Kiss my Ass, Darling

Teil 7

Amber blickte zweifelnd in die Runde und nickte schließlich "O...okay..." stimmte sie leise zu und sah hinüber zu Loki. Nun eigentlich hatte er nicht vorgehabt sie so lange in seinem Bett liegen zu lassen - eigentlich hatte er sie da nur abgelegt, während er Stark und den Anderen seine Meinung lautstark und wehement kundgetan hatte.

Zumindest bei den Anderen hatte es gefruchtet und sie hatten nach einigem Nachdenken zugestimmt, ihr zu helfen.

Das Angebot, ihr den Umgang mit den Kräften zu zeigen und sie im Notfall zu lenken, war jedoch von ihm gekommen - dies musste Amber jedoch nicht wissen.

Es war besser, wenn er sich ein wenig von ihr fern hielt - sie war äußerst anziehend, ja... aber sie war eben auch sterblich.

"Bist du sicher? Du sollst dich zu Nichts gezwungen fühlen. Es ist okay, wenn du nicht..." Rogers - Mister Verständnisvoll wieder einmal! "Nein, es... Ich denke es ist okay..." erwiderte Amber und lächelte Captain Amerika vorsichtig an.

"Gut..." stimmte die Russin zu und sah ihn an, als ihre Schwester leise den Raum betrat und neugierig in die Runde blickte.

"Gut Darling, am Besten setzt du dich..." lächelte er und wies auf einen der Stühle - sie war wirklich äußerst hübsch und er wünschte sich, sie wäre eine der Frauen die für ihn in Frage kämen. "Entspann dich... murmelte er leise und sah ihr in die blauen Augen, als sie den Blick hob "Schließ die Augen Darling, das lenkt mich nur ab" grinste er und zwinkerte ihr zu und auch Amber lachte leise und seufzte, ehe sie seiner Anweisung nach kam und er ihr die Hand auf die Stirn legte, um in ihren Erinnerungen zu kramen.

Er hatte es schon so oft gemacht - meist jedoch um sich Selbst dadurch Informationen zu verschaffen und sie dann für seine Zwecke zu nutzen.

Um Jemandem zu helfen jedoch noch nie...

Es dauerte nicht lange und vor seinem geistigem Auge traten all ihr Leid und der Schmerz auf, den sie ertragen musste:

Sie stand vor einem Schaufenster in Deutschland, als Hydra's Männer sie packten und in einen Transporter zerrten. Gefesselt auf einer Liege, in einem kalten, feuchten Raum wachte sie auf, während die Männer auf sie herabstarrten - mit gierigen, kalten Augen. Kalte Hände fassten sie an, untersuchten sie - leise Stimmen murmelten in der Ecke, lachten höhnisch als sie vor Schmerz und Angst weinte.

Immer und immer wieder bekam sie Injektionen, wurde untersucht und in eine Art Glaskasten gesperrt, wo man sie Tag und Nacht beobachtete und immer wieder unterschiedlichen Stromstößen aussetze, wieder diese kalten Hände, dieses Gelächter über ihre Angst und wieder diese Spritzen und Seren, die sie zu dem machen sollten, was sie heute war.

Tage, Wochen und Monate vergingen in immer dem Selben Rhytmus - sie wechselte ständig zwischen dem Glaskasten und der Liege - verspürte Angst, Hilflosigkeit und unendliche Trauer, bis hin zu dem Wunsch endlich an dem zu sterben was sie ihr verabreichten.

Eines Tages - sie war erneut auf der Liege gefesselt - entsprangen ihren Fingern kleine Funken und sie begann panisch sich gegen die Fesseln zu wehren, sie schrie und kämpfte mit aller Macht...

Doch Niemand wollte sie erhören.

Ihre Angst wurde so groß, dass aus den kleinen Funken ein großer Ball aus purer Energie wurde, der durch den Raum fegte und Alles und Jeden in seiner Umlaufbahn zerbersten ließ.

Auf diese Art lösten sich auch ihre Fesseln und sie konnte durch die Gänge des unterirdischen Labor's irren, bis Tony Stark sie schließlich fand.

Er versicherte ihr, ihr zu helfen und er und die Anderen nahmen sie mit hierher - Keiner ahnte, was in dieser Frau schlummerte...

Bis zu dem Tag, als sie mit Romanoff in einem Cafe saß und sich bemühte, über das zu sprechen was geschehen war... Ihre Emotionen hatten sie übermannt, die Funken an ihren Fingern wuchsen und wuchsen, doch sie hatte keine Kontrolle mehr darüber und je größer ihre Furcht wurde, umso größer wurde auch der Energiestoß, der alle Gebäude und Personen um sie herum traf.

Einige starben, Andere waren schwer verletzt - Nat hatte es nur deshalb nicht erwischt, weil Amber versucht hatte ihr und ihren Fragen zu entkommen. Wieder war es Stark, der sie fand und diesmal war er es, der ihr gegen ihren Willen eine Spritze und diesen Chip verpasste.

Sie gerieten in Streit und dieser endete damit, dass Amber mit hoch erhobenem Mittelfinger aus diesem Gebäude schritt und sich bemühte ein normales Leben zu führen - dies war jedoch unmöglich gewesen...

Loki schluckte betroffen und senkte den Blick, als er seine Hand von Ambers Stirn entfernte. Fassungslos starrte er sie an, während sie seinen Blick erwiderte ohne auch nur eine Regung in ihrem Gesicht zu zeigen. Er hatte ihren Schmerz förmlich spüren können und wären die Anderen nicht hier...

Nun, er verspürte den immensen Drang ihr diesen Schmerz zu nehmen - einen Schmerz, den er so gut kannte.

"Hi Süße, ich bin Yelena." Romanoffs Schwester trat vor und beugte sich breit lächelnd zu Amber hinunter "Ich hab dir ein Zimmer eingerichtet - gleich zwischen meinem und dem vom Gott der Gehirnwäsche hier" grinste sie ihn an.

Wie gesagt, er mochte Yelena!

Sie griff nach Ambers Hand, zog sie vom Stuhl hoch und legte ihren Arm um sie, während sie sie aus dem Raum führte "Weißt du, wir hatten gehofft, dass du hier bleibst und so schonmal ein paar deiner Sachen hierher geholt, damit du dich umziehen kannst..." plauderte sie weiter, bis ihre Stimmen auf dem Gang verstummten.

"Was hast du gesehen, Loki?" wollte Thor wissen und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Loki's Kehle entfuhr ein trockenes Lachen und er schüttelte den Kopf "Den Grund, warum Stark scheinbar so große Angst vor ihr hat und warum SIE...." er wies mit dem Daumen in Richtung des Ganges "Allen Grund hätte meine Taten was die Zerstörung der Welten angeht - in die Tat umzusetzen." bemerkte er, woraufhin Alle - bis auf sein Bruder - ihn entsetzt anstarrten.

"Er meinte es nicht so" lachte Thor und sah ihn zweifelnd an "Oder?".

Loki erwiderte den Blick seines Bruders und verzog den Mund "Glaub mir, wenn ich hiermit fertig bin, kennst du die Antwort...".

Und dann begann er haarklein zu erzählen, was er in Ambers Erinnerung gefunden hatte...