Kiss my Ass, Darling

Teil 31

"Zola ist für's Erste spurlos verschwunden, wir konnten jedoch den Rest seiner Mannschaft eliminieren und hinter Gitter bringen." berichtete Barton, bei einer der vielen Besprechungen, die sie in den letzten Tagen abgehalten hatten. Wie immer seit dem Vorfall, fand diese ohne Amber statt, denn sie zog sich mehr und mehr zurück - und zwar vor dem ganzen Team.

Loki nickte stumm und gab den Anderen somit zu verstehen, dass er dem Bericht weiterhin folgte, doch insgeheim ärgerte es ihn zunehmends, dass dieses Weib auch ihm aus dem Weg zu gehen schien.

Sie Alle sorgten sich um ihr Wohlergehen, doch sie blockte Alles ab - seit dem Moment vor einigen Tagen, als er sie alleine auf dem Sofa vorgefunden hatte.

"Haben wir Zola's übliche Rückzugsorte bereits überprüft? Ich meine, wir können erst beruhigt sein, wenn er aus dem Weg geräumt wurde..." bemerkte Loki und sicherte sich somit die Aufmerksamkeit des Teams. "Natürlich haben wir das... Wir sind ja nicht erst seit gestern in diesem Team" schoss Barnes gereizt zurück, was Loki dazu veranlasste von seinem Sitzplatz aufzuspringen und den Mann auf der anderen Seite des Tisches wütend anzufunkeln.

"Nun ich nicht, ich bevorzuge jedoch Gründlichkeit bei meiner Arbeit. Was genau hast du eigentlich zu dem Thema beizutragen, außer hier Tag und Nach herumzulungern?" die Augen des Gottes verzogen sich zu schmalen Schlitzen und nun sprang auch der Winter Soldier auf.

"Nun ich geiere ihr jedenfalls nicht ständig nach und respektiere ihren Wunsch nach Ruhe und Privatsphäre." ereiferte sich Bucky, dessen Nasenflügel sich aufblähten.

Oh er würde diesen Angeber zu gerne über den Tisch ziehen um ihm zu zeigen, WER von ihnen Beiden wirklich Mann genug war, er befürchtete jedoch, dass die Anderen es nicht gutheißen würden.

"Hey Jungs... Habt ihr nichts Besseres zu tun, als ständig den Umfang Eurer Eier zu vergleichen?" bemerkte Natascha kopfschüttelnd und verursachte damit ein amüsiertes Schmunzeln im Gesicht ihres besten Freundes Barton. "Wir vergleichen hier gar Nichts..." knurrte Loki wütend und schenkte der Russin einen kurzen Seitenblick. "Ja, weil wir Alle wissen WER hier gewinnen würde." stichelte Barnes weiter und erntete einen missbilligenden Blick von Rogers.

"Wir können das ja gerne VOR dem Gebäude zu Ende diskutieren, du erbärmlicher Wurm von einem Sterblichen." zischte der Gott des Schabernacks wütend.

So langsam reichte es ihm mit diesem Kerl!

"Nope tut ihr nicht. Loki du hast versprochen erstmal Niemanden zu töten, erinnerst du dich?" bemerkte Rogers mit einem besänftigenden Lächeln und widmete sich dann dem anderen Mann "Und du Bucky... Wir haben darüber gesprochen, dass du dich zurückhältst, oder?"

Loki öffnete den Mund um Etwas zu erwidern, doch leise Schritte aus der Küche erforderten seine Aufmerksamkeit. Amber - in Jogginghose und einem engen Top gekleidet - schleppte leise stöhnend eine Tasche herein und bemühte sich mit verkniffenem Gesicht Diese auf die Anrichte zu stellen.

Fluchend schüttelte Loki den Kopf und schob sich an Romanoff und Banner vorbei, um zu ihr zu eilen.

"Oh siehe da, der edle Retter muss wieder eine Show abziehen..." flüsterte Barnes übertrieben laut und Loki konnte ein warnendes Zischen aus Romanoffs Mund vernehmen.

"Darling, lass mich das..." bot er Amber an und griff nach der Tasche, doch sie schüttelte energisch den Kopf.

"Nein ich schaff das schon." widersprach sie und blickte ihn mit verkniffenem Gesicht an.

Wie auch schon die letzten Tage, wies sie jedes Hilfsangebot ab, das er oder ein Anderer ihr unterbreitete und so langsam wurde er wütend darüber.

"Nun du siehst nicht so aus, als würdest du es schaffen... Also lass mich dir helfen." sein Blick bedeutete ihr, im besser nicht zu widersprechen, doch Amber rekte lediglich ihr Kinn. "Oh sprechen wir jetzt über mein Aussehen? Nun, ich bin kein Invalide und ich krieg das schon hin" erwiderte sie stur und hob mit einem schnellen Ruck die Tasche mit Lebensmitteln an, um sie vor ihm auf die Anrichte zu knallen.

"Ambs ich sagte doch du sollst wa...." Yelena eilte zur Tür hinein und blieb erschrocken stehen, als sie sah wie ihre Freundin schmerzhaft das Gesicht verzog. "Ich wollte doch nur den Wagen parken..." murmelte sie betroffen und sah hinüber zu den Anderen.

"Bist du nun zufrieden, verdammt nochmal?" bellte Loki lautstark, als durch das graue Top Blut aus ihrer Wunde sickerte. "Scheiße..." hörte er Banner vom Nebenraum, als dieser Aufsprang - vermutlich um Verbandsmaterial zu holen.

"Ich..." die Rothaarige schluckte und blickte an sich herunter "WAS? WILLST DU MIR JETZT NOCHMAL SAGEN, DASS DU DAS KANNST?" seine Stimme wurde schrill vor Frust und Sorge und er bemerkte wie Yelena ihn erschrocken anblickte.

"Hör auf mich anzuschreien..." Ambers Worte waren leise und klangen fast beleidigt, doch er sah wie Tränen in ihren Augen schimmerten.

Nun war beim besten Willen nicht die richtige Zeit für Mitleid!

"ICH SCHREIE DICH AN, SO OFT ICH ES WILL!" erwiderte er lautstark und hob die Arme "Du verdammtes, stures Weib! Lass dir endlich helfen und kapier endlich, dass diese ach so kleine Wunde dich fast das Leben gekostet hat!" seine Hand wies auf den größer werdenden Fleck ihres Tops.

Banner kam mit einem kleinen Koffer herein und ging vor Amber in die Knie, die mit mürrischem Blick ihr Oberteil hoch zog um ihn an ihre Wunde zu lassen.

Ihre blauen Augen schwammen in Tränen und sie biss sich auf die Unterlippe, doch darauf konnte er nun keine Rücksicht nehmen.

"DU BIST NICHT UNTERSTERBLICH UND DAS HIER IST KEIN VERDAMMTER TRAUM, ES IST EIN ALBTRAUM - für mich!" machte er seinem Ärger weiter Luft, während Banner zwischen den Beiden kniete und ihre Wunde versorgte.

"Nun ICH bin es, die diese Albträume hat, ICH bin es, die verletzt wurde und ICH bin es, die jeden hier enttäuscht hat.... Also ist es doch meine Sache, damit klar zu kommen, oder?" erwiderte Amber mit rauher Stimme und hob den Kopf um ihn anzusehen.

"Bitte bleib für einen Moment still, damit ich das hier versorgen kann..." murmelte Banner leise, doch keiner von Beiden achtete mehr auf ihn.

"Siehst du, das ist das Problem.. Dir ist es egal, wenn du dir schadest und verletzt wirst...." der Gott schüttelte den Kopf und bemühte sich darum, dieses Weib nicht am Kragen zu packen und zu schütteln.

JETZT war wieder einer der Momente, in denen er sie am Liebsten eigenhändig töten würde - einfach nur um seinen Standpunkt klar zu machen.

"Aber weißt du, wie es MIR dabei geht? Ich bin innerlich zerrisssen und wenn du verletzt wirst... du stirbst...." er schluckte und schloss einen Augenblick lang die Augen "...wenn dir Etwas geschieht, dann verliere ich meinen Verstand."

Amber's Augen verengten sich ein wenig, als sie ihn erneut ansah, doch er sprach weiter ohne auf ihre Antwort zu warten "Der Tod betrifft dich nicht... DU merkst Nichts davon... aber wenn du stirbst, dann betrifft er alle Anderen um dich herum.".

Loki breitete seinen Arm aus um auf das Team hinter ihm zu weisen, dessen Mitglieder schweigend dem Geschehen folgten. Romanoff und Rogers nickten langsam, während Bucky stumm auf seine Hände starrte und Barton und Thor einen kurzen Blick austauschten.

"So gut wie neu" bemerkte Banner mit schüchternem Lächeln, als er sich erhob und Amber ihr Top herunter zog. "Bitte pass ein wenig besser auf, ja?" flüsterte er ihr zu und tätschelte ihren Oberarm, als sie stumm nickte.

"Du hast keine Ahnung wie groß die Lücke hier ohne dich sein würde...." flüsterte Loki kaum hörbar "...dies ist genau der Grund, warum ich solch wahnsinnige Angst davor hatte Gefühle für dich zu entwickeln. Deine Sterblichkeit und der Gedanke daran, dass du einfach weg bist...".

Er fixierte Amber mit einem langen Blick, ehe er Diesen auf Yelena richtete und dann wütend seine Faust auf die Arbeitsplatte krachen ließ.

Die beiden Frauen zuckten erschrocken zusammen und Loki konnte sehen, wie Amber sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. Er wollte sie nie zum Weinen bringen, doch noch weniger wollte er, dass sie sich Selbst durch ihre Dummheit gefährdete. Ein kurzes Zucken seiner Schulter genügte und er entfernte sich aus dieser Situation, um sich kurz darauf in seinem Zimmer wiederzufinden.

Vielleicht war es besser, wenn er hier erstmal bliebe.