Chapter Fifteen

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Ich rührte die Flasche nicht an

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Ich rührte die Flasche nicht an.

Sie stand neben der Decke, die ich auf dem Gras ausgebreitet hatte. Auf meinem Laptop lief ein Film, den ich auf Netflix runtergeladen hatte, in der Hoffnung Azula würde ihn gefallen. Wir aßen das Sushi und lauschten das Rauschen des Flusses neben uns.

Erst war ich am überlegen ein paar Folgen von Avatar runterzuladen. Einfach um sie ein wenig zu ärgern - außerdem war es einfach eine gute Serie. Entschied mich aber dagegen.

Der Rum stand geschlossen da, denn ich wollte es schaffen. Einen Abend mit Azula nüchtern zu genießen, obwohl ich wusste, dass ich betrunken wesentlich umgänglicher war.

Ich sah zu ihr hinüber. Azula lag auf der Decke, die Haare auf dem dunklen Stoff ausgebreitet und das letzte Sonnenlicht, schien auf sie. Auf ihre leicht geöffneten Lippen und ihren geschlossenen Augen. Sie war eingeschlafen. Ich pausierte den Film, schloss den Laptop und ließ die Stille über uns. Nur noch das Rauschen war da und ihr leises atmen.

Sie tat etwas mit mir, aber egal was sie in mir aufzuweichen schien, ich konnte es nur bei ihr. Ich küsste ihren Nasenrücken, weil ich niemals genug von bekommen würde, sie zu küssen. Egal wo.

Mein Handy vibrierte, aber wahrscheinlich war es nur Henry, der mir sagen wollte, was für ein Arschloch ich doch sei oder Mom, die enttäuscht von mir war. Beides war mir egal.

Dieses Mal begann ihr Handy zu summen. Ich blickte auf ihr Display. Hahaoya - das japanische Wort für Mutter. Sie ging nie ran, mir jetzt es schon öfters aufgefallen, dass sie nur ihr Handy anstarrte, wenn sie angerufen wurde, doch sie überlegte nicht einmal ranzugehen.

Es war erschreckend wie ähnlich wir uns waren.

Das Summen verstummte, aber ihr Handy leuchtete nochmals auf. Mit einer japanischen Nachricht, die ich gerade so übersetzen konnte.

› Azula, ruf bitte zurück. Es ist wichtig, also hör auf so unfassbar stur zu sein. So habe ich dich nicht erzogen.‹

Der Drang die Nachricht zu löschen war groß, aber ich hatte kein Recht darauf. Wenn es wirklich wichtig war, sollte sie zurückrufen, statt es zu übersehen. Doch wie ihre Mom es schrieb, war wirklich nicht nötig.

Ich kannte es ja selbst.

» Azula«, flüsterte ich ihren Namen und rüttelte sanft an ihr.

» Hmm?« Sie blinzelte und hob leicht den Kopf, bevor sie die Augen öffnete.

» Du bist eingeschlafen.«

Ruckartig richtete sie sich auf. Ich wollte es ihr gleichtun, für den Fall dass ihr Kreislauf nicht mitmachte. Doch sie blieb sitzen und schwankte nicht.

» Tut mir leid.«

» Schon okay, ich bin auch erschöpft vom nichts tun«, neckte ich sie.

Sie schlug nach mir, aber ich griff ihre Hand und zog sie auf mir, damit ich sie küssen konnte. Doch als sie sich versteifte, löste ich mich sofort wieder von ihr. Ihr Blick huschte von einer Seite zur Nächsten, aber wir waren die Einzigen hier.

Two Empty HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt