Ich seufzte leise und hob den Kopf, als ich hinter mir leise Schritte vernahm und noch bevor ich ihn sah, wusste ich um wen es sich handelte.
Loki...
Er war hier der Einzige, der sich fast lautlos anschleichen konnte!
Ich lächelte müde, als er auf mich herabblickte und in meine Richtung nickte "Wie geht es dir heute?". Nachdenklich beobachtete ich, wie er um das Sofa herum ging und sich neben mich setzte.
"Ich schätze... Gut?" erwiderte ich und dachte über meine Antwort nach.
Es war einige Tage her, seit Loki mich aus dem Krankenhaus geholt und hierher gebracht hatte und auch wenn ich mich an Nichts mehr erinnern konnte, so war da noch immer dieses flaue Gefühl.
Die Schusswunde an meinem Bauch schmerzte noch immer höllisch und Yelena hatte mir auf ihre eigene, erschreckend ehrliche Art und Weise jede Einzelheit erzählt.
Wie ich sie angegriffen hatte, wie Ross' Männer erst auf mich geschossen und mich dann gefangen genommen hatten, wie ich aufgrund meiner Medikament absolut krankes Zeug geredet hatte und...
Bei diesem Gedanken musste ich erneut schmunzeln...
...und das Loki keine Sekunde von meiner Seite gewichen war und sich wie eine Glucke um mich gekümmert hatte.
"Es ist nicht deine Schuld, Loki" ergriff ich schließlich das Wort und kam auf das zu sprechen, was Thor mir an diesem Morgen quasi im Vorbeigehen anvertraut hatte - Loki gab sich Selbst die Schuld für meine erneute Gefangennahme.
Ich drehte den Kopf zur Seite um sein Profil zu betrachten und sah, wie der Gott stumm nickte und seinen Blick auf das breite Panoramafenster vor sich richtete.
"Ich weiß..." murmelte er schließlich und schenkte mir einen Seitenblick "Ich meine... Ich weiß es, aber ich vergesse es manchmal, verstehst du?". Nun war es an mir zu nicken und ich zog die weiche Decke, in die ich gehüllt war, ein wenig höher.
"Da ist diese kleine Stimme in meinem Hinterkopf, die mir immer wieder zuflüstert, dass mich ohnehin Alle hassen und dies auch berechtigt ist." gestand der Gott des Schabernacks ohne mich anzusehen und ich schluckte.
Warum nur dachte er so?
"Niemand hasst dich, Loki..." erwiderte ich leise und verzog einen Moment lang das Gesicht, als die Wunde an meinem Bauch zu pochen begann.
"Sie sollten es aber, oder?" lautete seine überraschend ruhige Antwort, gefolgt von einem leisen Seufzer.
"Ich denke nicht... Du bist arrogant, unausstehlich und manchmal möchte ich dich wirklich gerne töten - aber hassen könnte ich dich nie." widersprach ich lächelnd.
Die grünen Augen des Gottes suchten meinen Blick und er schmunzelte "Nun, ich würde dich auch furchtbar gerne töten, Darling.". Lachend riss ich die Augen auf "Mich? Warum hast du dann Alles darangesetzt mich zu retten?" hakte ich nach und schüttelte den Kopf.
"Vermutlich, weil ich mir nicht mehr vorstellen kann, wie es ohne dich ist... ohne dein mürrisches, verschlafenes Gesicht am Morgen, deine Launen und unsere Streitereien. Ohne, dass du meine Geduld auf eine wirklich harte Probe stellst und mir dermaßen die Nerven raubst, dass ich mindestens ein Mal in der Stunde den Wunsch habe, meine Hände um deine Kehle zu legen und zuzudrücken." grinste er mich an und drehte seinen Oberkörper ein wenig in meine Richtung.
Diese Eröffnung kam dermaßen überraschend, dass ich kichern musste, doch kurz darauf holte die Realität mich ein. Schmerzerfüllt verzog ich das Gesicht und presste vorsichtig meine Hand auf die Stelle meines Bauches, an der die Wunde um Aufmerksamkeit bettelte.
Sofort wechselte Loki's Blick von Belustigung zu Besorgnis und er lehnte sich zu mir herüber. "Darling ist alles gut? Du solltest vielleicht wieder ins..." sein Blick wanderte von meinem Gesicht hinunter zu meinem Bauch, doch ich schüttelte den Kopf.
"Bring mich einfach nicht zum Lachen, Laufeysson und dann kommen wir schon klar" erwiderte ich ächzend und holte tief Luft.
"Bist du... Bist du sicher?" die Züge seines Gesichtes wurden weich, als er mir in die Augen sah und ich nickte stumm.
"Du hast mich auf eine Art gefesselt, die ich mir nie vorzustellen wagte und nun würde ich Alles, wirklich Alles dafür tun um dich bei mir zu haben... Hasse mich nicht dafür, dass mein Herz sich nach dir verzehrt..." seine Stimme war leise, seine Hand hatte sich auf meine Wange gelegt und ich spürte wie sein Daumen über meine Haut strich.
Für einen Moment glaubte ich mich an eine ähnliche Geste zu erinnern, als ich im Krankenhaus lag - doch ich vermochte nicht wirklich die Realität von meinen wilden Drogenträumen zu unterscheiden.
Unsicher, ob ich Loki's Worte Glauben schenken sollte, lächelte ich erneut "Ja, DAS ist viel besser - es schmerzt nicht so sehr wie lachen" erwiderte ich scherzhaft.
Der Gott blickte mich stumm an, seine Augen fesselten meinen Blick und ich sah, wie auch er aufgrund dieser Intimität schluckte. Meine Zähne gruben sich in meine Unterlippe und ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht. Wenn ich jetzt den Kopf nur ein wenig nach vorn beugen würde, würden meine Lippen die Seinen berühren und...
"Wie gesagt..." flüsterte ich leise und betrachtete fasziniert das Spiel seiner Augen, als sie sich ein wenig verdunkelten "...ich hasse dich nicht. Niemals...".
Erneut nickte der Gott des Schabernacks "Aber?" wollte er wissen, sein Daumen strich erneut neckend über meine Haut und ich fragte mich, ob dies vielleicht wieder einer dieser sexy Drogenträume war, die ich in den letzten Tagen so oft gehabt hatte.
"Ich..." nuschelte ich und leckte mir über die Lippen "...bin argwöhnisch... vorsichtig...." bemühte ich mich zu erklären, doch mehr als diese Worte wollten mir nicht über die Lippen kommen.
"Ich werde dich nicht zwingen bei mir zu bleiben, aber ich flehe dich an, nicht zu gehen..." flüsterte Loki leise und beugte sich zu mir herüber, um mir einen sanften, jedoch bestimmten Kuss auf die Stirn zu geben, ehe er sich erhob.
Überrascht blickte ich zu ihm auf, unfähig Etwas zu sagen und es war als hätte ich mir die Intimtät gerade nur eingebildet. "Ruh dich ein wenig aus, Darling. Ich nehme den Kampf mit dir erst wieder auf, wenn du ihm standhalten kannst" zwinkerte er mir zu, drehte sich dann auf dem Absatz um, und ließ mich alleine auf dem Sofa zurück.
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Kiss my Ass, Darling
Fanfic*Abgeschlossen* "Wenn du durch diese Tür gehst, gehörst du nicht mehr zum Team" hatte Tony Stark sie gewarnt und Amber Davis hatte diese Warnung mit erhobenem Mittelfinger kommentiert, ehe sie hoch erhobenen Hauptes durch eben jene Tür geschritten w...