XXIII.

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, merkte ich, dass das Bett neben mir kalt war. Und vor allem war es immer noch ordentlich. Kihyun ist also nicht nach Hause gekommen. Auch meine Anrufe, ignorierte er. Und dabei wollten wir heute zu meinen Eltern. Ich schrieb ihm eine Nachricht nach der anderen, aber hörte irgendwann auf, als ich sah, dass er nicht antwortete. Also stieg ich unter die Dusche und machte mich danach fertig. Ich hatte meine Eltern schon sehr lange nicht gesehen und freute mich auf sie. Doch sie freuten sich auch auf Kiki, welchen sie durch Fernsehen und durch einige Videocalls von uns schon recht gut kannten. Deswegen machte es mich umso mehr sauer, dass er nicht ans Telefon ging und sich bei mir meldete. Ich schnappte mir also meine Tasche und wollte mir gerade einen Uber bestellen, als die Tür plötzlich aufging und Jooheon reinkam. Er sah, dass es mir nicht sonderlich gut ging und beäugte mich komisch. „Ist Kiki nicht da?" ,fragte er misstrauisch und sah sich in der Wohnung um. „Nein. Er ist die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen. Er geht nicht ans Telefon, noch antwortet er auf meine Nachrichten. Und wir wollten heute zusammen zu meinen Eltern." Er sah, dass es mich mehr mitnahm, als ich zugab, weswegen er seinen Arm um mich legte und mich angrinste. „Joohoney wird dich fahren. Und ich werde deine Eltern kennenlernen. Du solltest nicht alleine durch Korea düsen. Und abends schnappe ich mir deinen Freund." Ich musste lachen darüber, weswegen ich nur annahm und er mit mir nach unten ging. „Macht er das öfters, dass er nachts wegbleibt und dann nicht mehr auftaucht?" ,fragte ich, als wir im Fahrstuhl standen. „Kiki ist jemand, der alleine versucht seine Probleme zu lösen. Obwohl er ganz genau weiß, dass dies der falsche Weg ist." Wahrscheinlich wollte ich es nicht verstehen, denn ich nickte einfach nur. Joohoney half mir beim Einsteigen in der Tiefgarage und fuhr dann los. Ich schrieb Gracie kurz, um mich zu versichern, dass es ihr gut ging.

Ein Summen riss mich aus meinem Schlaf. Und als ich mich bewegte, merkte ich, dass ich mich verlegen hatte und total verspannt war. Weswegen ich komische Geräusche von mir gab. „Alles okay?" ,hörte ich eine tiefe Stimme hinter mir. „Kannst du deinen Arm unter meinem Kopf hervorholen?" ,krächzte ich, weswegen er lachte und mich zu ihm rumdrehte. Ich schrie kurz auf, weil ich mich erschrak, aber er verschluckte meinen Schrei, indem er mich küsste. Und ich spürte, dass sich etwas verändert hatte seit dieser Nacht. „Ich muss Ji kurz schreiben, dass es mir gut geht." Ich gab ihm noch einen Kuss und schnappte mir dann mein Handy. Ji schrieb, dass sie schon auf dem Weg zu ihren Eltern sei. Mit Joohoney? Verwirrt legte ich mein Handy beiseite und wollte mich wieder an Changkyun kuscheln, doch dieser war aufgestanden und präsentierte mir seinen tollen, nackten Hintern. „An diesen Anblick könnte ich mich gewöhnen." ,flüsterte ich und biss mir auf die Lippe. Er lachte aus dem Bad heraus und ich liebte dieses Geräusch. „Ich könnte mich auch daran gewöhnen, dass du in meinem Bett liegst." ,sagte er und dann vibrierte ein Handy. Ich dachte, es wäre meines, doch es war seins und ich kam aus Versehen auf den Bildschirm, weswegen es anging. Dort ploppte die Nachricht auf, die ich besser nicht hätte lesen sollen. Ich erstarrte und nahm das Handy in die Hand und las sie andauernd. Ich merkte gar nicht, dass er wieder ins Schlafzimmer kam. Meine Augen starrten immer noch auf den Bildschirm, obwohl dieser nicht mehr an war. „Was machst du an meinem Handy?" ,fragte er leicht säuerlich. Ich schmiss es ihm entgegen auf dem Bett und sah ihm in die Augen. „Yuna fragt, wann ihr euch wiederseht? Und warum du sie gestern ignoriert hast bzw. warum du mit mir los bist und nicht mit ihr? Und warum du sie die letzten Tage nicht angerufen hast." Er nahm das Handy und zwirbelte es in der Hand. „Es ist kompliziert." Ich schnaubte verächtlich. „Erkläre es mir? Nachdem ich dir gestern alles erklärt habe, finde ich, dass ich auch eine bekommen kann." Er setzte sich auf die Bettkante und ich versuchte, nicht durchzudrehen. „Es ist schwierig. Yuna ist meine erste große Liebe und ..." Doch weiter kam er nicht, denn egal wie sehr ich es hören wollte, konnte ich es nicht. Ich schnappte mir mein Kleid und schlüpfte fix darein und in meine Schuhe. „Gracie, jetzt raste nicht aus." ,kam von ihm und blieb stehen. „Wie lange geht das schon wieder zwischen euch?" ,fragte ich leise. Er atmete tief durch und strich sich seine Haare aus der Stirn. Er stand immer noch nackt vor mir, doch das änderte nichts an der Tatsache. „Sie war auf einmal wieder da." ,flüsterte er und ich merkte, dass ich verloren hatte. „Okay. Freut mich für dich. Ich hoffe sie wartet auf dich. Denn ich werde es nicht mehr tun." Würde es jetzt noch ein Mic geben, dann würde ich es fallen lassen. Ich marschierte mit erhobenen Kopf aus seiner Wohnung und lief, so schnell ich konnte, rüber ins Hotel. Hier würd eich mich einfach einschließen und so viel Essen bestellen wie ich nur konnte.

„Bist du dir sicher, dass du mit reinkommen willst? Ich meine du kennst meine Eltern nicht mal." Das war ihm aber sowas von egal. „Du bist seit einem Jahr mit Kiki zusammen und ich war mehr als nur 1x bei einem Videocall dabei." ,gab er mit erhobenen Händen zu und ich lachte deswegen. Kurz vor Tür, öffnete sich diese schon und meine Mutter stand da, die sich so sehr freute. „Kim Ji-Ah. Mein Liebling und halle Kik...." Meine Mutter stoppte und sah Joohoney an, welcher die Arme in die Hüfte stemmte und über beide Augen grinste. „Mama das ist Jooheon er ist..." Doch sie schlug mich mit ihrem Küchentuch. „Als würde ich nicht wissen, wer das ist. Hallo mein Schönling." Sie nahm ihn in den Arm und ich beäugte das Ganze skeptisch. „Kommt rein meine beiden." Sie ging voran und ich zog fragend die Brauen hoch. „Mütter lieben mich." Er schlug sich ein paar Mal auf die Brust und ich prustete los. Er war schon im Wohnzimmer, als ich im Flur meinem Vater begegnete. „Ach Ji-Ah." ,stöhnte er verzweifelt und ich verdrehte die Augen, als er mich in den Arm nahm. „Warum hast du denn so weiße Haare? Damit siehst du aus wie diese eine aus der Serie. Wie hieß sie denn nochmal? Die mit den Drachen." Oka was war hier los? „Min Jun lass sie in Ruhe. Das Kind kann tragen, was es will. Also hilf mir beim Tisch decken." Mein Dad schnaufte nur und ging zu ihr. Sie waren seit 30 Jahren verheiratet und ich konnte mir keine besseren Eltern vorstellen. „Wo ist Honey?" ,fragte ich und suchte nach meinem Bruder. „Brauchst du ne Brille? Ich stehe vor dir." ,gab Joohoney von sich und ich schlug mir gegen die Stirn. „Die Rede ist von meinem Bruder." ,gab ich seufzend zu und er drehte sich wieder meinen Eltern zu. „Er hat Schule. Er kommt wahrscheinlich abends." Es hatte sich nichts verändert im Haus. Überall standen noch Fotos von mir. Und sie hatten fast alle Zeitungen aufgehoben, wo ich abgelichtet war. Und Gracie auch. „Also wo ist mein Kiki?" ,fragte sie schlussendlich, als wir platz nahmen und anfingen, zu essen. Ich sah nervös zu Honey, da ich ja selber nicht wusste, wo dieser war. „Er hatte heut etwas wichtiges in der Stadt und beim Entertainment zu tun. Das ließ sich leider nicht verschieben." Mein Vater beäugte ihn skeptisch und Honey bot sich einem Blickduell mit meinem Vater. „Richtig so. Der Junge muss Geld verdienen." ,sagte meine Mutter und schon sich noch etwas Gimbap in den Mund. „Sun Hee ich bitte dich. Der Junge verdient ja wohl genug Geld. Bzw. hat er schon genug verdient. Wir haben uns so gefreut, dass er heute kommt." Doch meine Mutter wickelte ab. „Was macht Gracie? Wie läuft es zwischen ihr und dem anderen aus eurer Gruppe da?" Honey verschluckte sich, denn er wusste wohl nicht, wie viel meine Eltern von denen weiß. „Es ist kompliziert." Meine Mutter verdrehte die Augen. „Wenn man sich liebt, dann ist man zusammen und basta." Ich sah sie genervt an und erst jetzt verstand sie, was sie da gesagt hatte. „Es gibt eine Ausnahme. Und diese liebt dich nicht. Denn wenn er es tun würde, denn wäre er mit dir zusammen und würde nicht irgendeine dahergelaufenen Frau heiraten die ihm seine Eltern aufzwingen." Mir wurde schlecht. Meine Mutter war Knall hart. Gerade was mich anging. „Kiki liebt dich. Er umgarnt dich. Er vergöttert dich und will mit dir ernsthaft zusammen sein. Deswegen ist er der richtige."  „엄마!" ,rief ich aufgebracht, um sie davon abzuhalten, etwas Dummes zu sagen. Sauer stand ich auf und ging nach draußen. Dort setzte ich mich auf der Terrasse in einen Sessel und versuchte, meine Gedanken zu sortieren. Plötzlich hörte ich schritte. „Es tut mir leid. Aber ich konnte nicht anders. Ich will dich doch nur beschützen." ,sagte sie leise und setzte sich neben mich. Sofort nahm sie mich in den Arm. „Ich sehe doch, wie verletzt du bist. Wie kaputt und gebrochen. Du bist doch mein Kind. Wie könnte ich das nicht sehen?" Mit verschleiertem Blick sah ich zu ihr hoch. „Ach mein liebes Kind. Was sollen wir nur tun?"

Who do you Love? Monsta X Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt