Teil 5

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"Wir können sie ohne diesen Chip nicht einfach frei herumlaufen lassen - ihr Alle habt die Akte gelesen." beharrte Stark auf seiner Meinung und verschränkte die Arme vor der Brust. Nach dem kleinen, amüsanten Schauspiel vor dem Quartier waren sie geschlossen wieder nach Drinnen gegangen, um sich zu besprechen. Amber wurde - als hätte sie bei alldem kein Mitspracherecht, von Stark in einen Nebenraum gebracht.

Nun, Loki fand diesen Sterblichen noch nie sonderlich sympathisch - jetzt jedoch noch viel weniger.

Jeder von diesen Anwesenden hier war ein Freak - nun bis auf Thor und er Selbst - doch dieser Blechmann wollte es scheinbar nicht wahrhaben.

"Aber wir können sie auch nicht in diesem Zustand lassen. Tony..." es war die Russin, die als Erste das Wort ergriff "Sie ist noch immer ein Mensch und garantiert kein Schwerverbrecher - ohne unsere Hilfe wird sie niemals ein normales..." sie wurde urplötzlich unterbrochen, als ihre Schwester - eine aufgedrehte Blondine - den Raum betrat. Sie wurden ihnen vor wenigen Wochen als Yelena vorgestellt und blieb mitten im Türrahmen stehen "Oh eine Besprechung - nett, dass ich eingeladen war" bemerkte sie sarkastisch und grinste in die Runde. Nun, er mochte sie auf Anhieb weil sie nicht so steif wie der Rest war.

"Weil du bis vorhin unterwegs warst, Yel?!" bemerkte Barton schmunzelnd, woraufhin die Blondine mit der Schulter zuckte. "Wie auch immer... Da draußen sind ein paar Typen, die..." sie wies mit dem Daumen zum Flur und hielt inne, als gellende Schreie durchs Gebäude hallten.

Die Gruppe blickte sich erschrocken an - lediglich Stark schien wenig überrascht wie Loki in diesem Moment bemerkte. "Das ist..." murmelte Thor aufmerksam und sprang zeitgleich mit Loki auf, um in Richtung der Schreie zu eilen.

Der Klang ging selbst ihm als Gott durch Mark und Bein und der Schmerz darin war mehr als deutlich - es war Amber - da war er sich sicher.

Zwei Räume weiter, wurde er auch in seiner Vermutung bestätigt, als er sah wie einige uniformierte Männer die junge Frau festhielten, die sich noch immer mit quälend lauten Schreien wehrte.

"Stellt sie ruhig!" schrie einer der Uniformierten, woraufhin ein Anderer eine Spritze aufzog.

"Das kann doch nicht..." es war Yelena, die neben ihm und Thor zum Stehen kam. Loki bemerkte, wie Ambers Blick sich langsam verschleierte und er befürchtete, dass sie gleich wieder in Ohnmacht fallen würde.

Er blickte seinen Bruder und Romanoff an, die gemeinsam mit den Anderen hinter ihm auftauchte - Alle schienen angespannt.

"Hört auf damit ihr verfluchten Tiere!" schrie Yelena und ging ohne zu zögern zum Angriff über, was Loki dazu veranlasste ihr zur Seite zu stehen. Thor griff sich einen der Männer und hielt ihn fest, während die Blondine sich einen Anderen und ihre Schwester den Dritten schnappte.

Loki schlang der jungen Frau, die noch immer herzzerreißend schrie, den Arm um die Taille und zog sie in sicherem Abstand zur Seite. Amber zitterte panisch und er bemerkte, wie unsicher ihr Gang wurde - wenn sie sich jetzt nicht beruhigte, wäre sie wieder für einige Stunden weggetreten.

"Bring sie hier weg - wir kümmern uns hierum" wies Rogers ihn mit ernstem Blick an und baute sich zwischen ihm und Stark auf, der ihn genau davon abhalten wollte.

Loki nickte stumm und hörte gerade noch, wie die Anwesenden in lautstarken Streit ausbrachen, ehe er Amber und sich in sein Zimmer teleportierte. "Nun beruhig dich, Liebes... Es ist okay, ich bin hier...." murmelte er und drückte die Frau etwas unsicher an seine Brust - dies war eine Aufgabe, der er noch nie in seinem langen Leben nachkommen musste. Eigentlich war er immer Derjenige gewesen, der Tränen verursacht hatte und nicht der, der tröstete.

Tatsächlich war es ihm auch immer egal, nur bei ihr...

Ihre Geschichte berührte ihn - vielleicht machte ihn dieses Midgard aber auch einfach nur weich - zu weich.

"Nun beruhig dich Darling - du kannst jetzt nicht wieder für Stunden wegtreten, hörst du?" flüsterte er weiter, während sie an seiner Brust lautstark schluchzte und noch immer zitterte, als hätte man ihr gerade nach dem Leben getrachtet.

Nun wer weiß, was diese Wissenschaftler mit ihr während all der Monate angestellt hatten?!

"Wir sind auf deiner Seite, hörst du? Nun zumindest die Meisten..." er verzog das Gesicht und schenkte ihrem Scheitel ein unsicheres Lächeln "Niemand wird dir Etwas antun, wir sorgen dafür..." sprach er weiter und bemerkte, wie sie in seinen Arme schlaff wurde.

Das Schluchzen verstummte, das Zittern hörte auf...

Erneut hatten die Emotionen dank Stark's Chip sie außer Gefecht gesetzt und er seufzte leise, als er bedauernd auf sie herunter sah und sie hoch hob, um sie auf sein Bett zu legen.

Wütend schüttelte er den Kopf, als er auf das tränennasse Gesicht und die verquollenen Augen blickte - er versuchte sich wirklich anzupassen, doch was hier geschah war sogar für sein Gemüt zu viel.

Manchmal dachte er wirklich darüber nach, was mit diesem Planeten und seinen Bewohnern nicht stimmte und ob ein einziger Herrscher nicht besser für Alle wäre - doch diese Gedanken würde er für sich behalten. Auch wenn Thanos Derjenige war, der bei seinem Übergriff auf New York die Macht über Loki's Taten behalten hatte - manchmal konnte er nicht umhin ihm recht zu geben.

Nun, er hatte jedoch von beiden Seiten genug Leid erfahren, um daraus zu lernen, immerhin konnte auch er als Gott, Schmerz und Leid nur bis zu einem gewissen Punkt ertragen und der war schon längst vorüber.

Sein Blick fiel auf ihre nackten Arme und er konnte anhand der dunklen Flecken genau sehen, wo diese Männer sie gepackt hatten.

Loki verzog das Gesicht und ballte seine Fäuste einen Moment lang zusammen, bevor er sich zurück dorthin begab, wo er diese Typen zur Rechenschaft ziehen wollte.

Sie wollten sich mit einer wehrlosen Sterblichen anlegen?

Nun bekamen sie es mit einem waschechten, wütenden Gott zu tun und er war sich ziemlich sicher, dass auch sein Bruder genug Gerechtigkeitssinn verspürte, um ihm tatkräftig beizupflichten!

Kiss my Ass, DarlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt