"Dafür habe ich doch dich."

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Kian reitet voran. Gefolgt von Fynn und mir. Die offizielle Zeremonie ist vorbei. Aiden, Lady Arwen und der Rest des Hofstaates reitet zurück und vergnügt sich am reichhaltigen Buffett mit sanften Harfenklängen.

Laut Kian beginnt jetzt erst das eigentliche Fest. Das Volk feiert jetzt auf seine Art und Weise. In jeder Stadt und auf jedem Dorf wird der ganze Tag dazu genutzt, um zu tanzen, zu essen und das Leben zu genießen. Sie alle stellen kleine Gaben auf große Tafeln, die auf den Plätzen aufgebaut werden. Jeder kann sich etwas davon nehmen. Es mangelt an nichts.

Ich freue mich darauf. Endlich wieder aus dem Schloss zu kommen und etwas vom Land zu sehen. Auch wenn Fynn seine Bedenken hat, dass ich in Gefahr sei. Doch Kian und ich konnten ihn beruhigen. Im Notfall sind beide an meiner Seite und beschützen mich um jeden Preis.

Schon von weitem kann ich die fröhliche Musik hören. Lauten, Flöten und Trommeln spielen in Harmonie zusammen. Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus und ich Sporne mein Pferd dazu an schneller zu galoppieren.

"So aufgeregt?", fragt Kian, der nun neben mir her reitet.

"Die Musik ist anziehend. Du kannst die Fröhlichkeit der Leute durch die Töne hören."

Er lacht. "So habe ich mich das erste Mal auch gefühlt."

Fynn gesellt sich zu uns. "Ich finde es zu laut", brummt er und Kian und ich können nicht anders als ihn auszulachen.

"Sei kein Stimmungsmuffel. Sei lockerer als sonst und versuch wenigstens etwas Spaß zu haben."

"Wenn es sei muss."

Die Stadt rückt immer näher in unser Sichtfeld und schon von weiten kann ich die große Fahnen, bunte Banner und viele Blumen erkennen. Sie scheinen keine Mühe gescheut zu haben.

Kian verlangsamt sein Pferd und so traben wir durch das Tor hindurch. Es sieht nicht viel anders aus, als bei meiner Ankunft. Nur noch mehr Blumen und Banner sind an den Fenstern und auf den Dächern verteilt.

Einige der Bewohner erkennen Kian und winken ihm freundlich zu. Ihre Blicke wandern zu uns hinüber und ihre Augen werden groß. Diesmal verstecke ich mich nicht hinter Aiden. Ich schaue mich aktiv um.

Zaghaft lächle ich ihnen zu.

"Sie alle kennen dich. Oder glauben es zumindest. Du bist eine Legende. Für sie ist es noch nicht greifbar, dass du hier bist. Ein Mädchen aus einer anderen Welt. Das sehen sie auch nicht alle Tagen."

Ich schaue zu Kian. "Ich weiß doch selber nicht, wer ich hier bin."

"Sei einfach du selbst. Somit gewinnst du ihre Sympathie."

"Wenn du mir zeigst wie, dann mache ich das auch."

Fynn reiten neben mir her. "Sei trotzdem vorsichtig. Du weißt nicht wer hier ein Spitzel sein könnte."

Ich rolle mit den Augen. "Dafür habe ich doch dich."

"Genau."

Kian schüttelt den Kopf und reitet weiter bis wir auf den Marktplatz kommen. Er springt von seinem Pferd und ist sofort an meiner Seite und hilft mir beim absteigen.

"Ich wäre kein Gentleman, wenn ich dir nicht zur Seite stehen würde", raunt er mir ins Ohr.

"Ein Gentleman hält auch einen angemessenen Abstand zu einer Lady. Das solltest du als Prinz doch am besten wissen", sage ich und sehe ihn verschmitzt an.

"Übertreib es nicht, Thalia."

Fynn nimmt die Zügel meines Pferdes und bindet sie zusammen mit seinem und Kian's an einen naheliegenden Baum an.

The Power of WishesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt