Kapitel 18

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Felix POV

"Meine Eltern haben dieses Wochenende bis Montag Besuch von meiner Tante und ihrer Familie. Ich kann die einfach nicht leiden" Changbin nickt und nimmt einen Schluck seines Kaffees. Eine Weile schon sieht er mir dabei zu, wie ich viel zu viele Bücher auf meine Arme lade. "Warum? Mögen sie dich nicht?" "Naja nur mein Onkel kann ich leiden. Aber ich mag ihren Sohn am wenigsten und das beruht auf Gegenseitigkeit." Changbin nickt wieder und nimmt mir ein Buch ab. "Hast du das nicht schon?" "Woher weißt du das? Du warst bis jetzt nur ein Mal bei mir." "Lang genug um alles gesehen zu haben." Es ist schon zwei Wochen her als er bei uns war. Wie kann er sich so etwas merken? Seit dem hatte er nicht mehr so viel Zeit für mich, was sich heute zum Glück geändert hat.

"Du hast Recht. Aber das hier-" Ich tippe auf den Umschlag. "-ist die Englische Variante. Egal wie lang ich schon in Korea lebe. Manche Bücher sind einfach zu... Koreanisch. Verstehst du?" "Kommst du nicht ursprünglich aus Korea?" Fragt er verwirrt. "Nein ich komme eigentlich aus Australien, was mir gute Chancen in der Schule bringt, weil ich fließend Englisch spreche. Ich bin adoptiert wurden, bin zufällig aber auch Koreaner." Ich grinse. "Das habe ich mir schon gedacht. Ich meine, das du adoptiert wurdest." "Natürlich. Dir entgeht auch nichts. Wie ich schonmal sagte, man kann dich nicht überraschen." Meine ich nur. "Ich kaufe es dir." Verwirrt sehe ich ihn an. "Was?" "Das Buch. Sieh dir deinen vollen Arm an. Da liegt bereits genug. Außerdem kann ich meinem Freund doch was spendieren."

Ich konnte es Changbin nicht ausreden. Vor dem Buchladen wirft er den leeren Becher in den Papierkorb und nimmt mir den Beutel ab. "Ich mag lesen nicht besonders." Sofort sehe ich ihn empört an. "Du hast gerade meinen Lebensinhalt beleidigt." Ausdrucksstark drücke ich meine Hand an die Brust. Damit entlocke ich ihm sogar ein kleines lachen. "Entschuldige. Ich habe einfach nicht die Geduld mich hin zu setzten und dann Sätze aneinander zu reihen." "Mit wem bin ich eigentlich zusammen?" Er legt einen Arm um meine Schultern.

Eine Weile ist es still zwischen uns. Ich liebe es, das wir schweigen können und das es nicht seltsam wird. "Mal was anderes..." ich blicke zu ihm hoch. "Wenn du keine Lust auf den Besuch hast... Dann komm doch einfach zu mir." Mein Gesicht muss mir etwas entgleisen, denn er grinst nur. "Also nur, wenn du willst." Ich bleibe stehen. "Du bist damit mein Lebensretter!" Lache ich ungläubig und umarme ihn.

"Mein Cousin Seungmin ist so anstrengend und meine Tante vergleicht mich immer mit Seungmin und seiner Schwester, die auch mitkommt. Immer sind sie besser als ich und darauf kann ich wirklich verzichten. Auch meine Eltern finden es unerträglich, wenn sie damit anfängt. Seungmin kann mich nicht besonders leiden und ich weiß nicht genau woran das liegt." Als Kind haben wir viel zusammen gemacht, doch dann war ich ihm nicht mehr gut genug. Als sie dann umgezogen sind, war es mit der Freundschaft vorbei. Besser ist es so.

"Noch mehr Gründe, um dich über das Wochenende zu mir einzuladen." Meint er. Zusammen laufen wir ins Parkhaus. "Also sie kommen morgen gegen elf Uhr und bleiben bis Montag Mittag, wo wir alle nochmal essen gehen." "Dann muss ich mich ja beeilen mit aufräumen." Ich grinse. "Keine Sorge. Ich übersehe so etwas ganz schnell."

Changbin setzt mich Zuhause ab. "Sag, wie war dein Shopping Nachmittag mit Changbin." Ich grinse meinen Vater an und öffne die große Tüte. "Neue Tops, Hose, Ohrringe und drei Bücher." "Da warst du ja richtig erfolgreich." Ruft meine Mutter aus der Küche. Es hätte mir sofort auffallen müssen. Es riecht unglaublich gut nach Kuchen. Natürlich für morgen. Sie backt für ihren Bruder. Der einzige der Familie, den ich leiden kann.

"Ich will über das Wochenende nicht da sein." Meine ich und setze mich an den Küchentisch. "Es ist aber Familie. Wir wollen das du sie wieder Mal siehst. Du und Seungmin habt euch ewig nicht gesprochen." "Das kann gern so bleiben." Mein Vater schaut mich mit finsteren Blick an. "Felix. Wir haben dir schon so oft gesagt, das es nichts wird, wenn keiner von euch redet. Das sind bestimmt nur Missverständnisse." "Nein. Ich will dieses Wochenende nicht hier sein." Meine Mutter verdreht die Augen und legt den Löffel auf die Arbeitsfläche. "Willst du lieber auf der Straße wohnen?" "Nein. Ich will einfach ein entspanntes Wochenende."

Er hat diesen Tick immer auf dem Tisch zu klopfen, wenn er eine Unterhaltung nicht leiden kann. So auch jetzt. "Wie würde dieses Wochenende dann für dich aussehen?" "Lange schlafen, Bad Hair day, Jogginghose, Changbin." Zähle ich auf. Plötzlich nimmt die Unterhaltung eine ander Farbe an. Er lehnt sich zurück. "Also willst du bei Changbin übernachten." Ich nicke und hoffe einfach etwas selbstsicher zu wirken.

Beide sehen ein, das sie mich nicht mehr überzeuen können zu bleiben. Vor allem, weil ich meine eigenen Entscheidungen treffen kann. "Aber ein Essen als ganze Familie muss sein." Ich nicke. Einen Kompromiss einzugehen ist besser, als hier zu sein. Ich liebe dieses Haus. Aber wenn meine Tante es betritt könnten alle Blumen verwelken. Wie mein Onkel soetwas nur heiraten konnte, ist mir bis heute ein Rätsel.

Am nächsten Tag stehe ich mit einer großen Tasche im Eingangsbereich und sehe durch den Bogen ins Wohnzimmer. "Was sagen wir Hyuka und Sasha? Sie werden fragen wo du bist." Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. "Sagt einfach, das ich einen Ausflug mit dem Malkurs mache und erst Montag zum Mittagessen wiederkomme." Mein Vater nickt. Während ich meine Schuhe anziehe höre ich meine Mutter angerollt kommen.

"Ist noch etwas?" Sie sieht mich etwas verkniffen an. "Also Felix... Du hattest noch nie einen Freund. Weißt du ungefähr bescheid?" Ich spüre, das meine Wangen warm werden. "Ist es für ein Aufklärungsgespräch nicht schon etwas zu spät?" Lache ich. Sie nickt fährt aber fort. "Ich will nur nicht, das etwas passiert. Damit meine ich keine Schwangerschaft." Sie lacht verlegen. "Ich rede von Geschlechtskrankheiten oder..." "Oh Gott mum. Muss ich dir jetzt von seinen Urologen Terminen erzählen?" Sofort geht sie in Abwehrhaltung. "Nein nein. Das will ich absolut nicht wissen. Ich meine nur... Pass einfach auf dich auf."

Ich nicke und umarme sie, bevor ich die Straße runter laufe.

Love Juri

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 27 ⏰

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Love The Policeman - Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt