Coincidence (Osasuna)(Abgeschlossen)

Kapitel 23

Nach kurzer Zeit bemerkte Suna, dass Osamu ihn anstarrte.

"Was ist?" Fragte er leise, damit er nicht die Aufmerksamkeit der anderen bekommt.

Statt zu antworten, zog Osamu den Ärmel seines Pullis über seine Hand und strich damit vorsichtig die Wassertropfen in Sunas Nacken weg, die von seinen Haaren heruntergetropft waren.

Suna sah ihn einfach nur an. Er fand es eigentlich ziemlich unnötig, immerhin hatte es ihn nichtmal gestört. Aber aus irgendeinem Grund freute er sich trotzdem darüber, allerdings zeigte er dies natürlich nicht.

"Also, gibts Pläne für morgen?" Wollte Motoya wissen und holte die beiden damit aus ihren Gedanken. Sie hatten nichtmal wirklich bemerkt, dass sie sich gegenseitig am anstarren waren, bis sie ihren Blick zu Motoya wandten.

"Sorry, hab ich euch unterbrochen?" Fragte Motoya, welcher dachte, dass er die beiden aus einem Gespräch gerissen hätte.

"Nein eigentlich nicht" meinte Suna trocken, bevor er sein Handy herausholte.

"Dann ist ja gut" sagte er mit einem leichten Lächeln, bevor Atsumu auf seine Frage antwortete.

"Nicht wirklich, ich wusste nicht worauf ihr Lust habt"

"Damit meinst du, du wusstest nicht worauf Sakusa Lust hat" stelle Osamu monoton fest.

"Stimmt garnicht!" Verteidigte sich Atsumu. "Ich möchte nur sichergehen, dass es unseren Gästen gut geht"

"Und mit Gästen meinst du Sakusa" sagte Osamu erneut.

"Samuu!" Beschwerte sich der Blonde über die Dreistigkeit des anderen. Er konnte doch nicht einfach seine Gedanken lesen.

"Ich mein ja nur" sagte Osamu trocken. "Also Motoya, worauf hast du Lust?" Fragte er provokant, da er genau wusste, dass sein Bruder das nicht hören wollte.

"Ist mir eigentlich egal" meinte Motoya wahrheitsgemäß.

Und auch wenn er das gesagt hatte, wusste Atsumu, dass er Sakusa aufgrund seines Bruders jetzt nicht mehr nach seinen Wünschen Fragen konnte, da es sonst zu offensichtlich wäre.

Die Zwillinge sahen sich gegenseitig an, Osamu mit einem Breiten Grinsen, sich das Lachen verkneifend, während Atsumu ihn düster ansah.

Im Raum war es kurz still, bis Motoya sprach. "Was ist mit dir Kiyo?" Fragte er an Sakusa gewandt.

Innerhalb einer Millisekunde änderten sich die Ausdrücke der Brüder. Während Atsumu nun grinste, war Osamu sichtlich genervt. Sein Plan war gut, aber lückenhaft.

"Irgendwas ohne Menschen" sagte Sakusa nur trocken.

Die Gruppe entschied sich dazu, spontan etwas auszusuchen, was sie machen könnten und die Gespräche gingen weiter.

Nach einiger Zeit, gegen 20 Uhr, verließ Suna den Raum ohne ein Wort zu sagen. Da Osamu davon ausgingen, dass er mal für kleine Kätzchen müsse, fragte er auch nicht nach, genauso wenig, wie die anderen.

Allerdings kam Suna nicht wieder. Nicht nach fünf, zehn und auch nicht nach fünfzehn Minuten, weshalb Osamu beschloss nach ihm zu schauen und ebenfalls den Raum verließ.

Als er in seinem Zimmer ankam, saß Suna auf seinem Bett und starrte auf sein Handy. "Hey, alles in Ordnung?" Wollte Osamu wissen.

Suna sah zu ihm hoch. "Ja alles bestens" meinte Suna nur.

"Was machst du hier?" Fragte Osamu misstrauisch.

"Hatte keine Lust mehr" meinte Suna, als er sein Handy weglegte.

"Wieso hast du nichts gesagt? Du musst hier nicht alleine rumsitzen, die kommen auch ohne mich zurecht" Stelle Osamu fest.

"Ich weiß" er machte eine kurze Pause. "Geh ruhig wieder, mir macht das nichts aus"

Es war kurz still. "Sicher?" Er bekam nur ein Nicken als Antwort. "Hm.. okay" statt jedoch zu gehen, verschwand er kurz im Badezimmer.

Als er wiederkam, setzte er sich neben Suna aufs Bett. "Lust was zu gucken?" Fragte er, als er den anderen im Augenwinkel ansah.

Suna sah verwirrt aus. "Wieso?" Fragte er ruhig. "Ich hab doch gesagt du kannst-"

"Ja schon aber ich will nicht, dass du hier so alleine sitzt. Außer du willst unbedingt alleine sein, dann gehe ich gerne" sagte Osamu ruhig, als er seinen Kopf in den Nacken legte.

Es war still. Suna sagte nichts, er wusste nicht wirklich was er sagen sollte, immerhin wollte er nicht wirklich alleine sein. Aber er verstand auch nicht, wieso der andere bei ihm bleiben wollte.

"Samu..?" Fragte Suna nach einiger Zeit leise.

"Ja?" Osamu sah zu ihm rüber.

"Ich glaube ich will doch darüber reden.." sagte Suna leise und vorsichtig, abwartend, wie der andere reagieren würde.

Osamu sah ihn an, etwas überrascht, da er nicht damit gerechnet hätte. "Okay" sagte er ruhig. "Können wir machen"

Vorher entschieden sich die beiden jedoch dazu, sich in eine bequemere Position zu begeben. Osamu lehnte seinen Rücken an das Kopfende und zog die Decke über seine Beine, somit saß er quasi halb im Bett.

Suna hingegen blieb am Rand des Bettes stehen und sah grübelnd im Raum umher.

"Was ist los?" wollte Osamu wissen.

Statt zu antworten, sah Suna ihn unsicher an. Nach wenigen Sekunden setzte er sich jedoch in Bewegung und kletterte aufs Bett.

Statt sich jedoch neben Osamu zu setzen, machte er es sich zwischen seinen Beinen unter der Decke bequem und lehnte seinen Rücken an seinen Bauch, während sein Kopf an seiner Brust lehnte.

"Okay" meinte Osamu lächelnd, als er aus Bequemlichkeit seine Arme um den anderen legte. *cute*

"Also?" Fragte er nach kurzer Stille.

"Ähm.." gab Suna unsicher von sich. "Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, was ich überhaupt sagen will" gab er leise von sich.

"Vorschlag: ich stelle dir Fragen, und wenn du sie nicht beantworten willst, dann tust du es einfach nicht" schlug er vor, während er mit seinem Daumen leicht über den Handrücken den anderen strich.

Suna überlegte kurz, fand die Idee aber ganz gut, weshalb er zustimmte. Osamu entschloss sich dazu, mit einfachen Fragen anzufangen, immerhin wollte er nicht, dass Suna sich unwohl fühlt.

"Okay, wieso der Geruch nach Alkohol bei dir zu Hause?" Fragte Osamu ruhig.

Suna überlegte kurz. "Mein Dad ist Alkoholiker" eigentlich dachte er, dass das offensichtlich gewesen wäre.

"Wie lange schon?"

"Zu lange. Sieben Jahre ungefähr, aber im Normalfall beschränkt er sich auf Bier, was die Sache aber nicht besser macht"

"Was ist mit deiner mom?" Wollte Osamu wissen.

Da Suna nicht antwortete, ging er davon aus, dass er nicht antworten wollte.

Gerade, als er die nächste Frage stellen wollte, antwortete Suna doch noch.

"Tot..." sagte er leise.

Osamu war kurz still. "Tut mir leid" sagte er ruhig. Nach kurzer Zeit stellte er die nächste Frage.

"Was ist mit deinem Zimmer?"

"Du meinst das fehlende Bett?" Fragte Suna ironisch. "Als mein dad angefangen hatte zu trinken, waren wir finanziell eigentlich gut aufgestellt aber irgendwann konnte er sich das nichtmehr leisten, also hat er alle Möbel aus der oberen Etage verkauft und die in meinem Zimmer durch welche vom Sperrmüll ersetzt. Außer das Bett"

"Er hat deine Möbel verkauft, damit er weiter trinken kann?" Fragte Osamu ungläubig.

"Ja so in etwa" sagte Suna unbeeindruckt.

Osamu war verwirrt darüber, wie der andere das so gelassen sehen konnte. Er wusste zwar, dass es ihm nicht egal war, aber er wirkte so, als wäre das das kleinste Übel, weshalb Osamu auch ein bisschen Angst vor dem hatte, was noch kommen würde.