Kapitel 65 - Die letzte Ehre

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Es drohte alles aus mir herauszubrechen, aber ich schaffte es mich aufzurichten und die Schulter zu straffen. Ich drehte mich zu meiner Tante. „Ich brauche keinen Schutz, damit werde ich selbst fertig." sagte ich sicher. Bo-Katan wollte noch etwas sagen, aber ich verließ bereits das Zelt, ohne Amis noch einmal anzusehen.

Als ich aus dem Zelt trat hörte ich keine Schritte hinter mir.

Es sprach für ihn, mir nicht zu folgen.

Ich ging nicht zurück ins Zelt, sondern an den Rand des Lagers.

Darauf bedacht nicht sofort zu weinen, starrte ich in die Ferne. Irgendwann hörte ich Schritte näher kommen und drehte mich alarmiert um.

Aber es war nur meine Tante.
Ich musterte sie misstrauisch.

„Damit würde ich aufhören.", begann sie murmelnd, auf meinen Blick bezogen.
Ich wandte mich bereits ab, als sie meine Arme nahm und mich wieder zu ihr zog.

„Hör zu Mia, ich bin nicht dein Feind, keiner hier.", zischte sie streng.
Ich sah sie wütend an.

„Wirklich? Soll ich dir das glauben?" hakte ich energisch nach.

„Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, wolltest du mich umbringen!" erinnerte ich sie.
Bo-Katan schüttelte ihren Kopf.

„Das hätte ich nicht zu gelassen. Ich hätte es meiner Schwester niemals antun können, wenn dir oder Korkie etwas zugestoßen wäre.", gestand sie.
Ich blinzelte ungläubig.

„Hast du die unzähligen Angriffe vergessen?", zischte ich wütend.

Meine Tante trat einen Schritt zurück.
„Aber sie haben keinen Erfolg gehabt, oder irre ich mich?"

Ich antwortete nicht sofort.

„Oder nicht?!" fragte sie etwas lauter.
Ich sah zu Boden und schüttelte meinen Kopf.

„Gut, also lass uns das Kriegsbeil endlich begraben und Mandalore befreien.", sagte sie streng.

Ich nickte nur, auch wenn ich keine Idee hatte wie ich mit alldem Umgehen soll.

Ein Bürgerkrieg, Amis und dieses Kind in meinem Bauch.

„Mia, Soniee ist hier!", rief Korkie von Weitem.

„Ich muss los.", meinte ich leise und lief zu Korkie.

„Was wollte sie?", fragte er neugierig.

„Ein Kriegsbeil begraben.", antwortete ich im Vorbeigehen.

Denn ich hatte Soniee bereits gesehen.

Korkies Blick blieb noch kurz auf meine Tante gerichtet.
Ich stoppte aber als Lagos und Amis von der Seite auftauchten und sie fröhlich begrüßten.
Ich wartete ein wenig Abseits.

Soniee sah zu mir und lächelte mich vorsichtig an.
Wir traten uns gegenüber und irgendwie fühlte es sich seltsam an.

„Es tut mir leid, was alles passiert ist.", sagte sie leise.
„Mir auch.", gab ich zurück.
„Aber schön, dass du hier bist.", fügte ich hinzu und sah mich zu Korkie um, der sich noch mit Bo-Katan unterhielt.
Erst als die beiden fertig waren stieß er zu uns und stellte sich neben Lagos.
„Über was habt ihr gesprochen?", wollte sie wissen.

Er sah zu ihr hinunter und wollte antworten, aber dann sah er mich an und schloss seine Lippen wieder.
„Nichts Besonderes.", gab er zurück und wandte sich an Soniee.

„Ist dir sicher niemand gefolgt?", fragte er.

Soniee lachte auf.

„Auf keinen Fall, derjenige müsste schon Übernatürlich sein.", lehnte sie ab.
Ich beschloss vorab ins Zelt zu gehen und mich ein wenig auszuruhen. „Gehst du dich ausruhen?", fragte Lagos.

Kryze Clan - KlonkriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt