ENDLICH
Ich habe es geschafft, das Kapitel fertig zu schreiben, es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert und das tut mir leid, aber ich hoffe ihr freut euch trotzdem<3
Voten und Kommentieren nicht vergessen :*
Bussi<3
~Music;*
Müde öffnete die Augen. Ich blinzelte ein paar Mal stand auf. Ich Dort zog ich mich aus, hängte den Bademantel auf und stieg in die Dusche. Ich wusch Schweiß und Dreck von meinem Körper. Nachdem ich mich fertig gewaschen hatte, streckte ich meine Hand aus der Dusche und taste nach meinem Bademantel, zog ihn mir über und betrachtete mich eine Weile im Spiegel. Meine eigentlich glatten braunen Haare fielen mir leicht gewellt über die Schultern. Ich wollte heute wieder tanzen gehen, etwas Bewegung tat jetzt sicherlich gut. Gerade als ich mir ein Tanktop über meinen Sport BH zog, kam Costa – mal wieder ohne zu Klopfen – in mein Zimmer.
„Wohin willst du?", fragte er.
„Tanzen", sagte ich und zupfte meine Leggins zurecht.
„Schon wieder?"
„Problem damit?"
„Ja, eigentlich schon."
„Dann behalt's für dich, ist ja schließlich deins", meinte ich trocken und drängte mich mit meinem Handy in der Hand an ihm vorbei aus dem Zimmer hinaus. Ohne ein Wort zu sagen verließ ich das Gebäude. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, hatte aber noch nicht ihren Höchststand erreicht, immerhin war es erst Vormittag. Ich schlenderte durch die Straßen Los Angeles'. Nachdem ich fast eine Stunde durch die Gassen gestreunt war, fand ich endlich das, was ich suchte: Tänzer. Ein paar Streetdancer, wie üblich. Ich beobachtete sie. Mir gefiel die Musik. Irgendwie erinnerte sie mich an etwas. Die Leute blieben stehen und sahen ihnen gespannt zu. Obwohl es Vormittag war, waren eine Menge Leute in den Straßen unterwegs. Ich setzte mich auf den Boden, lehnte mich mit dem Rücken an eine Mauer, mit meinem Handy in der Hand und einem Ohrstöpsel im rechten Ohr und sah den zwei Jungs und drei Mädchen beim Tanzen zu. Ich nahm mir den Ohrstöpsel aus den Ohren und lauschte der Musik. Ich schloss die Augen und genoss den Moment. Die Sonne auf der Haut und dieses Lied in den Ohren. Der Takt von der Musik ging förmlich in meinen Körper über und ich bekam diese Zuckungen, die ich immer bekam, wenn ich tanzen wollte. Ich stand auf und streckte mich, sodass meine Wirbelsäule ein knackendes Geräusch von sich gab. Ich kreiste meinen Kopf und begann meine Handgelenke aufzuwärmen, ehe ich mit ein paar einfachen Tanzschritten begann. Ich versank in der Vorstellung meiner Choreografie, dass ich nicht merkte, wie sich die Aufmerksamkeit von den Zuschauern als auch den Tänzern auf mich richtete. Erst als ich innehielt und mir eine Haarsträhne aus den Gesicht strich, blickte ich in über zwei Dutzend begeisterte Gesichter. Ich erhielt kurzen Applaus, dann versuchte die Streetdancegruppe meinen Tanz zu toppen. Ich zog meine rechte Augenbraue nach oben und musterte sie, als sie mich erneut aufforderten zu tanzen.
Am Nachmittag ließ ich mich im Park nieder um zu entspannen. Ich hatte immer noch meine Kopfhörer im Ohr und genoss die Lieder. Ich schloss die Augen und meine Gedanken schweiften ab. Zu Costa. Es störte mich, wie er immer dachte, dass er mein Vater war und mir sagen könnte, was ich zu tun hatte und was nicht. Er wusste nämlich ganz genau, wie stur ich war. Costa wusste auch, dass ich meinen Kopf immer durchsetzen musste, auch wenn ich es am Ende bereuen würde, vor allem wunderte es mich, da er selbst nicht anders war. Und es störte mich gewaltig, dass ich ihn und die zwei anderen Jungs einfach nicht zum Tanzen überreden konnte. Wir wären so ein gutes Quartett, vor allem weil es richtig attraktiv war, wenn Burschen tanzen konnten. Nachdem ich meine Gedanken wieder gesammelt hatte, entschied ich mich dafür, einmal in die andere Richtung Los Angeles' zu streunen. Einfach auf gut Glück. Vielleicht fanden sich ja dort und da ein paar Tänzer. Hoffentlich. Sonst war es doch langweilig. Aber erst musste ich noch einmal Richie, Taylor, Finley und Alex begegnen. Und ich musste zugeben, dass es diesmal sogar Spaß machte mit ihnen zu tanzen. Taylor gab keine schnippischen oder gar blöden Kommentare von sich, sondern war richtig freundlich heute. Vielleicht hatte sie letztens nur einen schlechten Tag. Oder heute einen guten. Man konnte nie wissen.
Als es immer später wurde und die Sonne begann den Himmel rot zu färben, lag ich gerade mit den Tänzern im Park und wir redeten. Taylor entschuldigte sich sogar für ihr Benehmen. Aber da ich in den Himmel gestarrt hatte, konnte ich ihr Gesicht nicht definieren, vielleicht hatte sie einen bösen Gesichtsausdruck, weil Richie ihr gesagt hat, dass sie sich entschuldigen soll, vielleicht meint sie es aber auch ernst und hat deswegen gelächelt. Ich wusste es nicht, aber ich fand es nicht schlimm, immerhin wurde sie wegen dieser Entschuldigung jetzt nicht sofort meine beste Freundin. Ich hatte ja eigentlich gar nichts mit diesen Leuten am Hut, aber ich musste zugeben: ich mochte sie. Sie waren einfach cool drauf. Tänzer eben. Ich starre also in den Himmel und machte nichts. Niemand sagte etwas. Es war einfach nur still. Ganz still. Hin und wieder zwitscherte ein Vogel. Die Sonne sank immer tiefer und der Himmel wurde somit immer dunkler. Es erinnerte mich an meine Eltern. Vor allem aber an meine Mom. Mit ihr bin ich auch immer im Gras gelegen und wir haben gemeinsam die Wolken, Vögel oder den Sonnenuntergang beobachtet. Wir wollten einmal in den Urlaub fahren und uns dort dann den Sonnenuntergang am Strand anschauen. Aber leider hatte das Schicksal das anders geplant. Nur ungern dachte ich an so einem schönen Tag an dieses schreckliche Ereignis am 23. Dezember vor vier Jahren zurück, doch erinnerten mich so Tage an meine Familie. An früher. Trauer überfiel mich und ich wäre am liebsten nie wieder aufgestanden, doch als ich die Sonne nur noch durch die Baumkrone sehen konnte, richtete ich mich langsam auf. Ich war alleine. Richie, Alex, Finley und Taylor waren schon ein bisschen früher gegangen, da sie was vorhatten. Ich stand auf und machte mich auf den Heimweg, wo ich die Sonne trotzdem nur selten aus den Augen ließ. Sie verschwand im Meer, als ich die alte Fabrik betrat. Kaum habe ich die Türe hinter mir geschlossen, kam schon Costa auf mich zu und überfiel mich mit einem: „Wo zum Teufel warst du?" Ich erkannte an seinem Tonfall, dass es jetzt eine Standpauke geben würde, aber ich wusste nicht, wie oft ich ihm noch sagen sollte, dass er nicht mein Vater war, bis er es kapiierete und deshalb nicht über mich bestimmen konnte. Es nervte. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich tanzen gehe", meinte ich trocken und wollte an ihm vorbei, doch er stellte sich mir in den Weg.
„Aber nicht den ganzen Tag."
„Warum nicht? Ich hatte eben Lust dazu."
„Dann sag mir das!"
„Warum willst du immer alles wissen?"
„Weil ich die Verantwortung für dich trage?"
„Tust du? Wusste ich gar nicht." Ich zog meine Schultern hoch.
„Novi, hör mir zu, ich liebe dich und ich will nicht, dass dir irgendetwas zustößt, okay?"
Ich starrte ihn an. Hatte er gerade ‚Ich liebe dich' gesagt? Ja, das hatte er. Auch wenn ich ihn jetzt am liebsten küssen würde und ihm sagen würde, dass ich ihn auch liebte, schüttelte ich nur den Kopf. „Deshalb kannst du mir ja trotzdem nicht verbieten, meine Leidenschaft auszuleben und mich am Leben hindern. Ich fühl mich eingeengt und eingeschränkt und vor allem ungerecht behandelt. Dein Verhalten verletzt mich, Costa."
„Ich will dich nicht einengen und verletzen schon gar nicht." Er holte gerade Luft, um weiterzureden, doch ich kam ihm zuvor: „Dann tus auch nicht."
Ich lag in meinem Zimmer auf meiner Matratze, bereits fertig geduscht und dachte nach. Über meine Gefühle. Stunden lag ich da und überlegte hin und her, was ich fühlte. Und dann schließlich wurde mir eins klar: Ich hatte Gefühle für ihn. Und ich wollte es ihm sagen. Jetzt. Aber es war besser, wenn ich es verschob. Ich war müde und sollte schlafen. Ich schloss meine Augen, doch dieser Gedanke ließ mich einfach nicht in Ruhe.
Costa.
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Because I Dance (Fortsetzung von Born to Dance)
AventuraNovember, das 15-jährige Waisenkind ist aus dem Waisenhaus in Los Angeles ausgebrochen. Sie kommt bei den drei Skaterjungs unter, die sie schon eine gefühlte Ewigkeit lange kennt. Sie genießt ihr Leben und lebt ihre Leidenschaft: Das Tanzen. Die Jun...