Die Hochzeit war im vollen Gange. Ich versuchte, meine Emotionen zu unterdrücken und nicht gleich bei jeder Gratulation aufzuheulen. Und ich fand, dass ich mich ganz gut schlug. „Wir wollen uns bedanken, dass ihr diesen großen Tag mit uns zusammen feiert. Wir hätten uns ihn nicht schöner vorstellen können." Woni sah zu mir und ich grinste einfach nur. Ich war die glücklichste Frau der Welt. Ich hatte den Mann meiner Träume. Und die besten Freunde noch dazu. „Deswegen lasst uns anstoßen und das Buffet eröffnen." Er hob sein Sektglas, während ich mein Glas nach hinten reichte, damit Gracie es austauschen konnte. Das tat sie einige Male an diesem Abend. Was zur Schlussfolgerung hatte, dass sie schon ziemlich betrunken war. Es bekam keiner mit. Meine Mutter jedoch, sah mich mit ihren Fuchsaugen so teuflisch an, dass ich jedes Mal Angst bekam. Dennoch genoss ich das Buffet in vollen Zügen. Süß und herzhaft gleichzeitig, war die beste Kombi. Auch wenn ich dafür, verwirrte blicke bekam. Aber ich konnte nichts dagegen tun. Plötzlich klirrte ein Glas und ich blickte auf und sah Gracie stehen. Naja, jedenfalls versuchte sie es noch. Aber ich wusste, dass sie sich zusammenreißen wird. „Als du nicht mehr aufhören konntest, von diesem Mann da neben dir zu schwärmen, da wusste ich es. Ich wusste, dass du ihn mehr liebst als alles andere. Du würdest kämpfen und kämpfen für ihn. Und das hast oder besser gesagt ihr auch getan. Und es freut mich so unheimlich, dass ihr es bis hierher geschafft habt." Mir lief eine Träne herunter und auch ihr. „Wir kennen uns jetzt schon so lange. Deine Familie hat mich aufgenommen. DU gabst mir ein besseres Leben und dafür werde ich dir auf ewig dankbar sein. Ich liebe dich so sehr. Und werde immer hinter dir stehen, egal was kommt." Sie schniefte leicht, weswegen ich aufstand und zu ihr ging. Wir umarmten uns, währenddessen die anderen klatschten. „Ich liebe dich auch Smith." ,flüsterte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Keine 10 Minuten später stand nun I.M. auf und die Menge wurde still. „Nun." ,fing er an und ich musste grinsen. Sowie auch Hyungwon. „Jeder der mich kennt, weiß, dass ich in so etwas sehr schlecht bin." Es entstand ein Lachen im Saal. „Die Liebe...." ,setzte er an und sah zuerst zu Gracie, welche quasi vor mir saß. „Die Liebe ist etwas Großartiges. Sie ist wundervoll, und verehrend. Und dann ist sie noch verzweifelnd." Er sah kurz auf zu uns und ich spürte förmlich, wie er versuchte, alles loszuwerden. Ich weiß, wie sehr er Grace liebt. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass die beiden endlich ihren Weg zueinanderfinden. „Sie kann wehtun. Sie wird es auch manchmal. So ist auch die Ehe. Aber so wie ich euch kenne, weiß ich, dass ihr jeden Streit, und ihr werdet oft streiten." Wieder lachten alle und Woni nahm meine Hand. „Meistern werdet. Ihr überwindet jede Hürde. Jeden Berg. Einfach weil ihr euch liebt. Und weil ihr so lange dafür gekämpft habt, damit ihr heute hier sitzt. Dafür beneide ich euch. Ich liebe euch beide und wünsche euch nur das beste." Wir klatschten alle und die beiden Männer umarmten sich. Ich wusste, dass zwischen ihnen ein tiefer Bund entstanden war. Da sie sich schon so lange kannten. Nach dem Buffet ging es los mit dem Tanz. Woni führte mich auf die Tanzfläche. Die Musik setzte ein und wir hatten uns für ein englisches entschieden. „Weißt du eigentlich, wie glücklich ich bin?" ,sagte er und legte seine Stirn gegen die meine. „Danke für alles, Baby." ,flüsterte er weiter und mir liefen die Tränen wieder. Womit habe ich diesen Mann verdient? Und ihn anzulügen, dass ich schwanger bin, macht die ganze Sache noch schwieriger. Wir tanzten das ganze Lied durch. Irgendwann stießen auch die anderen dazu und wir waren nicht mehr alleine. „Ich liebe dich auch." Verheult gab ich ihm einen Kuss. „Was ist denn los? Du weinst so viel?" ,fragte er leicht schmunzelnd und wischte mir die Tränen weg. Das Lied war zu Ende und der DJ legte sofort richtig los. „Ich bin schwanger." ,gab ich zu und sah weinend zu ihm hoch. Sein Lächeln verschwand langsam und seine Augen wurden größer. „Was?" ,fragte er noch einmal. Die anderen um uns herum, waren am Tanzen und hatten den Spaß ihres Lebens. „Ich bin schwanger. Im dritten Monat." ,sagte ich nochmal und wollte seine Hand nehmen, jedoch zog er sie weg. Er legte seinen Kopf in den Nacken und nickte nur kurz. Dann ging er einfach weg und ich versuchte, eine freundliche Mine zu heucheln. Das war's. Morgen würde ich eine geschiedene Frau sein. Langsam schritt ich von der Tanzfläche herunter und setzte mich auf meinen Platz. Der Abend kann nicht besser werden.
„Soll ich dich nach Hause fahren, Gracie?" Sie stand einfach total besoffen an einem Tisch und versuchte sich zu halten. Jedoch funktionierte das nicht so ganz. „Mir geht es gut Mr. Liebe." ,hauchte sie und ich konnte an ihrem Unterton erkennen, dass sie anscheinend wütend war. Warum war sie schon wieder wütend? Ich habe doch gar nichts gemacht. Plötzlich kam GD und hielt sie fest, ehe sie umkippen konnte. „Ich übernehme von hier an Changkyun." Gracie schreckte hoch und sah von mir zu ihm. „I.M. das ist GD. GD das ist I.M." ,dann hielt sie kurz inne. „Fuck. Ich habe es mit Abkürzungen." ,lallte sie und GD griff um ihre Hüfte. „Ich bringe dich ins Hotel. Man sieht sich Kumpel." ,sagte er zu mir und ich sah ihnen verwirrt nach. „Man sieht sich Kumpel." ,äffte ich nach und Jooheon stand auf einmal neben mir. „Was läuft da zwischen den beiden?" ,fragte er und ich schnappte mir sein Glas aus der Hand. „Keine Ahnung. Ist mir auch egal." Da fing er an, zu lachen, weswegen ich ihn böse ansah. „Als ob. Du drehst noch irgendwann durch." Und damit hatte er recht.
Wir fuhren schweigend nach Hause. Keiner sagte ein Ton. Auch nicht, als wir im Aufzug waren. Vor der Tür angekommen, schloss er diese auf und ging einfach hinein. Ich jedoch blieb davor stehen und wartete. Ich wollte es traditionell haben. Er merkte es, als er sich gerade sein Jackett ausziehen wollte. „Was ist?" ,fragte er angepisst und sah zu mir rüber. „Ich wollte es gerne traditionell. Mit über die Schwelle tragen und so weiter." Er atmete einfach tief durch Schmiss seine Jacke mit voller wucht in die Garderobe und kam auf mich zu. Er nahm mich nicht damenhaft hoch, sondern stemmte mich einfach nur und setzte mich dann wieder in der Wohnung ab. „Zufrieden?" ,fragte er sauer und ging weiter. Die Tränen liefen wieder herunter und ich knallte mit voller Wucht die Tür zu. „Nein! Du redest jetzt gefälligst mit mir." ,schrie ich und lief ihm in meinem Brautkleid nach. „Ach jetzt willst du reden? Jetzt auf einmal? Dann fang bitte an! Und zwar damit, dass du mir verschwiegen hast, ein Kind zu bekommen." ,schrie er zurück und ich wusste, dass dieser Abend nicht gut enden wird. „Ich wusste nicht, was ich tun sollte, verdammt nochmal. Ich habe es niemanden erzählt. Wirklich niemanden. Ich wollte nie Kinder und wir beiden haben uns nie darüber unterhalten. Was sollte ich denn tun? Ich war ganz allein." ,gab ich sauer zurück. „Oh nein, Baby. Komm mir jetzt nicht damit. Du hattest mich. Wir waren verheiratet. Ich war dein Mann und du hättest mit mir reden können." ,fluchte er und ging in die Küche, um sich einen Drink zu machen. Gott wie sehr ich jetzt auch einen möchte. „Du sprichst davon in der Vergangenheit." ,sagte ich leise und er sah kurz auf. Dann schüttelte er den Kopf und ging an mir vorbei. „Gott es tut mir leid, verflucht nochmal. Ich war überfordert mit der ganzen Situation. Erst das mit Kiki, dann habe ich deine Hochzeit gecrashed und dann haben wir geheiratet." ,rief ich verzweifelt und er blieb stehen und drehte sich um. „Ist es von Kiki?" Autsch. Es war wie eine Ohrfeige. „Hast du es deswegen nicht gesagt? Weil es Kiki seins sein könnte. Geht es darum?" Bum. Die nächste Ohrfeige. „Wage es dich mir das zu unterstellen." ,gab ich ruhig zu. Und glaubt mir, ich versuchte wirklich, die Ruhe zu bewahren. „Wieso? Das hat dich nicht davon abgehalten mir ein Kind unterzujubeln und es mir erst nach der Hochzeit zu sagen. Wirklich große Klasse." ,spie er mir entgegen und ich blieb einfach stehen und sah ihn an. Eine einzelne Träne lief herunter und ich wusste einfach nicht mehr weiter. „Raus!" ,gab ich leise zu und er schien es nicht zu verstehen. Ich holte seine Jacke aus dem Flur und schmiss sie ihm entgegen. „Raus! Verpiss dich! Lass dich nie wieder hier blicken. Du bist das Allerletzte. Fick dich!" ,schrie ich und er nahm seine Jacke und blieb noch etwas stehen. „Rechtlich gesehen, ist es meine Wohnung." ,gab er zu und ich hasste seine Art, dass er manchmal zu unbeholfen etwas sagte, gerade am meisten. „Mach es nicht schlimmer." ,sagte ich drohend. Er Trank seinen Drink aus und ging dann hinaus. Ich setzte mich total verheult, in meinem Brautkleid, auf das Sofa und versuchte zu realisieren, wie mein eigentlich schönster Tag im Leben, so eine Katastrophe werden konnte.
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Who do you Love? Monsta X
FanfictionVor 10 Jahren kam Grace nach NY um sich ihren Traum vom Modeln zu verwirklichen. Doch leider klappt das nicht so ganz wie sie will. Ihre beste Freundin Kim Ji-Ah hingegen lebt ihren Traum von einer Stylistin. Sie wollten sich mal wieder seit langem...