Kapitel 11

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Felix POV

Changbin geht an sein Telefon. Es sind bereits zwei Wochen seit unseres ersten Dates vergangen und vor vier Tagen hatte er mich erneut zum Essen eingeladen. Diesmal war ich derjenige, der zu spät kam. So wie es sein soll. Ich schmunzle leicht. "Felix?" Seine Stimme klingt sanft und wie immer entspannt. Ich habe ihn noch nie aufgeregt gesehen. "Ich wollte Fragen, ob du heute Zeit hast. Für einen kleinen Motorrad Ausflug?" Die Sonne scheint von Tag zu Tag immer wärmer auf die Erde und heute hätte ich viel Freizeit. "Entschuldige. Ich habe heute zu tun." "Am Sonntag?" Er atmet erschöpft aus. "Ja leider. Ich hab noch einen offenen Fall... und der ist mir wirklich wichtig." "Und darüber darfst du mir selbstverständlich nichts verraten." "Richtig." Ich schnaube. "Gut, dann komme ich bei dir vorbei und bringe dir zumindest Mittag. Ich wette mit dir, das du heute noch nichts gegessen hast."

"Aber erwarte nicht, das ich dir was erzähle." Ich lache. "Ich bin sehr überzeugend. Außerdem will ich nur etwas Zeit mit dir verbringen." Ich spüre wie mein Handy vibriert. "Ich esse immer gegen zwölf." Meint er noch. "Gut, dann bis kurz nach zwölf." "Danke Lix." Eine Gänsehaut bildet sich auf meiner Haut und ich bekomme ein fettes Grinsen. So hatte er mich noch nie genannt. Aber ich könnte mich definitiv daran gewöhnen.

Ich mache mich auf den Weg, nachdem ich mir was passendes angezogen habe. Meine Eltern waren heut früh nicht mehr im Haus und ich bilde mir ein, das sie etwas von einer Einladung zum Essen erzählt haben. Entspannt gehe ich zu meinem Lieblings Restaurant, dessen Besitzer mich schon kennen und bestelle eine Portion mehr als sonst. "Wo solls denn hin gehen Felix?" Fragt mich die Frau hinter dem Tresen, während sie mein Sushi rollt. "Ich weiß nicht genau was wir sind. Aber ich mag ihn und er mag Sushi." Tjamin lächelt mich an. "Er wird meins sicher auch mögen." Sie lächelt mich breit an und reicht mir die Tüte entgegen. "Für dich ist heute zwei für eins." "Nein, ich bezahle richtig. So wie immer, wenn du mir was schenken willst." Sie nimmt mein Geld entgegen. "Irgendwann werde ich es dir ausgeben." "Wahrscheinlich nicht." Ich verabschiede mich und gehe zur Adresse, die mir Changbin vorhin geschickt hat.

Natürlich wohnt er allein und ich klingle bei Seo. "Ja?" "Ich bin es." "Komm rein." Warum wohnt er eigentlich ganz oben? Etwas außer Atem komme ich oben an und muss erstmal durchatmen, bevor ich meine Schuhe ausziehe und erneut die Klingel drücke. "Schön das du da bist." Begrüßt mich Changbin und schließt mich fest in seine Arme. "Ich habe das Gefühl abgeschottet zu sein." Ich lache in seinen Armen, weil er gerade wirklich süß ist. "Ich habe essen mitgebacht. Es ist wieder Sushi." Er sieht mich mit funkeln in den Augen an. "Ich liebe Sushi. Komm rein." Er küsst meine Stirn und führt mich in die Küche, wo er zwei Teller aus dem Regal nimmt.

Fasziniert sehe ich mich um. Alles etwas unaufgeräumt aber sauber und doch irgendwie geordnet. "Ich hab extra etwas zusammengeräumt." Ich schmunzle. "Du hättest dir nicht die Arbeit machen müssen." Er verteilt alles gleichmäßig und achtet dabei darauf, das ein Teller rein Vegetarisch ist. Dafür könnte ich ihn schon wieder Küssen. "Wir setzen uns ins Wohnzimmer, aber bitte nicht erschrecken." Er öffnet die Tür und es entpuppt sich ein Blätterchaos. "Es sieht nicht immer so aus. Nur ganz selten. Versprochen." Ich küsse seine Wange. "Wie schon gesagt. Mach dir keine Umstände."

Auf dem Couchtisch vor dem wir sitzen, liegt alles voller Akten. "Du hast nicht übertrieben. Es ist wirklich viel." Ich grinse Schräg. "Und ich darf dir wirklich nicht helfen?" "Iss einfach." Gespielt beleidigt schaue ich ihm zu, wie er die letzte Akte schließt und ich noch ein Bild mit meinem Blick erfassen kann. Ein gutaussehender Mann mit blondierten Haaren, Tattoos und einer Brille. Changbin schaut es kurz an und klappt den Ordner zu. "War das gerade das Opfer?" Er sagt nichts dazu und schiebt mir eine Sushirolle in den Mund. "Keine Fragen mehr." "Alles klar Boss." 

"Changbin?" Frage ich später am Abend. "Ja?" "Ich wollte dich was fragen..." Er sieht mich direkt an, was mich unsicher macht. Generell komme ich mir sicher gleich komplett bescheuert vor und ich atme noch einmal schwer. "W-was genau ist das zwischen uns? Daten wir nur? Oder ist es mehr als das?" Nervös betrachte ich meine Finger, deren obere Hautschicht immer wieder unbewusst abgezupft wird. Er streicht mir durch die Haare. "Was genau möchtest DU denn?" Verwirrt schaue ich ihn an. "A-Also ich hatte noch nie eine richtige Beziehung. Aber ich äh... Ich." "Du hättest gern eine." Ich nicke und spüre wie ich rot werde. Zumindest glüht mein Gesicht und meine Handflächen werden schwitzig. Mit solchen Sachen ist er mir sehr weit voraus, denn er sieht mich komplett entspannt an. Sein Auftreten macht mich nur noch nervöser und lässt mich unerfahren fühlen. Was ich auch bin. "Felix." Ich sehe ihn an, sein Blick ist auf die Akte vor uns auf dem Tisch gerichtet, die er vor ein paar Stunden geschlossen hatte. "Wir gehen es ganz langsam an okay? Aber für eine richtige feste Beziehung brauche ich mehr als nur ein paar Dates. Ich bin gern mit dir zusammen, aber ich will noch nicht alles so eng sehen." Ich nicke als würde ich genau verstehen was er meint.
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"Was meint er damit Jisung?" Dieser schaut mich etwas seltsam an. "Das hättest du ihn vielleicht selbst fragen sollen?" "Sungi! Das ist nicht hilfreich." "Naja, was soll ich dir sagen. Er will es halt langsam angehen. Da musst du dir Zeit lassen." Jetzt bin ich komplett verwirrt. "Also will er doch nichts festes mit mir?" "Vielleicht jetzt noch nicht. Aber bald bestimmt. Er braucht denke ich nur Zeit."

Love Juri

Love The Policeman - Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt