Teil 42

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Ich kam gerade von einem Shopping-Trip mit Yelena wieder, als Bucky mir auf dem Gang entgegenkam. Er nickte mir höflich zu, als er an mir vorbei schritt und ich blieb irritiert stehen.

Seit einigen Tagen - genauergesagt, seit ich Loki vor Allen in der Küche geküsst hatte - ging er mir aus dem Weg. Erst dachte ich, ich hätte es mir nur eingebildet, doch nun war ich mir sicher...

"Buck?" rief ich ihm nach und stellte meine Taschen auf dem Boden ab, um auf ihn zuzugehen. Der Winter Soldier drehte sich zu mir um und hob fragend die Augenbrauen, sagte jedoch Nichts.

"Buck was ist los?" wollte ich wissen "Was habe ich dir getan?" am Besten, ich kam direkt auf meine Vermutung zu sprechen, statt um den heißen Brei herum zu reden.

"Nichts Liebes..." erwiderte er und schenkte mir ein halbherziges Lächeln, das ich ihm so jedoch nicht ganz abkaufte. Seufzend hob ich die Augenbrauen und verschränkte meine Arme vor der Brust "Warum meidest du es dann, mit mir allein zu sein, sprichst nicht mehr mit mir und siehst micht nicht einmal mehr an?".

Er war definitiv reservierter mir gegenüber und ich fragte mich, ob es wirklich damit zu tun hatte, dass Loki und ich nun offiziell ein Paar waren.

Zumindest fiel mir kein anderer Grund ein...

"Es ist Nichts..." behauptete er und zuckte beiläufig mit der Schulter, als ich mit den Augen rollte.

Bisher habe ich unsere Flirts als relativ harmlos angesehen - doch wenn es ihm wirklich um Loki ging, schien doch mehr dahinter zu stecken.

"Bucky, ich dachte wir wären Freunde und könnten ehrlich zueinander sein. Egal was es ist, sag es mir." bat ich erneut und schenkte ihm ein ehrliches Lächeln, das er mit einem ergebenen Seufzer kommentierte.

Bucky schüttelte den Kopf und blickte einen Moment lang den Gang hinunter, ehe er mich erneut ansah "Du willst, das ich ehrlich zu dir bin?".

Ich ließ die Arme sinken und nickte "Ja, bitte.".

Was war denn nur plötzlich los mit ihm?

Er holte tief Luft und seine Miene verriet mir, wie sehr es ihm wiederstrebte, dennoch ging er auf meine Bitte ein. "Okay..." nickte er "Als ich zum ersten Mal bemerkt habe, dass du und Loki... Dass du scheinbar das Selbe für ihn empfindest wie er für dich... Nun ich habe gehofft, dass er es verbockt. Ich habe regelrecht darauf gewartet, dass er Etwas tut, dass dich so sehr verletzt, das du ihn aufgibst und ihn hasst...".

Seine Stimme wirkte ernst und leise und ich konnte sehen, wie sehr er sich für diese Gedanken schämte.

"Buck..." murmelte ich und suchte seinen Blick, doch er fixierte erneut einen Punkt hinter mir als er weitersprach.

"Also habe ich beobachtet, wie er immer und immer wieder Mist gebaut hat und immer wenn ich dachte, JETZT geht er endgültig zu weit - zumindest weiter als ich jemals bei dir gehen würde - war er im richtigen Moment für dich da." sprach er weiter. Tatsächlich hatte ich keine Ahnung, dass er so empfand und es tat mir leid es nicht bemerkt zu haben.

"Oft sogar besser als ich es je könnte..." fügte er leise hinzu und sah mich nun endlich an.

Ich öffnete den Mund um Etwas zu sagen, doch er fuhrt fort mit seinem Geständnis "Die Wahrheit ist, dass ich irgendwann aufgehört habe auf sein Scheitern zu hoffen, denn eigentlich habe ich begonnen die Vorstellung zu mögen, dass er dich so sehr glücklich macht.".

Auf seinem Gesicht erschien ein vorsichtiges Lächeln "Ich habe begonnen den Mann, der er für dich geworden ist, zu respektieren - weil er dich auf eine Art und Weise strahlen lässt, die Alles Dunkle vergessen lässt.".

Schweigend nickte ich und verzog den Mund "Und wer bin ich schon, dass ich diesem Glück im Wege stehen darf? Es ist schwer, weil du wirklich eine fantastische Frau bist, aber ich sehe, dass du deine Wahl getroffen hast.".

Erneut zuckte er mit den Schultern und auch wenn er lächelte, so erreichte dies nicht wirklich seine Augen.

"Ich verstehe..." erwiderte ich leise "Es... Ich habe keine Ahnung wie man in so einer Situation reagiert..." lachte ich verlegen und hob die Arme. "Es tut mir leid, dass ich dir mein Glück mit Loki so..." ich suchte nach dem richtigen Wort "...vorgeführt habe. Tatsächlich hatte ich keine Ahnung und..." unschlüssig was ich eigentlich sagen wollte, brach ich ab und sah ihn an.

"Schon okay... Vermutlich sollte es so sein. Gib mir ein wenig Zeit um damit zurecht zu kommen." bat er und hob den Blick um über meine Schulter zu sehen.

Seufzend drehte ich mich um und sah, dass Loki direkt hinter mir stand und uns aufmerksam beobachtete.

"Wenn du es mit ihr verbockst, Laufeyson..." rief Bucky in Richtung des Gottes "Dann gehört sie mir. Verstanden?".

Lächelnd schüttelte ich den Kopf, als Loki näher kam und seinen Arm besitzergreifend um meine Schulter legte "Dann wirst du niemals eine Chance haben." erwiderte er lächelnd und ich hatte in diesem Moment das Gefühl, dass die beiden Männer Frieden geschlossen hatten.

Auch ich fühlte mich seit einigen Tagen ruhiger und vermutlich hatte es damit zu tun, dass der Gott an meiner Seite auch wirklich an meiner Seite war. Ein Gefühl von Frieden breitete sich in meinem Inneren aus, als ich nach meinen Taschen griff und an Loki's Seite über den Gang meines Zuhauses schritt.

Sein Arm war fest um meine Taille gelegt und er schenkte mir ein zufriedenes Lächeln, das ich ebenso erwiderte.

Ich war gespannt, was das Leben mit Loki Laufeyson noch für mich bereithalten würde - für den Moment jedoch war es schon ziemlich perfekt.

THE END

Kiss my Ass, DarlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt