Arrivederci Roma!

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,,Aufwachen!", rief die Oma am nächsten Morgen und klopfte an die Tür. ,,Oh, nein", fiel mir ein. ,,Heute fahren wir ja schon wieder!" ,,Schade!", seufzte Vivienne. ,,Ob die Jungs noch einmal vorbeikommen, um arrivederci zu sagen", lachte ich. Nelly öffnete gerade den Vorhang. ,,Oh, da sind sie ja schon!" Im selben Moment klingelte es an der Tür. Jetzt aber schnell! Wie ein Blitz sind Vivienne und ich im Bad verschwunden. ,,Da seid ihr ja, ihr Langschläfer", werden wir kurz darauf am Frühstückstisch begrüßt. ,,Wir essen heute mit euch", verriet Matteo. ,,Perfetto", sagte ich grinsend. Ich schnupperte. Ein verführerisch guter Duft kam aus der Küche. ,,Es gibt etwas ganz leckeres", sagte Thomas. ,,Das haben wir uns extra für euch gewünscht." ,,Lecker?", brummte die Oma, die mit einem Korb Brötchen aus der Küche kam. ,,Das ist nun so ein Firlefanz aus Rom. Ich fände es ja besser, ihr esst etwas Vernünftiges. Aber ich wurde überstimmt!" ,,Was gibt's denn?", fragte Vivienne neugierig. ,,Maritozzi", jubelte Nelly. ,,Das sind süße Brötchen. Eine Spezialität aus Rom. Und weil es die hier nicht zu kaufen gab, backt die Oma die selbst." ,,Aber nur an hohen Feiertagen", brummte die Oma und zwinkerte mir zu. ,,Und wisst ihr, was man darauf isst?", fragte Matteo und leckte sich die Lippen. ,,Marmelade?", fragte ich. Nelly schüttelte grinsend den Kopf. ,,Schlagsahne. Einfach nur Schlagsahne! Köstlich!"

,,Tja, jetzt müssen wir wohl Abschied nehmen", meinte Vivienne nach dem Essen. ,,Oh nein,  das überlebe ich nicht!" Schluchzte Matteo übertrieben laut in seinen Armbeuge, um im nächsten Augenblick mit breitem Grinsen wieder aufzutauchen. ,,Überraschung!", rief er. ,,Wir fahren mit nach Rom!" ,,Wirklich?", staunte Nelly. ,;Ja, Mamma fährt uns", meinte Matteo. ,,Mit Onkel Giovanni und Tante Ludovica ist schon alles abgesprochen!" Und wie aufs Stichwort bog gerade der weiße Van  um die Ecke und hielt hupen vorm Haus. ,,Das ist ja toll!", freute ich mich. In der Eile rasten wir die Treppe hoch, um die allerletzten Sachen in der Koffer zu stopfen. Dort steckten auch meine Mitbringsel, eine Halskette für Addie und Zitronen Marmelade für Mom und Dad. Die Jungs erwiesen sich als Kavalier und luden unser Gepäck ins Auto. Nelly nahm währenddessen Abschied von ihrer Oma. Die drückte sie immer wieder an sich. Und es gab noch mehr Küsschen als zur Begrüßung.  Auch Vivienne und ich bekamen rechts und links wieder einen schmatzer. ,,Gute Reise! Passt auf euch auf!", rief die Oma uns nach und winkte mit ihrem Küchentisch,  mit dem sie sich hin und wieder die Augen Tupfer.  ,;Kommt bald wieder! Arrivederci!"

Die Rückfahrt nach Rom kam mir viel kürzer vor als die Hinfahrt.  Wir hatten uns doch nur ein bisschen unterhalten und ein paar Lieder gesungen - auf Englisch, auf Italienisch und irgendetwas dazwischen, da waren wir schon in der Hauptstadt. Schafe eigentlich!  Doch Tante Ludovica und Onkel Giovanni erwarteten uns bereits zum Mittagessen. Sie hatten gleich zwei Blech Pizza gebacken. Echte römische, mit extra dünnem Boden. Und es dauerte gar nicht lange, bis auch der letzte Krümel davon verschwunden war.

,,Hier gab's doch so eine tolle Gelateria", wusste Matteo. ,,Wollen wir uns da nicht noch ein Eis zum Nachtisch holen?" ,,Au ja", riefen Thomas und Salvatore. Nur ich hatte keine Lust. ,,Ihr könnt ja gehen, aber ich will da bestimmt nicht mehr hin!" ,,Ach, Laila", rief Tante Ludovica. ,,Wie konnte ich das nur vergessen?" Sie lief ins Nebenzimmer und kam mit einem roten Portemonnaie wieder. ,,Das ist ja meins! ", rief ich überrascht. ,,Wo kommt das denn her?" ,,Ein Mädchen aus der Nachbarschaft hat es drüben auf der Piazza gefunden. Und weil ein Zettel mit unserer Adresse darin war, hat sie es hier abgegeben!" ,,Oje, dann muss ich es ja verloren haben!", rief ich. War das peinlich! Ich hatte wirklich gedacht, es sei mir gestohlen worden. Und dabei war es meine eigene Schuld! ,,Ist das nett", murmelte ich. ,,Ja,  so sind die Italiener", lachte Onkel Giovanni. ,,Immer Hilfsbereit!" ,,Ich würde mich gern bedanken", sagte ich sofort.  ,,Haben Sie die Adresse?"

,,Ja, sie steckt im Geldbeutel." lachte Tante Ludovica.  ,,Mir war schon klar, dass du ihr eine Karte schreiben willst." ,,Na ja, eigentlich habe ich gedacht, ich könnte kurz bei ihr vorbeigehen", meinte ich. ,,Wo sie doch hier in der Nähe wohnt." ,,Eine super Idee", sagte Tante Ludovica. ,,Ich komm mit, es ist gleich um die Ecke!" Während die Jungen mit Onkel Giovanni und Tante Miriam zur Gelateria vorging en,   machten wir Mädels mit Tante Ludovica noch eine kleinen Umweg. ,,Hoffentlich ist sie da", meinte ich und drückte auf die Klingel. ,,Sì? ",  tönte es durch die Sprechanlage. Zum Glück antwortete Tante Ludovica schnell auf Italienisch. Im zweiten Stock schauten ein Mädchen und eine Mutter aus der Tür. ,,Das ist Laila, der der der  Geldbeutel gehört. Sie wollte sich noch einmal selbst bedanken", sagte Tante Ludovica. ,,Grazie", sagte ich. ,,Grazie mille!" ,,Gern geschehen!", sagte das Mädchen auf Italienisch und Tante Ludovica übersetzte ( Obwohl ich alles verstand ) ,,Bei uns in Seabrook gibt es Finderlohn!"

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