Kapitel 20

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TW: Schilderung von Gewalttaten, Schilderung sexualisierter Gewalt

"Rintaro bist du das?" Erklang eine tiefe Stimme aus dem Wohnzimmer.

"Ja" antwortete Suna knapp, bevor man im Wohnzimmer genuschel vernahm.

Suna deutete Osamu ihm zu folgen, was er auch tat. Die beiden gingen nach oben und von da aus in Sunas Zimmer.

Bevor er jedoch die Türe öffnete, sah er Osamu an. "Egal was du siehst oder hörst, kein Wort zu irgendwem"

Osamu nickte kurz, woraufhin die beiden das Zimmer betraten. Während Suna kurz überlegte, was er überhaupt brauchte und eine Tasche raussuchte, sah Osamu sich im Raum um.

Er sagte zwar nichts, aber begeistert war er nicht. Das einzige, was in dem Raum von der Größe einer Abstellkammer zu finden war, war einer kleiner Schreibtisch mit einem Stuhl, dem ein Bein fehlte, ein fast schon erbärmlicher Kleiderschrank und ein... Bett?

Zumindest vermutete Osamu, dass es das sein sollte. Auf dem Boden in der Ecke lag ein Kissen und darunter eine decke.

An Deko gab es auch nicht viel. Das einzige, was man finden konnte, war eine kleine Fuchs-Figur auf der Fensterbank.

"Hey Samu, ich geh kurz aufs Klo, warte hier" meinte Suna kurz.

"Hast du schon alles?" Fragte Osamu einfach interessehalber.

"Äh nein, die Sachen sollen auch mit" sagte er, als er auf einen Stapel Klamotten zeigte, bevor er den Raum verließ.

Da Osamu nichts zu tun hatte, packte er die Sachen in der Zwischenzeit ein.

Suna ging in der Zeit wie angekündigt auf Toilette. Doch als er das Badezimmer verließ, wurde er unfreundlich in Empfang genommen.

"Na Kleiner, hast du uns vermisst" sagte einer von ihnen, mit einem abartigen Grinsen im Gesicht.

Bevor Suna jedoch etwas hätte sagen, geschweige denn tun können, wurde er von hinten gepackt. Ein Arm um seinen Hals und eine Hand, die seinen Kopf an seinen Haaren nach hinten zog.

"Lass mich los!" Sagte Suna so überzeugend, wie er nur konnte, was sich allerdings durch den Arm an seinem Hals als schwierig erwies.

"Wieso sollte er" lachte einer der insgesamt drei Männer und packte mit einer Hand sein Gesicht.

"Deinen Vater haben wir abgefüllt, das heißt, ach was rede ich da, du weißt ganz genau was das heißt" sagte nun der andere Mann, der noch vor ihm stand, dreckig.

Suna versuchte sich aus dem Griff des Mannes zu befreien, allerdings hatte er dabei von Anfang an nicht wirklich eine Chance.

Der Mann, der immernoch sein Gesicht festhielt, schob mit seiner anderen Hand Sunas Oberteil hoch, während er seine Wange an die Von Suna legte und ihm etwas ins Ohr flüsterte.

"Fass mich nicht an!" Versuchte Suna erneut, allerdings war seine Stimme extrem zittrig, weshalb der Typ nur lachte und seine Hand Richtung Sunas Hose gleiten ließ.

"Wer soll sowas denn ernst nehmen" lachte er dreckig. Suna kniff seine Augen zusammen, aus Angst vor dem, was als nächstes kommen würde.

"Er hat gesagt, du sollst ihn nicht anfassen!" War alles was Suna hörte, bevor er merkte, dass sich der Griff in seinem Gesicht lockerte und auch der Mann hinter ihm von ihm abließ, bevor er selbst zur Seite gezogen wurde.

Als er hinsah, sah er, dass zwei der Männer auf dem Boden lagen, einer davon regungslos, der andere wie ein Häufchenelend, während der, der ihn eben noch festgehalten hatte einfach nur bewegungslos da stand und in seine Richtung starrte.

Allerdings merkte er auch schnell, dass er nicht ihn anstarrte, sondern Osamu, der mit dem Rücken zu ihm stand und dem Mann einen, fast schon tödlichen, Blick zuwarf.

Bevor Suna die Situation überhaupt richtig realisiert hatte, wurde er von Osamu weggeschoben.

"Samu.." ehrlich gesagt, wusste Suna nichtmal was er sagen sollte, er wusste ja auch nicht, was überhaupt passiert war.

Sie machten einen kurzen Stop in Sunas Zimmer, wo Osamu ihre Sachen nahm und sich kurz zu Suna umdrehte.

"Alles in Ordnung?" Fragte er ruhig an den anderen gewandt, als er ihn ansah.

"Äh.. denke schon aber-"

"Gut, wir reden gleich okay?" Damit verstummte das recht kurze Gespräch.

Osamu drehte Suna um, mit dem Rücken zu ihm, griff mit seinem rechten Arm unter Sunas und hielt seinen linken Arm mit der Hand fest.

Suna hinterfragte das zwar nicht, war aber dennoch verwirrt.

Osamu ging aus dem Zimmer, während er Suna vor sich her schob und ging so auch mit ihm die Treppe runter bis zur Haustüre, wo ihnen der beißende Geruch von Alkohol entgegenkam. 

Osamu öffnete die Haustüre und verließ mit Suna zusammen das Haus, allerdings ließ er ihn nicht los nachdem sie draußen waren, sondern hielt ihn weiterhin fest, während sie nun, etwas langsamer als zuvor, den Weg zu Osamu nach Hause einschlugen.

"Samu.. du kannst mich loslassen" stellte Suna auf halber Strecke fest.

"Kann ich, will ich aber nicht" auch wenn Osamu versuchte sich nichts anmerken zu lassen, war er innerlich ganz schön aufgewühlt und auch besorgt.

"Samu.. ich kann alleine-"

Osamu blieb stehen, weshalb Suna aufhörte zu reden.

"Ich weiß.. aber du zitterst" stellte Osamu fest, woraufhin Suna an sich heruntersah. Er hatte es bis zu diesem Zeitpunkt nichtmal gemerkt.

"Außerdem bist du gerade genau da, wo ich dich jetzt haben will okay?" Fragte er ruhig um sicherzugehen, dass er den anderen nicht bedrängte.

Suna nickte kurz, woraufhin sie ihren weg fortsetzten. Kurz darauf trafen sie bei Osamu zu Hause ein.

"Hey ihr zwei, Essen ist gerade-" bevor seine Mutter überhaupt zu Ende reden konnte, waren die beiden Jungs schon an ihr vorbeigezogen und auf dem Weg nach oben.

Als sie in seinem Zimmer ankamen schmiss Osamu ihre Taschen einfach zur Seite und ließ Suna langsam los.

Im Raum war es still, keiner von den beiden wusste, was er sagen sollte.

"Samu.." bevor Suna überlegen konnte, was er sagt, redete Osamu weiter.

"Tut mir leid" war jedoch alles, woran Osamu denken konnte.

"Was?" Fragte Suna verwirrt.

"Tut mir leid... ich hab gesagt, dass ich-"

"Ich hab gesagt du sollst warten... das war nicht dein-"

"Shh" war alles was Osamu von sich gab, um ihn vom reden abzuhalten. Das letzte was er wollte, war, das Suna so darüber dachte. 

Im Endeffekt konnte keiner der beiden etwas dafür, aber beiden erkannten das im Affekt nicht, weshalb sie die Schuld jeweils bei sich selbst suchen.

Aber Osamu wusste, dass Suna in dieser Situation so unschuldig war, wie man es fast nicht hätte sein können.

"Duschen?" War alles was Suna hervorbrachte.

"Geh ruhig, ich hol dir was zu Essen" meinte Osamu ruhig.

"Uns.." sagte Suna leise.

"Was?" Fragte Osamu verwirrt.

"Du holst uns Essen" korrigierte Suna, bevor er im Badezimmer verschwand.

In der Zeit holte Osamu für die beiden etwas zu Essen aus der Küche und entschuldigte sich auch bei seiner Mutter dafür, dass die beiden zuvor an ihr vorbeigehuscht sind.

Die Mutter sah das ganze aber nicht so ernst und verstand auch, dass die beiden einen langen Tag hatten.

Coincidence (Osasuna)(Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt