Vielen Dank für dieses Lied

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Lieber D,

Was ich dir noch sagen wollte: „Vielen Dank für dieses Lied"

Spannend eigentlich, dass ich dich intuitiv duze, obwohl wir uns nicht kennen. Naja.

Als ich dein neues Lied das erste Mal im Radio gehört habe, war meine allererste Reaktion: Echt?? Ein Cover? Kann denn heutzutage keiner mehr eigene Lieder schreiben?

Direkt danach musste ich lachen. Und dann hab ich das ganze Lied durchgegrinst. Seitdem zaubert mir das Lied jedesmal mindestens ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich es höre.

Zum einen hängen erstaunlich viele Erinnerungen am Original. Landschulheim 8. Klasse, Borkum. Wir laufen über den Strand, erholen uns vom absolut schockierenden Anblick unseres Mathelehrers in Badehose (8. Klasse, wir waren jung) und singen dabei dieses Lied: I'm blue, dabadi dabadei...

Viel später erst hab ich kapiert, dass die Übersetzung nicht „ich bin blau" heißt, sondern „ich bin traurig". Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass das Musikvideo wirklich irreführend ist mit den ganzen blauen Männchen und die Band mit der Doppeldeutigkeit spielt. Und man Gefühlsbegriffe in der Schule nicht wirklich lernt.

Plötzlich kriegt das ganze Lied eine vollkommen andere Bedeutung. Wenn man mal genauer hinhört, ist der Text echt ziemlich depressiv.

Fast forward auf die neue Fassung. Diesmal verstehe ich den Text sofort, hab ja auch ein paar Jahre (okay, Jahrzehnte) mehr Übung im Englischen.

I'm good, yeah, I'm feeling alright. Baby, I'ma have the best fucking night of my life. And where ever it takes me, I'm down for the ride. Baby, don't you know I'm good, yeah, I'm feeling alright.

Das genaue Gegenteil. Selbe Melodie, Text genau gegensätzlich. Ich feier das so. Jetzt hab ich zum einen meine tollen Erinnerungen, zum anderen diesen absolut positiven Inhalt.

Wirklich, vielen Dank dafür. Eine Portion gute Laune im Alltag. Davon brauchen wir alle mehr.

Was ich dir noch sagen wollte...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt