Kapitel 28 - Das Schicksal mischt die Karten, aber du spielst das Spiel

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Hi Dudes, ich habe es geschafft ein kurzes Kapitel fertig zu schreiben bevor morgen die Schule bei mir wieder anfängt und alles wieder stressiger wird. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.

Ich liebe euch

~Me


Der nächste Tag startete wie jeder andere. Das Wetter hatte sich deutlich beruhigt und die Sonne lächelte uns an, als wir zu dritt das Haus verließen. Wir unterhielten uns über dies und jenes, aber unser Hauptthema war der ‚One Month a Year', immerhin fand morgen die nächste und dritte Runde statt. Lux und ich kauften uns wie jeden Morgen auf dem Weg zur U-Bahn einen Kaffee. Wir waren natürlich die Ersten in der Fabrik, aber die anderen ließen nicht lange auf sich warten. Wir begannen sofort mit dem Training, immerhin wollten wir bald unsere neue Choreografie bei dem Wettbewerb präsentieren.

„Das Cam und Novi das Duett tanzen ist sowieso klar, oder?", fragte Lux.

„Klar, niemand sonst kann das so gut."

JJ kümmerte sich darum, dass die richtige Stelle des Liedes lief, während es sich der Rest der Gang auf der Couch bequem machte.

„Und?", fragte ich. „Kannst du unsere improvisierten Schritte von gestern noch?" Ich grinste frech.

„Das werden wir ja gleich sehen." Das amüsierte Grinsen, das er jetzt mal wieder auf seinen Lippen trug faszinierte mich immer wieder, es hatte irgendetwas Besonderes an sich. Die Musik startete. Man konnte die Harmonie zwischen uns förmlich spüren. So etwas hatte ich noch nicht erlebt. Wir waren auf einer Wellenlänge, was das Können und die tänzerische Erfahrung anging. Es war, als würden wir von klein auf miteinander tanzen. Wie, als könnten wir ganz genau voraussehen, welche Bewegung der andere als nächstes machte, um unsere genau daran anzupassen. Wie am Vortag gab es diese eine letzte Drehung, diese eine letzte Pose und diesen einen letzten Augenkontakt, bevor JJ die Musik verstummen ließ und wir uns voneinander entfernten.

„Ich muss ehrlich sagen, ich bin sprachlos", sagte Brian und lehnte sich zurück.

„Wie kann man nur so gut miteinander tanzen wie ihr? Abnormal, wirklich." Ginger klatschte in die Hände. Ich lachte auf, schlug bei Cam ein und warf mich neben Lux auf die Couch.

„Jetzt kein Scherz", sagte Sammy, „ich danke Gott dafür, dass er uns jemanden wie Novi geschickt hat."

„Sie ist wirklich ein Geschenk des Himmels." JJ nickte.

Ich schüttelte den Kopf: „Ihr spinnt doch."

„Nein Novi", sagte Cam. „Sie haben Recht, du bist echt das, was uns gefehlt hat."

„Das sollten wir echt mal feiern", meinte Lux.

„Das können wir ein anderes Mal bereden, wir sollten weiter machen." Cam stand auf.

Es waren Stunden vergangen und es dämmerte bereits, als wir unser Training für heute beendeten. Die Fortschritte die wir heute bei unserer Choreografie gemacht hatten, waren bewundernswert. Und das Duett von Cameron und mir wurde auch von mal zu mal besser. Morgen wollte die Gang jedoch noch einmal die alte Choreografie tanzen, da sie die neue noch mehr perfektionieren wollten, außerdem fehlte uns noch ein wenig.

Wir saßen nach dem Training also noch alle zusammen in der Fabrik und unterhielten uns. Es wurde geredet und gelacht. Die Sonne war schon fast ganz verschwunden, als Lux und ich gemeinsam mit den anderen die Fabrik verließen und uns auf den Weg zu U-Bahn machten. Es war noch angenehm warm, eine richtig angenehme Sommernacht. Man konnte bereits die ersten Sterne sehen, als wir aus der U-Bahn ausgestiegen und auf dem Weg zu Lux' Haus waren. Es war windstill und in unserer Umgebung alles leise. Kein Vogel zwitscherte, kein Wind rauschte, kein Mensch redete. Einfach Stille. Auch Lux und ich unterhielten uns nicht, wie üblich, sondern gingen schweigend nebeneinander her und betrachteten die Sterne. Als wir zuhause ankamen, war schon alles finster und still. Ihre Eltern und ihr Bruder schliefen schon. Lux machte sich auf dem Weg in die Küche, wo sie uns noch eine Pizza in den Ofen schob und sich in der Zwischenzeit mit mir auf den Balkon setzte. Wir genossen diese warme Sommernacht, indem wir auf dem Balkon saßen, Pizza aßen und ein bisschen philosophierten, während wir in den Sternenhimmel schauten.

„Du bist noch nicht bereit dazu, oder?", fragte Lux.

„Wofür? Was meinst du?"

„Mir zu erzählen warum du hier bist."

„Nein. Nicht wirklich. Warum?"

„Weil es mich schon ganz schön interessieren würde, aber ich will dich nicht drängen. Es ist verständlich, wenn man verletzt wurde, dass man nicht gerne darüber redet, weil man sich sonst noch mehr Gedanken darüber macht, als so schon. Aber manchmal hilft reden wirklich."

Ich lehnte mich zurück.

„Ich will nicht genau darüber reden, aber naja, sagen wir so: es ist ziemlich verletzend, sich in Menschen zu täuschen, von denen du dachtest, du seist alles für sie, so wie sie alles für dich waren. Aber ich muss sagen, jetzt, seitdem ich bei euch bin, bemerke ich jedes Mal, dass ich mich bei diesen Leuten nie wirklich gewollt gefühlt habe. Ich bin so froh darüber, dass ich bei euch sein darf, es fühlt sich einfach so an, als hätte ich nach langer Zeit wieder eine Familie. Ich weiß, du kannst das nicht nachvollziehen, aber ich sag dir, das fühlt sich so gut an."

„Ich wünschte, ich könnte dir einen Teil von deinem Leid und deinem Schmerz abnehmen", sagte Lux und blickte auf den Boden. „Wie kann man nur so ein schreckliches Schicksal haben wie du?"

„Weißt du", begann ich und sah zu ihr herüber. „Menschen haben eine fatale Neigung dazu, nur etwas Niederschlagendes ‚Schicksal' zu nennen." Lux sah mich an. Ich lächelte: „Manchmal meint es das Schicksal auch gut mit einem und schickt einem ein paar wunderbare Menschen ins Leben. Man kann nicht nur die schlechten Ereignisse im Leben ‚Schicksal' nennen, Lux. Auch die ganzen guten Sachen die passieren, das gehört alles zu deinem Schicksal." Die Blondine schüttelte den Kopf und zog ihre Mundwinkel etwas nach oben. „Ich verstehe nicht, wie man so positiv denken kann, obwohl einem etwas so Schlimmes widerfahren ist."

„Das Schicksal mischt die Karten", sagte ich, „aber du spielst das Spiel."

Die Blondine nickte. „Und genau aus diesem Grund bewundere ich dich so. Du bist so ein motivierender Mensch, du schaffst es immer positiv zu bleiben und steckst andere damit an. Du hilfst Menschen einfach dabei, nicht aufzugeben. Es gab noch nie einen Menschen, der mir in so kurzer Zeit so wichtig geworden ist, wie du. Und ich habe noch nie einen Menschen so sehr bewundert wie dich. Wirklich. Bitte bleib wie du bist, du bist wundervoll." Sie lächelte mich breit an. „Und jetzt lass uns rein gehen, es wird kühl, außerdem sollten wir uns bald schlafen legen, damit wir morgen aufkommen, Training, du weißt. Wenigstens haben wir das Training morgen um eine Stunde verschoben, das heißt wir können eine Stunde länger schlafen als normalerweise. Und morgen ist die dritte Runde des Wettbewerbs, da ist es auch nicht so gut, müde zu sein." Ich nickte und folgte ihr ins Haus hinein. Nach einer schnellen Dusche und nach dem Zähne putzen, lag Lux in ihrem Bett und ich auf der Couch und wir unterhielten uns noch ein bisschen über dies und jenes, bis uns die Augen zu fielen und wir einschliefen.

Because I Dance (Fortsetzung von Born to Dance)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt