𝐏𝐥𝐮𝐯𝐢𝐚

VI

𝑺𝒐𝒏𝒏𝒕𝒂𝒈, 𝟏𝟕 𝑼𝒉𝒓

Endlich konnte ich aus dem Bus aufsteigen. Wie im Film holte ich einmal tief Luft um das stickige Innere einigermaßen zu vergessen. Nie wieder wollte ich die Personen in dem Bus wieder treffen, nach dieser unangenehmen Situation. Denn alle haben uns zugeschaut als mich der Italiener da als dumm bezeichnet hatte.

Da aber das Gelände riesig war, war die Chance irgendeinen nochmal wiederzusehen, sehr gering. Zum Glück.
Nur hoffe ich das ich trotzdem Plu treffen werde. Weil wie gesagt, die Chance besteht, auch wenn wir einen Treffpunkt gesagt haben, dass wir uns in der Menschenmenge nicht finden werden. Da hilft dann nur noch die rote Mütze.

Naja, ich sollte etwas optimistischer sein und mich langsam mal in richtig Block C machen. Der Chef meinte, dass es hier auch so eine Art Golfautos geben soll, um die Leute von A nach B zu transportieren. Vielleicht finde ich ja so eins.

~

Nein. Ich habe keins gefunden. Dafür durfte ich 30 Minuten lang übers Gelände irren um meinen Pavillon zu finden. Also halt solche schon aufgebauten Häuser wo man aber trotzdem denkt, dass man sie mit einem Schlepper einfach mitnehmen könnte. Soweit ich sehen konnte, waren alle in einem hellen bis weißem Grau gestrichen und hatten ein rotes Dach. Also seeeehr Stereotypisch. Trotzdem aber schön. Nachdem ich also die Gegend, wenn auch nicht ganz freiwillig, erkundet hatte, holte ich meinen Schlüssel den ich an einem der vielen Eingänge bekommen hatte raus, um mich dann ums auspacken von meinen Sachen kümmern zu können.

Innen drin war auch alles recht schlicht gestaltet, ein paar Bilder und Poster von Bands die hier auf solchen Festivals schon aufgetreten waren und solche Ikea Bilder mit Blumen drauf. Insgesamt also doch ganz schön, ich hatte es mir auf jeden Fall deutlich schlimmer vorgestellt.
Es gab ein kleines Badezimmer, ein Schlafzimmer mit einem relativ großen Bett, es würden locker zwei Leute hinein passen, aber sonst wahrscheinlich auch nichts anderes mehr, dann noch eine kleine Abstellkammer mit Putzutensilien, ein Wohnzimmer mit Esstisch und angrenzend dazu auch noch eine Küche.
(Ich habe euch unten es nochmal aufgezeichnet, wie ungefähr ich mir das Vorstelle)

Nachdem ich das Häuschen also für gut befunden hatte, schleppte ich meinen Koffer ins Schlafzimmer um die Klamotten in den Schrank zu räumen. Außerdem musste ich auch noch meine Kulturtasche und sonstige Sachen auspacken, so kam ich damit auch auf die 2 Stunden dafür. Unglaublich. Die rote Mütze ließ ich aber natürlich draußen und hing sie an die Garderobe neben der Tür.

Wie ich da so auspackte fand ich auf einmal eine Sache die ich schon komplett vergessen hatte. DIE KARTE FÜR DEN CHEF! Mist Mist Mist Mist, den hatte ich ja komplett in dem Stress vergessen. Schnell schnappte ich mir also auch noch ein paar andere Dokumente die er vergessen hatte, um einfach alles gleich auf einen Schlag abzugeben. Kurz blieb ich an der Tür stehen, sollte ich die Mütze aufsetzen? Ach was soll's, einfach machen, wir hatten ja eh gesagt das wir sie die ganze Woche tragen wollten.

Nach meinem kleinen Aussetzer legte ich also zum zweiten Mal an diesem Tag einen Usain Bolt sprint zur Konzerthallen hin. Dort sollten sie nämlich schon anfangen die Bühne für den Auftritt heute Abend vorzubereiten.

Dort angekommen, nach einer Menge Ausweise und Karten/Papiere zeigen, dass ich auch dort hin durfte, bremste ich vor der Tür ab, um nicht wie eine Verrückte in die Halle zu kommen. Schnell richtete ich also meine Haare ein wenig und stieß dann die Tür auf.
Eins musste ich sagen, sie waren auf jeden Fall gut voran gekommen, ist aber auch kein Wunder wenn man daran denkt, dass das Konzert in drei Stunden losgehen sollte.

Um mich aber nicht weiter davon ablenken zu lassen ging ich hinter die Bühne weil dort der Stammplatz von ihm war. "CHEEEEEEEF? SIND SIE HIEEEEER?" "HÖREN SIE AUF SO RUMZUSCHREIEN! WAS WOLLEN SIE?!" Ok, das war einschüchternd. "Ehm, ich wollte ihnen nur ein paar Dokumente die sie vergessen hatten vorbeibringen."
Dann sah ich einen Kopf hinter einer schwarzen Wand hervor luken. Dort war er also!