Teil 18

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Drei Wochen später...

"Bist du sicher, dass du das willst?" Nick blickte mich aufmerksam an und ich nickte, ehe ich mich zu ihm herüber beugte und ihm einen Kuss auf die Lippen drückte. Die letzten Wochen mit ihm waren wirklich nahezu perfekt gewesen und ich hatte das Gefühl ihm näher zu sein als je einem anderen Mann zuvor.

Als er mich jetzt nach Hause brachte, hatte ich ihn spontan dazu eingeladen zu bleiben.

"Okay... Wenn du möchtest, dass ich bleibe, dann bleibe ich" erwiderte er lächelnd und küsste sanft meinen Handrücken, bevor wir aus seinem Wagen ausstiegen.

Wie selbstverständlich nahm ich seine Hand und genoss das warme, vertraute Gefühl, als wir zum Eingang des Quartiers spazierten.

Seit jenem Tag im Restaurant hatte sich meine Sicht auf Nicholas verändert, ER war verändert und war von einer Sekunde zur Anderen genau der Mann geworden, nach dem ich mich so sehr gesehnt hatte.

Er war zurückhaltend und charmant, aber ich konnte deutlich spüren, wie sehr er mich begehrte und dies wiederum tat meinem angeknackstem Herzen so unfassbar gut, dass ich fast meine Deckung vergaß.

Aus diesem Grund lud ich ihn hierher ein und wollte ihm gleich in Ruhe Alles über mich erzählen. Entweder mochte er mich dann noch immer oder er nahm die Beine in die Hand und rannte so schnell ihn seine Füße trugen - herauszögern war jedoch keine Option mehr für mich.

Ich wusste, dass die Anderen unterwegs waren - lediglich Loki, Thor und Yelena befanden sich noch im Quartier und wenn ich Glück hatte, lief ich Keinem von ihnen an diesem Abend über den Weg.

DIESEN Schritt wollte ich dann erst Morgen gehen, vor Allem da ich nicht genau wusste wie Loki auf ihn reagieren würde.

Zwar war unser Verhältnis zueinander längst nicht mehr so kühl und wutentbrannt wie vorher, dennoch hatte ich mich bisher erfolgreich vor einem Gespräch mit ihm gedrückt.

Immerhin hatte sein Verhalten mich zutiefst getroffen und jetzt darüber zu reden, während ich einen Anderen datete, fühlte sich irgendwie komisch an.

Nicholas folgte mir in den Fahrstuhl und drückte wie selbstverständlich den Knopf zu dem Stockwerk in das wir mussten. "Warst du etwa schonmal hier?" lachte ich überrascht und hob meine Augenbrauen, während ich seine Hand anstarrte, die über den Knöpfen schwebte.

Er drehte den Kopf in meine Richtung und für einen Moment bildete ich mir ein, Schuldbewusstsein in seinem Blick zu erkennen. Doch im nächsten Moment lächelte er und zuckte charmant mit den Schultern "Das war geraten, lag ich richtig?" wollte er wissen und legte seinen Arm um meine Schulter.

Ich schüttelte das alte Misstrauen ab und blickte zu ihm auf "Absolut. Scheint als läge dein Gefühl oft richtig" erwiderte ich und griff nach seiner Hand. Tatsächlich hatte Nicholas desöfteren den richtigen Riecher was mich anging - erst letzte Woche hatte er mit überraschender Treffsicherheit meine Lieblings-Schokolade aus dem Regal gezogen und wenige Tage davor erraten, dass ich tanzte um meinen Kopf frei zu bekommen.

Es war fast gruselig und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast vermuten er wäre eine Art Stalker.

"Glückstreffer..." lachte Nick, als ich ihn an seiner Hand aus dem Fahrstuhl führte "Aber es ist schön dich damit zu überraschen. Ich mag es wenn du lächelst" gestand er mir leise und blieb stehen, um seine Hand an meine Wange zu legen und sie liebevoll zu streicheln. Schmunzelnd erwiderte ich seinen Blick und genoss das Gefühl seiner Lippen auf Meinen.

Oh ja, dieser Mann begeherte mich wirklich zutiefst und auch wenn es unfair war seine Gefühle zu lesen, so verschaffte es mir ein kleines bisschen Sicherheit.

Blieb nur zu hoffen, dass Nick auch dann noch bliebe, wenn er wüsste wer und was ich war - doch das würden wir gleich herausfinden.

Nervös führte ich ihn in mein Zimmer und faltete dann die Hände ineinander "Nick ich..." ergriff ich endlich das Wort, während er sich kurz umblickte. "Ich muss dir was sagen und vielleicht..." ich holte tief Luft, als er sich zu mir umdrehte um mich anzusehen "Vielleicht siehst du mich dann mit anderen Augen und willst gehen..." kündigte ich an und biss mir auf die Unterlippe.

"Nichts was du mir sagen könntest, wäre so schlimm..." erwiderte er und neigte den Kopf um meinen Blick zu suchen, der sich nun auf den Teppich vor meinem Bett heftete.

"Vielleicht doch..." lachte ich nervös und schluckte, als er meine Hand ergriff und sie sanft drückte.

"Probier es aus, Darling. Ich bin nicht schnell kleinzukriegen." versicherte er mir und für einen kleinen Moment blieb mein Herz stehen.

Darling...

Dieses Wort hatte ich bisher nur von einem Mann gehört und der wohnte nebenan...

Nur er nutzte diesen Kosenamen, rollte die Buchstaben so charmant über seine Lippen und...

Kopfschüttelnd verwarf ich erneut das aufkeimende Misstrauen - es war nur ein Wort!

Ein Wort, dass zufällig nun auch ein anderer Mann mir gegenüber nutzte und es doch nur gut meinte.

Es gab keinen Grund diesem netten, charmanten Kerl zu misstrauen, der mich gerade geduldig abwartend anblickte und dabei meine Hand hielt.

Dieser Gott im Zimmer nebenan hatte mich eindeutig wahnsinnig gemacht!

Seufzend nickte ich und begann zögerlich dem armen Nick meine absurde Geschichte zu erzählen.

Ich erzählte ihm Alles, jede Kleinigkeit außer...

Nun außer, dass ich mit dem Gott des Schabernacks genau hier in diesem Zimmer, auf diesem Bett den besten Sex meines Lebens gehabt hatte.

Dieses Geheimnis behielt ich wohlwissentlich für mich, denn es würde wahrscheinlich nur für unnötig Scherereien sorgen.

Als ich meinen Bericht beendet hatte, hielt Nick noch immer meine Hand und blickte mich stirnrunzelnd an.

War dies nun gut oder schlecht?

Doch bereits im nächsten Moment lächelte er, nahm mein Gesicht in beide Hände und küsste mich liebevoll.

"Wie ich es gesagt habe... Nichts könnte dafür sorgen, dass ich dich anders sehe, Amber" murmelte er zwischen zwei Küssen und ich lächelte seelig in mich hinein.

Wie verdammt richtig es doch war, ihm eine zweite Chance zu geben!

Kiss my Ass, DarlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt