt mal los. Dein Dad wird ja auch irgendwann nach Hause kommen. Also tschüss",. Dann schwang er sich aufs Fahrrad. ,,Meint ihr, es gibt echt ein Gewitter?", fragte ich. ,,Es sieht so gar nicht danach aus",. Darcey schaute nach oben und zuckte mit den Schultern. ,,Weiß nicht. Aber Vinie irrt sich nur selten",.



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Zombies ( The Wolve and the Girl ) Wyatt Story ( German )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt