Ich warf mein Gewand in einen Koffer. „Wo willst du hin?", fragte Louisa und stellte sich mir in den Weg.
„Weg von hier", sagte ich ohne aufzusehen.
„Bist du komplett verrückt?"
„Warum?"
„Du kannst nicht einfach gehen und das weißt du."
„Ja na und?"
„Wo willst du denn hin?"
„Zu meinen Freunden."
„Willst du mich alleine lassen? Alleine mit Kira?"
„Ich werde mich darum kümmern, dass du es überlebst. Vielleicht nehme ich dich auch mit. Mal sehen."
Louisa verschränkte die Arme. „Du kannst mich nicht einfach da lassen. Das geht so nicht", meckerte sie. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
„Du glaubst nicht, was ich alles kann", meinte ich und grinste.
„Du kannst viel, meine allerliebste November Baker, aber das kannst du ganz bestimmt nicht."
Ich zuckte mit den Schultern. Ich wusste noch nicht, ob ich sie mitnahm, aber ich bezweifelte es. Klar, sie war bis jetzt eine ziemlich gute Freundin gewesen, aber nicht meine Beste. Wir waren nicht unzertrennlich, auch wenn wir total viel Zeit miteinander verbrachten.
„Hör zu Lou. Ich kann dich nicht mitnehmen. Es wäre zu riskant." Ich biss mir auf die Unterlippe.
Louisa starrte mich an. „Willst du mich verarschen?", fragte sie. Ich schüttelte ernst den Kopf. Es wäre wirklich zu riskant, Lou mitzunehmen.
„Du bist bei diesen Jungs nicht so gut aufgehoben. Es ist besser, wenn du hier bliebst, glaub mir."
„Du willst mich echt hier lassen?"
Ich nickte und sah aus dem Augenwinkel, wie Louisa traurig und wütend zugleich ihre Augen zusammenkniff.
„Das ist nicht fair Novi!", beschwerte sie sich.
„Die Welt ist nicht fair ...2, murmelte ich.
„Warum darf ich nicht mir?"
„Weil's dir hier echt besser geht!", Zum ersten Mal in diesem Gespräch sah ich ihr in die Augen.
„Was ist an den Jungs so schlimm, dass ich nicht mitkommen darf? Bist du eifersüchtig? Hast du Angst, dass ich sie dir wegnehme?", rief sie aufgebracht.
„Bist du komplett bescheuert?", fragte ich entsetzt.
„Wo liegt dann verdammt nochmal das Problem?! Warum kann ich nicht einfach mitkommen?"
„Weil ich glaube, dass du dir die Jungs ganz anders vorstellst, als sie eigentlich sind!"
„Ja, na und?"
„Dort ist einfach kein Ort für dich! Du bist dort nicht sicher Lou!"
„Ich will aber mit!"
„Du kannst aber nicht mit!", sagte ich und legte meine letzte Sporthose in den Koffer. Louisa war sauer. Das sah ich ihr an. Doch für mich war das Thema abgehakt. In Louisas Augen lag Enttäuschung. Aber sie würde es nicht bereuen, hier zu bleiben. Mein Bauchgefühl sagte mir jedoch, dass ich es bereuen werde, von hier wegzugehen. Aber ich hielt es hier einfach nicht mehr aus. Es war so, wie in einem engen Käfig mit einer Giftschlange eingesperrt zu sein. Und diese Schlange war Kira.
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Because I Dance (Fortsetzung von Born to Dance)
AdventureNovember, das 15-jährige Waisenkind ist aus dem Waisenhaus in Los Angeles ausgebrochen. Sie kommt bei den drei Skaterjungs unter, die sie schon eine gefühlte Ewigkeit lange kennt. Sie genießt ihr Leben und lebt ihre Leidenschaft: Das Tanzen. Die Jun...