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POV Akaashi
"Uuuuuund wie war dein letzter Tag in der Schule so?" Fragte jemand, schlang die Arme von hinten um mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich drehte mich um und lächelte Bokuto an. "Hat sich gut angefühlt." Sagte ich und umarmte ihn zur Begrüßung. "Hast du verschlafen?" Fragte ich, als mir seine Haare auffielen. Sie waren nicht wie sonst nach oben gestylt, sondern hingen ihm im Gesicht. "Ähm... Nein. Ich-äh-wollte nur mal ausprobieren, wie es aussieht, wenn sie herunter hängen." Stammelte er und ich lachte leicht. "Aber natürlich." Schmunzelte ich. Er hasste es, wenn ihm seine Haare ins Gesicht fielen und trug sie nur so, wenn er verschlafen hatte und es nicht mehr schaffte. "Steht dir gut." Sagte ich nur und sah mich um, als mein Name gerufen wurde. "Keiji, hier drüben." Meine Eltern winkten und kamen auf uns zugelaufen. Ich ließ Kotaro los und kniff die Augen zusammen, als mein Vater mich in eine feste Umarmung schloss, wobei er mich fast zerquetschte. "Schatz, sei doch nicht so grob! Du erwürgst ihn noch!" Rettete meine Mutter mich empört aus seinen Armen und drückte mich sogleich selbst liebevoll an sich. "Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss. Wir sind sehr stolz auf dich, Keiji." Flüsterte sie und küsste mich liebevoll auf die Stirn. Ich sah erst sie dankbar an und dann belustigt zu Kotaro und meinem Vater, die sich stürmisch begrüßten. Meine Eltern hatten meinen Freund schon längst als viertes Familienmitglied akzeptiert und behandelten ihn dementsprechend herzlich.
Ich überließ meine Familie sich selbst und ging zu meinen Freunden, um mich von ihnen zu verabschieden. Hier und da redete ich noch etwas mit ihnen. Als letztes ging ich zu Akinori. "Na dann." Er grinste. "Glaubst du, dass der Klub in guten Händen ist?" Fragte er und warf einen Blick zur Turnhalle. Ich nickte. "Shinto und Mirato bekommen das schon hin. Und Momo ist ja auch noch da." Lächelte ich und hielt Akinori meine Hand hin. Er schlug ein. "Hau rein Akaashi." Sagte er und ich nickte. "Du auch. Bis dann." Verabschiedete ich mich und lief zurück zu meinen Eltern und Bokuto. "Von mir aus können wir los." Sagte ich und nahm Bokutos Hand.
Wir hatten beschlossen nach der offiziellen Abschlussveranstaltung alle zusammen essen zu gehen und so schlenderten wir gemütlich zu einem kleinen Restaurant. Wir gingen zu dem uns zugewiesenen Platz und es wurde ein sehr vergnüglicher Nachmittag. Wir aßen und redeten ausgelassen und während ich so an meinem Getränk nippte, kam mir ein Gedanke, der mich mit einem warmen Gefühl erfüllte. Jetzt kann ich theoretisch jeden Tag bei Kotaro sein, wenn ich will... Und er natürlich auch. Ob er das überhaupt möchte? Ich meine was wenn ihm das zu viel wäre? Ich versank in Gedanken und zuckte zusammen, als ich die Stimme meines Freundes ganz dicht an meinem Ohr, hörte. "Agaaashiiii..." Flüsterte er und lachte dann, als ich ihn erschrocken ansah. "Worüber hast du nachgedacht?" Fragte er und streichelte über meinen Handrücken. Ich schüttelte kurz den Kopf. "Nichts bestimmtes." Log ich, doch sein musternder Blick verriet mir, dass er mir nicht glaubte. Und einmal mehr fragte ich mich, wie er wusste wann ich log und wann nicht. Als könnte er mit seinen hübschen Augen direkt in mich hinein gucken...

POV Bokuto
Am Abend lag ich mit Kaashi bei mir Zuhause im Bett und hatte meine Arme um ihn gelegt, während ich es genoss, von ihm gekrault zu werden. Die Nase in seinen Haaren vergraben, döste ich fast weg, als er zu reden anfing. "Hey Kotaro, bist du noch wach?" Fragte er leise. Mühevoll öffnete ich die Augen wieder. "Hmm. Bin wach..." Nuschelte ich dösig. "Hab ich dich wieder wach gerüttelt? 'Tschuldige. Du kannst auch ruhig schlafen." Sagte er schnell und wirkte etwas verlegen. "Was ist?" Fragte ich. "Nein. Nicht so wichtig. Ich wollte dich nicht wecken." Ich zog ihn etwas enger an mich. "Kaaashiiii." Murrte ich unzufrieden. Er machte es schon wieder. Er versuchte mir irgendetwas vorzuenthalten, was ihn offensichtlich beschäftigte. "Erzähl einfach." Ich küsste sanft seinen Nacken. Er seufzte leise. "Sag mal, was würdest du sagen, wenn ich dich fragen würde, ob du mit mir zusammen ziehen willst?" 
Mit einem Mal hell wach, saß ich kerzengerade im Bett. "Ist das dein Ernst?" Mit runden und leuchtenden Augen sah ich ihn an. Mein Herz klopfte ganz aufgeregt. "Wa-" Ich umschloss seine Hand mit meinen. "Du willst wirklich mit mir zusammen ziehen?" Fragte ich. Keiji sah verlegen weg. "D-Das war doch nur eine hypothetische Frage..." Murmelte er. "Klar will ich das!" Ich drückte seine Hand. "Ich will das schon die ganze Zeit, aber du warst ja noch in der Schule und ich musste ja auch erstmal gucken, was ich jetzt mache und ich wusste auch nicht ob du das willst, oder ob dir das dann zu viel ist und generell war ich total unsicher, weil ich dachte, dir könnte das vielleicht zu schnell gehen!" Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus. Akaashi sah verblüfft zu mir auf. "Wirklich?" Fragte er dann und ich nickte heftig. "Wirklich." Ich beugte mich über ihn. "Ich liebe dich Keiji. Wenn wir uns einen Tag mal nicht sehen, stört mich das nicht sonderlich. Nach ein, zwei Woche vermisse ich dich zwar, aber es ist schon noch okay. Nach drei Wochen habe ich dann ganz schön mit der Sehnsucht zu kämpfen und wenn ich dich aus Gründen mehr als vier Wochen nicht sehen kann, dann ist alles ätzend und ich möchte am Liebsten alles stehen und liegen lassen, um dich wieder um mich zu haben. Denn wenn du bei mir bist, dann ist alles andere schon nur noch halb so schlimm. Deshalb würde ich liebend gerne mit dir zusammen leben." Ich redete mal wieder ohne nachzudenken und bereute es danach ein klein wenig. Das ist viel zu kitschig geworden... Dachte ich peinlich berührt.
Akaashi sah mich nicht an. Seine Wangen waren leicht gerötet. "Ein einfaches 'Ja' hätte auch gereicht." Murmelte er verlegen. Ich kicherte etwas. "Ich wollte halt auf Nummer sicher gehen." Sagte ich und legte mich wieder neben ihn. "Weil du manchmal etwas schwer von Begriff bist, wenn wir solche Gespräche führen." Neckte ich ihn liebevoll. Er verdrehte zwar daraufhin die Augen, doch ich konnte genau sehen, dass um seine Mundwinkel ein Schmunzeln spielte. "Ich liebe dich auch, Kotaro." Sagte er noch, bevor er sich an mich schmiegte und einschlief.

Naja und ein halbes Jahr später zogen wir dann auch offiziell zusammen.

Bokuto x AkaashiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt