Und nun stand ich hier. Mit Koffer und Tasche. Vor der Tür meiner Eltern. Dass ich mich so schnell hier wieder finde, hätte ich auch nicht gedacht. Gerade wollte ich die Klingel betätigen, doch da wurde schon die Tür aufgerissen von meinem Vater. „Kind. Was machst..." Er sah zu meinen Koffern und ich atmete tief durch. Ich wollte mich wappnen für das, was jetzt kommen wird. „Was hat er getan?" ,fragte er wütend und ich wollte gerade was erwidern, als meine Mutter hinter ihm auftauchte. „Na da hat die Ehe ja lange gehalten." ,gab sie ironisch zu. „Lass mich raten, er hat die Nachricht mit dem Kind nicht so gut aufgenommen?" Mein Vater sah zwischen meiner Mutter und mir hin und her. „Kind? Welches Kind? Ich werde Opa?" Er freute sich riesig und nahm mich sofort in den Arm. Jedoch hatte ich nur Augen für meine Mutter. Und sie spürte, dass es richtig beschissen lief. In meinen Augen sammelten sich wieder Tränen und ich versuchte, meinem Vater zu Liebe, diese zu unterdrücken. „Lass sie doch erstmal reinkommen Min-Jun." Ich stellte meinen Koffer in den Flur und setzte mich sofort zu meinem Bruder auf die Couch. Er sah mich von der Seite an und scannte dann meinen Körper. „Was?" ,fragte ich gereizt und er zuckte mit den Schultern. „Das Eheleben steht dir nicht." ,gab er kleinlaut zu und kassierte von mir einen Klaps auf den Hinterkopf. „Halt die Klappe Jihoon." Und dann wurde mir schlecht. Ich lief schnell auf die Toilette und übergab mich in vollen Zügen. Dabei realisierte ich, wie dumm ich gewesen war, es ihm nicht zu sagen. Und dann kamen seine Worte wieder in meinen Kopf. Es tat weh, dass er so von mir dachte. Und dieser Schmerz brachte mich wieder zum Weinen. Ich konnte nicht glauben, dass er dachte, ich würde ihm ein Kind von Kiki unterjubeln. Nach ca. 10 Minuten spülte ich und lehnte meinen Kopf an die Wand neben der Toilette. „Was hat er getan?" Meine Mutter kam rein und ich weinte bitterlich los. „Ach Schätzchen." Sie kam zu mir und setzte sich neben mich. Ich lehnte meinen Kopf an ihre Schulter. „Er denkt, ich sei von Kiki schwanger und wollte es ihm deshalb nicht sagen." Meine Mutter sah mich böse an, weswegen ich den Kopf heben musste. „Vollidiot." ,schimpfte sie, was mich zum Lachen brachte. „Ich weiß du willst das jetzt nicht hören Ji-Ah aber..." Doch ich schüttelte den Kopf. Ich wollte es wirklich nicht hören. Ich wusste, dass meine Mutter kein gutes Wort an meinem Mann lassen wird. Sie hasst ihn für das, was er mir angetan hat. Dennoch ist er mein Mann und ich liebe ihn. „Ich kann ihn verstehen." Plötzlich wurde es still. Ich schreckte hoch und sah sie schockiert an. „Was? Wer bist du? Was hast du mit meiner Mutter gemacht?" ,schrie ich schon fast, sodass mein Vater reinkam. „Ich mag nicht viel von ihm halten. Dennoch akzeptiere ich deine Liebe für ihn und auch die Hochzeit. Ich weiß, wie viel er dir bedeutet. Und ich sehe, wie sehr du ihn liebst. Seine Wortwahl rechtfertig nicht das, was er dir gerade angetan hat. Aber das er sauer ist, weil du ihm ganze 3 Monate verschwiegen hast, dass er Vater wird, dass ist nachvollziehbar." Selbst mein Vater sah sie verwundert an. „Er hat gesagt, ich würde ihm das Kind unterjubeln." ,rief ich aufgelöst und stand auf, um in mein Zimmer zu gehen. „Das ändert nichts an seinem Verhalten. Und vor allem, dass er nicht hier ist oder bei dir. Er ist ein Versager, weil er dich wieder im Stich lässt und flüchtet. Das habe ich dir von Anfang an gesagt." Mein Vater zieht an ihrem Arm und ich drehte mich sauer zu ihr um. „Bist du verrückt geworden?" So war meine Mutter. Wie sie leibt und lebt. Von Anfang an war sie gegen diese Sache. Und sie sprach es jetzt aus. In meinem Zimmer, merkte ich, dass es gar nicht mehr mein Zimmer war, sondern das von meinem Bruder. Ich sah zu ihm rüber und er sah, wie verzweifelt ich war. „Leg dich aufs Bett. Ich mache dir einen Kakao und dann erzählst du mir alles." Ich nickte nur abwesend und er ging schon hinaus. Ich schmiss mich auf sein Bett und heulte einfach los. Mein Eheleben lief wirklich super.
Als ich später zurück in die Wohnung kam, war sie leer. Ji-Ah war nicht mehr da. Schnell ging ich ins Schlafzimmer und sah, das ein paar Sachen gepackt wurden. „Verfluchte Scheiße!" ,rief ich sauer und schlug gegen den Kleiderschrank. „Schatz?" ,rief auf einmal eine Stimme und ich hoffte, dass es Ji ist. Doch es war meine „Mutter." ,sagte ich leise und sie schloss die Tür hinter sich. „Du warst heute morgen so schnell weg. Deswegen wollte ich mit dir reden." Sie stellte ihre Tasche auf den Tresen und ich holte zwei Gläser aus dem Schrank. „Wieso? Damit ihr euch köstlich darüber amüsieren könnt, dass unsere Ehe jetzt schon ein Haufen Scheiße ist?" ,Schlug ich zurück und schob ihr ein Glas Whiskey rüber. Den sie komischerweise annahm. „Ich bin stolz auf dich. Ich möchte, dass du das weißt. Als du deinen Mann durchgestanden hast um Ji zu heiraten, wusste ich, dass du sie bis an dein Ende lieben wirst." ,gestand sie und ich setzte mich ihr gegenüber. „Wieso? Ihr wolltet doch, dass ich Yejin heirate?" Sauer schluckte ich meinen Drink herunter und goss mir den Nächsten ein. „Weißt du, ich habe deinem Vater tausendmal gesagt, dass er es lassen soll. Er habe sich damals schließlich selbst gegen seinen Vater entschieden. Doch er wollte nicht auf mich hören. Wir haben uns deswegen sehr oft gestritten." Das wusste ich tatsächlich nicht. Ich dachte immer, meine Mutter ist auf der Seite meines Vaters. Doch anscheinend, war das nicht der Fall. „Ji ist schwanger." ,sagte ich und sie hielt schockiert inne. Dann fing sie einfach an zu lächeln. „Das ist wunderbar. Ihr werdet eine Familie." Ihr Lächeln wurde breiter und ich musste unwillkürlich mit lächeln. „Aber ich habe es verbockt." Daraufhin trank ich wieder aus. Und das habe ich. Die letzte Stunde habe ich versucht, sie anzurufen. Jedoch ging sie nicht ran. Selbstverständlich. Ich war ein Arsch. Ich habe sie total im Stich gelassen. In einer Zeit, in der sie mich am meisten braucht. Meine Mom bewegte sich und zog mich mit sich auf die Couch. Ich glaube, dass wir uns noch nie so nah waren. Sie lebte eher zurückgezogen und als stolze Ehefrau. Und nicht wie eine Mom. „Ich habe ihr in meinem Wahn unterstellt, dass sie mir das Kind unterjubeln will. Und das es von Kiki sei." Sie zog scharf die Luft ein. Yes. Jetzt wo ich es nochmal ausspreche, hörte es sich umso mehr bescheuerter an. „Ach mein Sohn. Warum redest du dann so einen Schwachsinn? Sie liebt dich und hatte wahrscheinlich nur Angst." ,rief sie aufgelöst und trieb meine Schuldgefühle noch weiter an. „Und ich habe es gesagt, weil ich überfordert war. Ich sage nun mal dinge, die unangebracht sind in Situationen, wo ich einfach überfordert bin." Ich war nervlich am Ende. „Sie geht nicht an ihr Telefon." Ich lehnte mich auf dem Sofa zurück und vergrub mein Gesicht in ihren Händen. „Gebe ihr Zeit. Sie wird dich nicht verlassen. Ihr habt gerad geheiratet. Sie liebt dich." ,sagte sie ruhig. Und dennoch fühlte es sich nicht richtig an. Ich hatte das Gefühl, dass nun alle ein Ende hat.
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Who do you Love? Monsta X
FanfictionVor 10 Jahren kam Grace nach NY um sich ihren Traum vom Modeln zu verwirklichen. Doch leider klappt das nicht so ganz wie sie will. Ihre beste Freundin Kim Ji-Ah hingegen lebt ihren Traum von einer Stylistin. Sie wollten sich mal wieder seit langem...