Chapter Ten

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 Am nächsten Morgen wachte ich auf einem unbequemen Couch auf

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Am nächsten Morgen wachte ich auf einem unbequemen Couch auf. Azulas Couch.. Ich richtete mich auf, sah ihren zierlichen Körper in dem viel zu großen Bett. Mich überkam das dringende Gefühl mich zu ihr zu legen, den restlichen Platz auszufüllen und sie für einen Moment von der Außenwelt abzuschirmen.

Doch ich setzte mich nur hin, faltete die dünne Decke, die  sie mir noch gegeben hatte, zusammen und griff nach meiner Jeans auf den Boden.

Ich kann mich an alles erinnern. An das Gefühl von ihren Lippen auf meinen, mich in ihr, meine Worte an sie.

Meine wahren Worten an sie.

Es war mir so unfassbar unangenehm.

Ich schlich mich nie hinaus. Ich war auch nicht immer ein Arsch, aber meistens sehr distanziert, aber jetzt wollte ich einfach aus dieser Wohnung raus. Und gleichzeitig wollte ich zu Azula ins Bett und alles nochmal wiederholen. Ihr sagen, dass ich mich erinnern konnte und alles der Wahrheit entsprach. Dass ich nichts davon gesagt hatte, damit sie mit mir schlief.

Sex war mir nicht wichtig.

Es hatte keine Gefühle, ich hatte keine überwältigende Lust darauf - es sei es hat mit Azula zu tun. Ich hätte mir Zeit nehmen sollen, alleine weil es nur gestern Abend war, weil das nicht noch einmal passieren würde. Aber das hätte jetzt noch viel mehr weh getan. Ich kniete mich vorsichtig auf ihr Bett, beugte mich über sie und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Alles wird gut, versuchte ich ihr zu sagen.

Es tut mir leid, wollte ich ihr versichern.

Und so war es, es tat mir leid, dass ich sie nun alleine zurück ließ und ich wusste, dass sie sich scheiße fühlen würde. Vielleicht auch nicht, weil sie sagte, dass sie nicht lieben würde.

Aber wir liebten uns schließlich nicht. Wir hatten keine Gefühle füreinander, aber wir waren uns ähnlicher als ich mir eingestehen wollte. Doch sie wird sich benutzt fühlen und welcher Mensch mochte dieses Gefühl?

Es würde alles gut werden, weil sie es verdiente. Ich wusste weshalb Henry ihr half, weil sie ein gutes Herz hatte, egal was sie tat. Dabei sah ich sie erst seit einer Woche regelmäßig. Habe sie vor drei Wochen, das erste Mal gesehen, aber.. Ich sah es. Es wird alles gut werden, selbst wenn ich dafür sorgen müsste.

Ich atmete noch einmal ihren Geruch ein, dann verließ ich leise die Wohnung und ging nach Hause.

Als ich später zur Arbeit ging, fand ich Azula schon wieder vor dem Hintereingang, sie aß Reis mit Ente und zuckte zusammen als sie mich sah. Ob wegen dem Essen, oder dass sie heute Morgen alleine aufgewacht ist, weiß ich nicht.

» Ich weiß, dass er dir Essen gibt«, stellte ich klar.

Beschämt schaute sie auf den Reis.

» Du bekommst deinen Lohn in einer Woche.« Ich legte meine Hand auf ihren Kopf, zog aber sie sofort wieder zurück, weil das Gefühl ihrer Wellen jetzt schon viel zu vertraut war. Weil es mir Bilder von gestern in den Kopf rief und ich nicht daran denken wollte. » Schäm dich nicht, okay?«

Nicht vor mir, setzte ich in Gedanken nach.

Sie lächelte mich an, aber ihre Augen schimmerten unglaublich traurig und zerbrochen. » Ich wollte nicht mehr von jemanden abhängig sein.«

» Er wird weiter machen, selbst nachdem du deinen Lohn bekommen hast. Es ist eben Henry.«

Sie nickt. » Dachte ich mir schon.«

» Dōzo omeshiagarikudasai⁠«, sagte ich und ging nach drinnen.

» Arigatō⁠«, höre ich sie noch murmeln.

Dann fiel die Tür zu.

» Was hast du getan?«, zischte Henry mich an und zog mich sofort aus der Küche heraus.

» Was?«, fragte ich. Ich wusste echt nicht was er wollte. War Azula hier aufgetaucht und hatte sich bei ihm ausgeheult? Nein, das bezweifle ich. So war Azula nicht. Sie hätte mich in Grund und Boden geschrien, hätte sie ein Problem gehabt..

Oder sie wollte mir nicht zeigen, dass sie verletzt war.

» Mom hat mich heute früh angerufen und ist total abgedreht. Wo warst du?«

» Sonst interessiert es dich auch nicht.«

» Ich war in der Bar um sie zu beruhigen. Christian hat gesagt, du bist nicht einmal aufgetaucht und zu Hause warst du auch nicht.«

Christian war der Barkeeper im Nightshade, die Bar, die ich immer besuche, und eigentlich nannten ihn alle Chris. Egal.

» Und wer bist du jetzt wieder? Du bist zwei jähre älter als ich, du brauchst nicht schauen wo ich bin, ich komme allein zurecht.«

» Aber wenn Mom-«

» Er war bei mir«, ertönte eine zarte Stimme hinter uns.

Wir drehten uns gleichzeitig zu Azula um. Ich schüttelte den Kopf. Es ging ihn nichts an, sie war ihm keine Rechenschaft schuldig und ich ihm ebenfalls nicht. Das hier war nicht ihre Angelegenheit. Doch bevor sie etwas sagen konnte, erstach mein Bruder mich mit deinen grünen Augen.

So als hätte er mir direkt ein Messer in den Bauch gerammt. Er wusste genau, was ich getan hatte, er wusste nur nicht, dass es nicht meine Absicht war. Ich war mit ihr mitgegangen, weil es erträglicher war bei ihr als in der Bar zu sein, nicht weil ich sie ficken wollte..

Also nicht nur.

» Er hat mich nach Hause gebracht und dann habe ich ihn eingeladen, mehr nicht«, sagte Azula. » Ich denke, wir beide sind in der Lage Entscheidungen zu treffen.«

Doch sein Blick sprach Bände. Er hielt mir eine › Wenn du sie ausnutzt‹-Predigt durch seinen Blick. Ich verstand ihn, aber er ließ auch nicht zu, zu erklären, dass vielleicht gar nichts gelaufen war.

» Jetzt chill mal«, sagte ich. » Du gehst etwas zu sehr in der großen Bruderrolle auf.« Ich drehte mich zu Azula. » Und du solltest lernen zu Essen.« Eher ich überlegen konnte, was ich tat, hatte ich meine Hand ausgestreckt und ihr Sauce von der Wange gewischt. Wie auch immer die dahin kam. » Es gibt einen Spiegel auf der Personaltoilette.«

Sie sah mich großen Augen an, als ich die Sauce von meinen Finger leckte. » Ich kam nicht dazu hinzugehen, ich dachte.. vielleicht sollte ich dir.. ach egal.« Sie drehte sich um und ging zur Personaltoilette.

» Ich erzähle dir von ihrer Situation und du hast nichts besseres zu tun, als es auszunutzen?«

» Bitte was? Ich habe gar nichts ausgenutzt, ich habe sie nach Hause gebracht. Okay und ihren Rum getrunken, aber mehr nicht. Henry, du drehst langsam durch, komm mal wieder auf den Boden.«

Dann ließ ich ihn stehen und ging in die Küche.

Den ganzen Tag redete ich kein Wort mehr mit beiden.

Den ganzen Tag redete ich kein Wort mehr mit beiden

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Two Empty HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt