Maya-Die letzte Hoffnung Mittelerdes (Der Herr der Ringe FF)

Kapitel 34 Maya und Gandalf reden

"Du hast Besuch." Die junge Frau nickt und als der weiße Zauberer in ihr Gemach tritt, verspannt sie sich kaum merklich. "Was willst du hier, Gandalf?"
"Ich wollte mich entschuldigen. Maya , ich bitte dich. Ich wollte dich nicht verletzen, doch es gibt etwas, was du wissen solltest. Nachdem du Valinor verlassen hast, lernte ich eine Frau kennen." geschockt sieht Maya ihm in die Augen, doch als sie dort nichts weiter als die Ehrlichkeit findet, sinkt sie in sich zusammen. "Es tut mir leid, doch ich wusste nicht, ob ich dich je wiedersehen würde und dann trafen wir uns. Es tut mir leid, doch ich bin bereits verheiratet."
"Kann ich bitte allein sein?" fragt Maya mit brüchiger Stimme und der Zauberer, welchen sie all die Jahre als ihren guten Freund sah, lässt sie tatsächlich allein. Maya steht auf, läuft auf den Balkon zu, lässt sich an dessen Geländer zu Boden gleiten, zieht die Knie an, legt die Arme darum und weint hemmungslos und doch leise. Nicht ein Schluchzer dringt über ihre Lippen, nicht ein Wimmern erfüllt die Luft und nicht einmal wird ihr Körper gerüttelt. Ihr Kopf fühlt sich mit einem Mal ganz schwer an, durch ihren Körper schießt ein Schmerz und sie fühlt wie ihr Herz in tausend einzelne Splitter zerberstet und diese sich tief in ihre Seele bohren. Aus ihren Augen verschwindet der Glanz, ihre einst wunderschönen ozeanblauen Augen wirken kalt und leer, ihr Herz zerreißt immer wieder bis sie es nicht mehr aushält und sie all ihre Tränen fließen lässt. Ihr ist es egal, ob jemand sieht, dass sie geweint hat, dass ihr das Herz zum zweiten Mal gebrochen wurde. Ihr ist alles egal.

Während Maya auf dem Balkon sitzt, läuft Gandalf zum Hauptplatz der Stadt und bleibt stehen, als er silberne Haare sieht. "Celebrían?" fragt der Zauberer erstaunt und als sich die Frau umdreht, lächelt sie ihn an. "Hallo mein Herz. Was ist geschehen, dass du so traurig aussiehst?"
"Ach, Celebrían, ich habe Maya von uns erzählt." gesteht Gandalf und sieht der Frau in ihren grauen Augen. "Warum bist du dann nicht bei ihr? Sicher braucht sie jetzt jemanden, der für sie da ist."
"Warum das denn?"
"Gandalf, bitte bring mich zu ihr. Sie war in Valinor meine Lehrerin." Gerade als Gandalf sich umdreht, entdeckt er Maya etwas weiter hinten stehen. Ihre Augen
haben den Glanz verloren und auch ihre Lippen scheinen bleicher geworden zu sein. "Da ist sie ja. Hallo Maya." reißt Celebrían den Zauberer aus seinen Gedanken. "Hallo Celebrían. Ich freu mich das ihr zueinander gefunden habt." spricht Maya und ihre Lippen verziehen sich zu einem Lächeln. "Maya ich habe eine Frage. Kannst du uns beide trauen?" fragt Gandalf mit dem Gedanken das sie ablehnt, doch tatsächlich sagt sie zu und lässt das Paar allein. "Gandalf kann ich dich kurz sprechen?" fragt Aragorn, welche die gesamte Situation beobachtet hat, und zieht den Zauberer mit sich. "Warum fragst du sie so etwas? Siehst du nicht das es ihr nicht gut geht? Das sie lieber allein ist. Das wird sie nicht überleben. Möchtest du sie töten? Ihr Herz so sehr zerreißen das niemand es schafft es zu reparieren?" fragt der König und sieht Gandalf an. "Ich habe eine Ehefrau und Maya hat gesagt das sie es tut." nach diesen Worten verschwindet Gandalf zu seiner Ehefrau und gemeinsam laufen sie zu seinem Gemach.

"Hallo Pippin."
"Hallo Maya. Hast du etwa geweint?" fragt der Hobbit, als er die getrockneten Tränen auf ihren Wangen sieht. "Mir geht es gut Pip. Hast du Faramir gesehen?"
"Ja, er ist gemeinsam mit Éowyn spazieren gegangen." antwortet der Hobbit und sieht Maya traurig hinterher. "Hallo Maya." spricht Éowyn, als sie Maya sieht. "Hallo Éowyn. Hallo Faramir."
"Was ist dir denn geschehen, dass du so traurig bist?"
"Es ist alles gut. Ich wollte dich nur fragen, ob du morgen zur Hochzeit von Gandalf kommst?"
"Ja, wir werden kommen. Wenn etwas ist, sind wir für dich da. Das weißt du, oder?" reißt Éowyn die junge Frau aus ihren Gedanken und nachdem Maya gegangen ist, sehen die beiden ihr noch lange besorgt hinterher. "Diese Hochzeit wird sie niemals überleben. Ich kenne Maya lang und ich sehe, dass etwas nicht stimmt." spricht Faramir und sofort umarmt die Blonde ihn. "Es ist alles gut. Maya ist stark. Das wissen wir beide." Der Mann nickt und so unterhalten sie sich weiter.

Am nächsten Tag

Nachdem Arwen und Aragorn getraut wurden, treten nun Celebrían und Gandalf
nach vorn. Maya, welche Aragorn und Arwen traute und nun die beiden, merkt wie ihr Herz in immer kleinere Splitter bricht. "Wir haben uns heute hier versammelt um Celebrían und Gandalf zu trauen. Ich bitte um eure Gelübde." spricht Maya und doch hört sie die Gelübde nicht, denn immer mehr muss sie sich konzentrieren ihr Herz irgendwie zusammen zu halten. "Ich bitte nun um die Ringe." sofort kommt Pippin und überreicht Maya ein Samtkissen auf welchem zwei silberne Ringe liegen. "Du darfst sie nun küssen." nachdem Maya geendet hat, umfasst Gandalf das Gesicht der silberhaarigen und küsst sie. "Kommst du? Das Fest beginnt." fragt Pippin, als ihm auffällt, dass Maya noch immer an ihrem vorherigen Platz steht. "Geh doch schon mal. Ich zieh mir nur schnell ein anderes Kleid an." winkt Maya ab und verschwindet auf dem Weg zu ihrem Gemach. Als die Tür geschlossen ist, sinkt die junge Frau zu Boden, ihr Herz zerberstet so stark in ihrer Brust das sie denkt sie würde gleich tot umfallen, doch nach ein paar Momenten geht es wieder und sie kommt in einem anderen Kleid auf dem Fest an.

Seit Stunden lehnt Maya nun schon an einer Säule. Sie hat keine Lust mehr, immer wenn sie Gandalf sieht, zieht sich alles in ihr zusammen und ihr Herz bricht mit jeder Sekunde, in der sie noch immer auf diesem Fest ist. "Maya, wo möchtest du hin?" reißt Faramir die junge Frau aus ihren Gedanken und sie hält augenblicklich inne. Langsam dreht sie sich um, sofort erkennt Faramir die Tränen in ihren Augen und nach einem letzten Blick zu Éowyn begleitet er sie nach draußen. Sofort fängt sie an zu zittern. Es ist nicht kalt, doch in ihrem Inneren herrscht regelrecht tiefster Winter. "Wenn du reden möchtest, höre ich dir zu. Jeder wird dir zuhören." spricht Faramir und legt Maya seinen Umhang um.