Chapter Eight

108 9 1
                                    

» Du solltest netter zu ihr sein«, tadelte meine Mutter

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

» Du solltest netter zu ihr sein«, tadelte meine Mutter.

Eigentlich war ich nur nach draußen geflüchtet um zu rauchen. Ich lehnte meinen Kopf an die Backsteinmauer, antwortete ihr nicht. Sie hatte eh keine Ahnung.

» Wirklich Yves, du kannst nicht jeden wie Müll behandelnd, weil du sauer auf irgendetwas bist.«

» Nur weil ich kein Mitleid mit ihr habe wie Henry?« Ich sah sie an. » Tut mir leid, Mom, aber du kannst nicht zwei perfekte Söhne haben.«

» Das will ich doch gar nicht, du sollst einfach nur gut mit deinen Mitmenschen umgehen.« Sie kam die Treppenstufen hinunter bis sie vor mir stand. » Du bist perfekt so wie du bist, Yves.«

Lüge, sie wusste genauso wie ich, dass ich wie Dad war und dass sie sich von mir nicht einfach irgendwann trennen konnte. Dass ich das Monster, was mein Vater war, immer wieder spiegeln und in ihrem Leben gefangen halten würde.

Sie wusste es und trotzdem log sie mir so ins Gesicht.

Warum ich nichts änderte? Weil ich es nicht konnte. Früher habe ich meinen Vater nicht verstanden. Warum trank er jeden Abend, bis er nicht mehr er selbst war? Warum tat er unserer Mutter weh, obwohl sie alles für ihn tat? Obwohl sie uns alle auf Händen trug.

Warum tat ich es? Ich hatte keine Antwort darauf, außer, dass ich verdammt verbittert war. Genauso ein Loser wie mein Vater. Ich hatte nie etwas an das ich mich klammern konnte, keinen Traum wie meine Mutter ihn hatte, keine Leidenschaft, wie Henry fürs Kochen.

Mein Vater hatte das auch nicht, er arbeitete in einem stickigen Büro und hatte es gehasst. Ich arbeitete in einer lauten Küche und hasste es.

» Als du mich angerufen hast, hast du von ihr erzählt«, sagte sie. » Warum bist du dann so gemein zu ihr?«

» Ich war betrunken, als ich dich angerufen habe.«

» Du rufst mich nur an wenn du betrunken bist, Yves. Also ist mir das bewusst.«

Ich verschränkte einen Arm vor meiner Brust und nahm einen Zug von meiner Zigarette.

» Also?«

» Sie kann das ab. Du siehst doch, dass sie mir die Stirn bietet.«

» Du magst das«, stellte sie fest.

Ich fand es anziehend, das konnte ich mir selbst nicht leugnen. Es machte mir Spaß, obwohl das nie der Fall war. Etwas an Azula faszinierte mich und ich wusste nicht was es war. Ihre natürliche Schönheit, ihre Art wie sie mit Henry umging, als würden sie sich schon Jahre kennen, dass sie sich von mir nicht unterkriegen ließ, dass sie das sagte, was sie dachte..? Vielleicht alles davon.

Deshalb sollte ich mich von ihr fern halten.

» Wenn du nur wie ein Arsch durchs Leben gehst, kann sich nichts ändern. Such dir etwas anderes, wenn es dir hier im Restaurant nicht gefällt, ich halte dich hier nicht fest.« Sie tätschelte meine Wange und auch wenn ich sie immer noch um einen halben Kopf überragte, fühlte ich mich wieder wie der achtjährige, kleine Junge, der damals schon nur Scheiße gebaut hatte.

Two Empty HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt