Kapitel 36 - Cameron

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Okay, wow, i'm so sorry dass es so lange gedauert hat, aber ich muss ehrlich sagen, es ist mir wahnsinnig schwer gefallen, dieses Kapitel zu schreiben. Ich habe so eine Art absolut noch nie geschrieben und ich hoffe wirklich, dass es nicht allzu schlecht ist..... auf jeden Fall kommt etwas Spannung rein, meiner Meinung nach und ich hoffe es gefällt euch trotzdem!

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Bereits am darauffolgenden Abend fanden wir uns in der alten Fabrik zusammen, alle etwas herausgeputzt, um den Sieg zu feiern, wobei man sagen konnte, dass die anderen dabei eher mich feierten.

Cameron stellte Bier, Weinflaschen, Wasser und eine große Schüssel Popcorn auf den Tisch. Ich griff nach einer Bierflasche, die er mir mit dem Flaschenöffner öffnete.

„Auf Novi", sagte er und hielt seine Flasche hoch in die Mitte unseres Kreises.

„Auf Novi!", kam das Echo von allen anderen und sie streckten ebenfalls ihre Getränke hoch. Verlegen grinsend folgte ich ihrem Beispiel und stieß mit jedem Einzelnen meiner neuen Freunde an, die ich bereits nach so kurzer Zeit fast als Familie bezeichnen würde und bei denen ich mich schon nach so kurzer Zeit so wohl und so gewollt fühlte. Unglaublich, dass ich so etwas zum ersten Mal fühlte, beziehungsweise war das Unglaubliche daran, dass es bei Costa nach so langer Zeit nicht gewesen war.

„Dann erzähl mal", sagte JJ. „Wie bist du zu so einer Tänzerin geworden?"

Ich nahm einen Schluck von meinem Bier, der erste Schluck Alkohol, den ich in meinem Leben je trank. Der bittere Geschmack schmeckte mir, dass ich direkt noch einen Zweiten nahm.

„Nun ja, meine Eltern waren wahnsinnig begeisterte und begabte Tänzer", begann ich zu erzählen. „Die Familie mütterlicherseits waren alle Tänzer, soweit ich sie kannte. Zu der Familie meines Vaters hatten wir nicht wirklich Kontakt. Ich kannte sie kaum, also kann ich nicht wirklich viel sagen. Ich bin also in eine Tänzerfamilie hineingeboren worden und damit groß geworden. Meine Eltern hatten früh begonnen es mir lernen. Sie waren wirklich großartige Tänzer und noch großartigere Menschen." Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und nahm einen weiteren Schluck aus der Bierflasche. „Bis sie verstarben."

Stille.

„Was ist passiert?", flüsterte Ginger.

„Jetzt lasst sie in Ruhe damit, das ist kein angenehmes Thema!", versuchte Lux mich zu verteidigen.

„Ist schon gut." Ich lächelte. „Es ist in Ordnung, ich komm damit klar." Ich festigte mit meinem Blick das Etikett meiner Bierflasche, bis es verschwamm. „Dieses Weihnachten ist es fünf Jahre her", begann ich zu erzählen. „Meine Eltern und ich sind am 23. Dezember in den Bergen gewesen, um danach den jährlichen Einkaufsbummel durch die schön beschmückte Stadt zu machen. Als es dunkel geworden ist, haben wir uns ins Auto gesetzt und uns auf den Weg gemacht. Doch wir sind nicht unten angekommen. Das entgegenkommende Auto, hat meinen Vater so erschreckt, dass er das Lenkrad zu schnell und stark verrissen hat und durch das Eis auf der Straße sind wir von der Straße abgekommen." Ich machte eine Pause. „Sie sind noch am Unfallsort gestorben, der Notarzt hat nichts mehr für sie tun können." Es tat gut ihnen diese Geschichte zu erzählen.

„Hast du dann für eine Zeit mit dem Tanzen aufgehört? Wie ging es weiter in deinem Leben?", fragte Brian aufgebracht.

„Mit dem Tanzen aufgehört?", fragte ich und zog die Augenbrauen hoch. „Du hast sie doch nicht alle." Wir lachten kurz auf. „Nein, ich habe nie, und mit ‚nie' meine ich ‚nie', mit dem Tanzen aufgehört. Ich bin in ein Waisenhaus gekommen und nun ja, ich weiß nicht ganz wie ich es ausdrücken soll. Sagen wir so: ich habe mich etwas gehen lassen, mich möglicherweise selbst aus den Augen verloren. Immerhin habe ich dort niemanden gehabt, der meinem Treiben irgendwie Beachtung geschenkt hätte. Wie gesagt, ich habe mich selber aus den Augen verloren, also habe ich, jetzt im Nachhinein betrachtet, den falschen Freundeskreis gehabt, habe mich ihnen angepasst, und weil sie Taschendiebe gewesen sind, habe ich eben dann auch damit angefangen zu stehlen, beziehungsweise ihnen geholfen, habe sozusagen den Lockvogel gespielt." Ich seufzte. „Sie sind mir viel wichtiger gewesen, als sie es hätten sein sollen. Sie haben mich nur in Schwierigkeiten gebracht. Auf jeden Fall ist dann irgendwie eines ins andere gekommen. Wegen ihnen bin ich aus dem Waisenhaus abgehauen, bin bei ihnen eingezogen, habe sie noch mehr unterstützt, als sowieso schon, dafür, dass uns einer von ihnen dann verraten hat." Wut kam in mir auf. „Und dann bin ich weg, weg von Los Angeles, weg von meiner Vergangenheit und jetzt bin ich hier." Ich lächelte. „Und ich weiß nicht, ob ich es als Glück, Zufall oder Schicksal bezeichnen soll, dass es ausgerechnet Lux gewesen ist, die mich gefunden und aufgenommen hat, deren Mutter die beste Freundin von meiner Mutter gewesen ist."

Because I Dance (Fortsetzung von Born to Dance)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt