20. Dezember

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Marcus Armstrong & Callum Ilott
Wörter: 486


Es schneite.

Schnee war quasi Wasser.

Also regnete es.

Und wenn er seine Augen schloss, sah er diesen einen Moment, der sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hatte lebhaft vor sich.

Er hatte noch in Italien gewohnt.

Zusammen mit Callum.

Sie waren abends unterwegs gewesen.

Essen mit Freunden, wie so oft.

Als sie nach Hause liefen, begann es zu regnen, oder besser gesagt zu schütten.

Im Bruchteil von Sekunden waren sie bis auf die Knochen nass, nur Minuten später hatte sich die Straße an der sie entlang liefen in einen kleinen Bach verwandelt.

Doch sie begannen weder zu rennen, noch stellten sie sich irgendwo unter.

Sie liefen gemütlich weiter nach Hause, denn es war ja nur Wasser.

Und es war auch nicht kalt, sondern ein typischer, lauer Spätsommerabend in Italien.

Plötzlich hatte Callum seine Hand genommen.

Ohne Vorwarnung, einfach so.

Es hätte komisch sein sollen, schließlich war Callum sein bester Freund, doch es hatte sich gut angefühlt.

Wobei gut stark untertrieben war.

Schweigend waren sie Hand in Hand weitergelaufen und er hatte es genossen.

Irgendwann hatte Callum ihn auf die Straße gezogen, auf welcher sowieso kaum Verkehr war und nun durch die Wassermassen weit und breit kein Auto in Sicht war.

Der Brite hatte sich dicht vor ihn gestellt und ihm die freie Hand auf die Hüfte gelegt.

Ein atemberaubendes Kribbeln war von dieser Stelle ausgegangen und hatte sich in seinem gesamten Körper breit gemacht.

,,Kannst du tanzen?", hatte Callum ihn leise gefragt.

Der raue Tonfall des Älteren hatte ihm die Stimme verschlagen, also hatte er nur den Kopf geschüttelt.

,,Darf ich es dir beibringen?"

Er konnte Callums Blick in diesem Moment noch immer nicht beschreiben, doch wenn er sich an diesen erinnerte, kroch noch immer eine Gänsehaut über seinen Körper.

So wirklich auf seine Antwort gewartet hatte der Brite nicht, stattdessen hatte er einen kleinen Schritt nach hinten gemacht.

An diesem Abend hatte er ganz klassisch den Walzer gelernt.

Callum hatte ihn geführt, durch den Regen, durch das mittlerweile mehrere Zentimeter hohe Wasser, doch es hatte sie nicht gestört.

Sie waren in ihrer eigenen Welt gefangen gewesen und dann hatte er Callums Lippen auf seinen gespürt.

Und dann hatte er verstanden.

Verstanden, warum ihm Callum immer so viel wichtiger gewesen war, wie seine anderen Freunde.

Es war nicht, weil der Brite sein bester Freund war, nein, er liebte ihn.

Im strömenden Regen, mitten auf der Straße wurden sie ein Paar.

Kurz darauf war Callum nach Amerika gegangen, doch ihre Liebe hatte gehalten und sie nutzten jede Gelegenheit, um sich zu sehen.

Sein Blick schweifte zu dem Briten, der neben ihn trat und er schlang seine Arme um dessen Körper.

Callum erwiderte die Umarmung sofort, schien zu merken, dass er gerade etwas melancholisch war und zog ihn eng an sich.

,,Wir haben doch mal im Regen getanzt.", flüsterte er dem Älteren zu.

Ein bestätigendes Brummen war die Antwort.

,,Würdest du das im Schnee wiederholen wollen?"

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Hallo hallo😊

diese beiden sind das vierte und damit letzte Pair aus diesem Kalender, das wir in einem Oneshot wiedertreffen.

Nächste Woche, außer ich vergesse heute Abend Oscar und Caio erneut🙈

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag und vielleicht lesen wir uns später nochmal🤍

most wonderful time of the year 2022Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt