Kapitel 6

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Osamu sah ihn verwirrt an. "Was?"

"Gestern hatte ich die Wahl, warum heute nicht?" Fragte Suna.

"Du willst.... hier bleiben?" Erkundigte Osamu sich verdutzt.

"Nicht direkt.. aber ich hab auch keine Lust nach Hause zu gehen und du machst verdammt gutes Frühstück, also hätte es nur Vorteile hier zu bleiben" äußerte Suna seine Gedanken.

"Erstmal schon ja, aber was wenn Tsumu dich sieht?"

"Wieso sollte er mich sehen? Ich bleibe einfach in deinem Zimmer" meinte er trocken.

Osamu musste kurz lachen. "Wenn du glaubst, dass der weiß, was privatsphäre ist, dann liegst du verdammt falsch, man weiß nie wann der reingestürmt kommt"

Die beiden wurden still. Suna hatte nichts, was er dagegen hätte sagen können und Osamu hatte nichts hinzuzufügen.

"Meintetwegen" seufzte Osamu. "Eine Nacht kannst du meinetwegen bleiben aber 1. Haben wir morgen wieder Schule und 2. Will ich was dafür haben"

"Ich verstehe Punkt eins nicht" meinte Suna trocken.

"Wir haben morgen früh Training, was bedeutet, das du und ich da gemeinsam pünktlich auftauchen werden" sagte Osamu ernst.

"Wie willst du mich morgens bitte unbemerkt hier rausbekommen?" Fragte Suna berächtigter weise nach.

"Das überlege ich mir noch"

"Okay und was ist 2.?" Harkte Suna erneut nach.

"Wenn du der Meinung bist zwei Nächte lang bei mir schlafen zu können, bin ich der Meinung, dass wir uns besser kennenlernen können" er machte eine kurze Pause.

"Du bist der einzige aus dem Team, über den ich nichts weiß und ich dachte eigentlich du würdest nicht mit mir und Tsumu reden, weil du uns nicht magst aber jetzt bist du hier, redest und willst hier bleiben" argumentierte Osamu und sah den anderen an.

"Du kennst mein Tier" war alles was Suna sagte.

"Ich will aber dich kennen, deine Persönlichkeit, Charaktereigenschaften sowas halt und nicht einfach nur dein Tier, aber damit ich dich kennenlernen kann, musst du bereit sein, mit mir zu reden und das auch in der Schule und beim Training" somit definierte Osamu seine Bedingungen nochmal deutlicher für den Anderen, damit er verstand, worauf er sich einlassen würde.

Es wurde still während Suna nachdachte.

"Wieso willst du mich kennenlernen?" Fragte er kritisch an den Grauhaarigen gewandt.

"Weil du zum Team gehörst und wir zusammen Spielen aber nie wirklich miteinander reden" er überlegte kurz. "Unser Team ist eine kleine Familie, zu der du auch gehörst, aber man hat nicht das Gefühl, dass du dazu gehörst, das will ich ändern"

"Das ist kein Grund, wenn du mir einen guten Grund geben könntest-" Osamu unterbrach ihn mittendrin.

"Was dann? Es würde sich nichts ändern, aber wenn du unbedingt einen anderen Grund willst" er stand auf und ging Richtung Türe, wo er sich zu Suna umdrehte und ihn ansah.

"Ich mag es nicht, dich nicht zu kennen"

Er nahm sich seine Jacke. "Überleg es dir, wenn ich wiederkomme und du weg sein solltest, ist das Antwort genug" damit verließ er das Zimmer, um mit seinem Bruder zusammen ihre Gäste zum Bahnhof zu begleiten.

Suna saß noch eine ganze Weile im Zimmer und grübelte über seine Entscheidung, bis er sich letztendlich entschieden hatte.

Er verließ das Zimmer und machte sich auf den Weg durch den verwinkelten Flur, die Treppe hinunter und ging Richtung Haustüre.

"Du gehst schon?" erklang die zierliche Stimme Marias hinter ihm.

Er drehte sich kurz um und sah sie ausdruckslos an. "Äh ja?" gab er von sich, als wenn es selbstverständlich wäre.

"Unser Koch bereitet gerade das Mittagessen vor, willst du nicht noch zum Essen bleiben?" Fragte sie süß.

"Nicht wirklich" damit wollte er seinen Weg fortsetzen, wurde jedoch erneut unterbrochen.

"Wieso hast du hier geschlafen? Im Normalfall lässt er niemanden einfach so in sein Zimmer" stellte Maria kritisch aber dennoch neugierig fest.

"Äh, keine Ahnung, sein Bruder hat mich genau genommen entführt" er machte eine kurze Pause. "Er hats mir halt angeboten" hing er hinten dran, um klar zu stellen, dass er nicht danach gefragt hatte hier zu bleiben.

"Ungewöhnlich" nuschelte sie leise aber dennoch hörbar zu sich selbst. "Dann scheint er dich zu mögen, und du willst wirklich nicht bleiben?"

"Ich denke nicht, dass-" Suna wurde unterbrochen, als ein paar Meter von den beiden entfernt die Haustüre aufging und die Zwillinge zum Vorschein brachte.

"Hö?" Atsumu musterte das Bild, was sich ihm bot. "Wieso ist Suna hier?" fragte er an Maria gewandt.

"Oh, er wollte euch nur kurz etwas fragen aber ihr wart nicht da also haben wir ein bisschen geredet" meinte Maria mit einem freundlichen Lächeln.

"Was denn? Suna kommt vorbei um uns was zu fragen ja?" sagte Osamu wohl wissend mit einem breiten Grinsen.

"Ehrlich gesagt hat sich das schon erledigt" meinte Suna trocken "ich wollte gerade wieder gehen"

"Wie jetzt? Da tauchst du einfach bei uns zu Hause auf und verschwindest einfach wieder?" Fragte Atsumu etwas enttäuscht über den kurzen Besuch ihres Mittelblockers.

"Das war der Plan, man sieht sich" und damit ging Suna einfach zwischen den beiden durch und verließ das Haus.

Die drei sahen ihm noch kurz hinterher. "War das dein Pulli?" Fragte Atsumu etwas verdutzt.

"Nein" meinte Osamu trocken. Um etwas abzulenken informierte Maria auch die beiden über das bevorstehende Essen.

Suna hingegen machte sich in der Zwischenzeit auf den Weg zu sich nach Hause, wo er sich in sein Zimmer begab und begann, mit ein paar Leuten zu schreiben, um einen besseren Schlafplatz für die Nacht zu finden.

Am Wochenende hatte er damit jedoch meistens keinen Erfolg, da die meisten Leute mit anderen Dingen beschäftigt waren.

So war es auch dieses mal der Fall und Suna entschloss sich dazu, dass er lieber draußen schlafen würde, als weiterhin zu Hause zu bleiben.

Kurzerhand verwandelte er sich in eine Katze und schlich sich durch sein Fenster nach draußen.

*Es ist noch recht früh, was bedeutet, dass ich noch ein paar Stunden Zeit hab um was zu finden* dachte Suna als er seinen Weg Richtung Stadt einschlug.

Auch wenn es als Katze einfacher war einen Schlafplatz zu finden, war es dennoch nicht einfach.

Er geht zwar gezielt auf Menschen zu und macht auf sich aufmerksam, aber oftmals reagieren sie genervt oder streicheln ihn nur kurz und gehen dann weiter.

Er muss Glück haben um zwischendurch einen Idioten wie Atsumu zu finden, der ihn wirklich mitnimmt und ihm so einen Schlafplatz für die Nacht gibt, bevor er sich am nächsten Morgen unauffällig aus dem Haus schleicht.

Da diese Methode vorallem auf Glück beruht, nutzt Suna sie nur, wenn er bei seinen Bekannten nicht unterkommen kann, bei denen er jedoch im Regelfall auch immer nur für eine Nacht bleibt.

Klar, Kita hatte ihm seine Hilfe angeboten, aber er wollte ihm nicht unnötig auf die Nerven gehen.

Und somit machte er sich an die Arbeit, sich für die kommende Nacht eine Unterkunft zu erschummeln.

Coincidence (Osasuna)(Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt