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𝑴𝒐𝒏𝒕𝒂𝒈, 𝟏𝟏:𝟒𝟑 𝑼𝒉𝒓

„Wir haben echt noch viel Zeit." Viel mir auf, als ich auf meine Uhr schaute. „Wie spät ist es denn grade?" „Grade ist es 11:43 Uhr." „Dann haben wir ja wirklich noch echt viel Zeit. Irgend eine Idee was wir machen könnten?" Frage er mich. „Hm, ich weiß nicht." „Spielst du irgendein Instrument?" „Also ich kenn mich mit dem Aufbau von recht vielen aus, kann die auch stimmen, aber wirklich richtig spielen nicht." „Sollen wir sonst zu mir und ich versuche dir etwas Bass beizubringen? Wir können uns ja nebenbei auch noch Unterhalten und uns etwas mehr kennenlernen als wir uns eh schon kennen." „Klingt für mich nach einem guten Plan."

Gute 20 Minuten später saßen wir gemeinsam bei ihm im Wohnzimmer, jeder mit einem Bass auf dem Schoß. Im Endeffekt lief es daraus hinaus, dass Plu mit ein paar Handgriffe zeigte und ich versuchte die so gut wie möglich nachzumachen.

Am Ende konnte ich fast ein ganzes Lied spielen, zwar mit sehr vielen Fehlern und großen Lücken, aber wenn ich das mehr üben werde, kann ich es bestimmt bald ganz solide spielen. Also hieß es für mich, hol dir einen Bass wenn du wieder zu Hause bist.

Mittlerweile hatten wir auch nur noch anderthalb Stunden und so entschieden wir uns, uns auf den Weg zu machen, damit wir auch recht weit vorne einen Platz bekommen würden.

Als wir draußen vor seinem Miethaus standen und er abschlossen, überlegt ich, ob ich wohl wieder seine Hand nehmen könnte. Etwas zögerlich näherte ich meine Hand seine, berührte sie aber noch nicht ganz. Auf einmal nahm Plu meine Hand in seine verschränkte sie mit seiner. „Ich hoffe das ist so in Ordnung für dich." sagte er. Ich lächelte ihn einfach nur breit an.

Der Weg zum Konzert war zum Glück nicht allzu lang, vielleicht eine halbe Stunde laufen. Wenn wir Glück hatten, waren auch noch nicht so viele Menschen da, dass wir nicht so lange anstehen müssten.

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Und tatsächlich, vor uns war nur eine kleine Schlange. Was ein großer Vorteil an so einem Event hier ist, dass nie irgendwelche Karten Kontrolliert werden müssen, nur wenn man irgendwelche VIP Karten extra kauft.

Die hatten wir aber nicht, also kontrollierten sie nur ob wir irgendwelche verbotenen Gegenstände dabei hatten. Abgesehen von meiner M14 EBR hatte ich natürlich auch nichts mit. Die musste ich allerdings in einen Plastikkasten legen, denn leider war sie nicht innen drin erlaubt. Natürlich dürfte ich sie aber nach dem Konzert wieder abholen.

Gemeinsam betraten Plu und ich die Fläche, auf der eine Stunde später haufenweise Menschen seien würden. Wir versuchten so weit wie möglich nach vorne zu kommen und schafften es sogar uns direkt an das Gitter zu stellen.

Darauf vorbereitet holte ich Ohrstöpsel raus, um jeweils mir und Plu welche zu geben.
Dankbar nickte er mir zu und stopfte sie in seine Ohren. Ich tat das gleiche.

Für etwa zwei Minuten standen wir so rum, bis uns auffiel, dass das Konzert erst in einer Stunde beginnen würde. Na toll. Wir holten also beide wieder die Ohrstöpsel raus und taten sie irgendwo in irgendwelche Taschen.

Dafür zog ich ein Monopoly spiel aus meiner Hosentasche und setze mich auf den Boden. „Möchtest du mitspielen?" Fragte ich Plu. „Warum nicht. Aber nur wenn ich das Auto sein darf!" „Na gut, ich wollte eh der Streitwagen sein. Und übrigens, das hier ist die Special Edition wo Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel Die Pyramiden von Gizeh oder der Mount Everest, sind anstatt von Straßennamen." „Boah wie geil, ich will unbedingt den Eiffelturm kaufen!" „Klar, kannst du haben. Ich will die Pyramiden."
Er nickte nur nebenbei und ging an mir beim Aufbauen zu helfen.

Beim verteilen des Geldes wurden dann auch andere Leute auf uns aufmerksam und kamen neugierig näher. Schließlich gab es hier sonst nichts zu tun. „Was macht ihr da?" Kam die Frage von einer Person. Plu drehte sich in seine Richtung, „Monopoly spielen, was sonst?" „Oh natürlich, warum hab ich eigentlich gefragt. Dürfte ich wohl zuschauen?" „Klar, ich hab kein Problem damit, oder Plu?" „Mir macht es auch nichts aus." „Wow, vielen Dank!" Sagte der Mann und stellte sich neben uns. So konnte er zum einen Zuschauen und gleichzeitig unser Spielfeld vor unachtsamem Menschen beschützen. Denn eins musste man sagen, der Typ war schon ein Schrank.

Und so fingen wir die Runde an, nach und nach kamen immer mehr Leute dazu um uns anzufeuern wie wir irgendwelche Investitionen machten. Pluvia hatte sich bereits den Eiffelturm gekauft und jetzt kam ich endlich auf die Pyramide von Gizeh. „Die kauf ich!" Sagte ich ganz aufgeregt zu der Frau, die spontan die Bank übernommen hatte. „Darf ich auch gleich drei Herbergen drauf bauen?" „Also ich hab nichts in den Regeln davon gesehen, dass man es nicht tun darf. Dann musst du halt nur 840 (Monopoly Geld) bezahlen." „Dafür geh ich auch gern pleite." Murmelte ich und hab ihr zwei 500 Scheine. Da ich einen Pasch gewürfelt hatte durfte ich auch gleich nochmal würfeln. So zog ich gleich noch mal 200 ein und durfte nochmal würfeln. Plu war schon übelst genervt, weil er sich in den Kopf gesetzt hatte, alle roten Karten zu kaufen. Ihm fehlte nur noch Petra, auf den anderen hatte er auch schon ein Hotel.

Ich würfelte also noch mal. „SCHEISSE! ICH MUSS INS GEFÄNGNIS!" Mein Glück war wohl etwas zu übermütig gewesen und so hatte ich drei Pasches (?) hintereinander gewürfelt. Und natürlich lachte Plu mich einfach nur aus, währenddessen er sein Geld für Petra raussuchte, da er direkt danach endlich auf das Feld gekommen war.

Von mir bekam er nur einen eingeschnappten Blick mit aufgeblasenen Wangen. „Warte nur bis du zu mir nach Ägypten kommst. Dann wirst du Pleite sein! Ich brauch nur noch ein Hotel, dann wirst du so viele Schulden haben, dass du sie nicht mehr in der Lage bist, sie dieser Runde zurück zahlen zu können!"

Er schüttelte nur den Kopf und ich legte einen 50 € (A.n.: Sag ich jetzt einfach mal als Währung) aufs Brett, um mich aus dem Gefängnis raus zu kaufen. Danach kaufte ich das Hotel, was ich noch brauchte und würfelte dann eine drei. Wow.

10 Minuten später und ich war von einem Einkommen von 20 € auf 1842 € und einer Petra Karte gestiegen. Plu war Pleite. Und zwar richtig, er hatte nicht mal mehr einen Euro. „Warum hast du die denn auch bitte gekauft????" Der war richtig am Ende.
„Tja, ich wusste dass die am besten sind."

Auf einmal fangen ganz viele Leute an zu klatschen. Verwirrt schauten wir uns alle um. Mister Schrank stieß dabei fast fünf andere Personen um.

„Oh. Das Konzert fängt wohl an." Bemerkte ich. Schnell bauten wir beide also das Spielbrett zusammen und ich packte es wieder in meine Hosentasche. Dann standen wir auf und streckten uns erstmal. Schließlich saßen wir seit gut einer Stunde auf dem Boden rum. Jetzt war die Halle auch schon komplett gefüllt.

Plu nahm also meine Hand und gemeinsam schauten wir zu wie Guano Apes die Bühne betrat. Wir alle klatschten los als sie mit den ersten Liedern begannen. Ich bin echt schlecht mit Liedertexten, konnte aber gut die Hälfte mitsingen. Also da konnte ich mir selbst auch mal auf die Schulter klopfen.

Und so sangen Plu und ich gemeinsam ganz Laut mit. Sang ich schief? Vielleicht. Störte es mich? Überhaupt nicht, denn ich hatte den Spaß meines Lebens.

𝐏𝐥𝐮𝐯𝐢𝐚 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt