Kapitel 27

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Mein Kopf dröhnte und pochte. Mein ganzer Körper war am Zittern. Doch auch wenn es so kalt war, konnte ich einen unangenehmen Geruch von Zigaretten wahrnehmen. Durch das Husten, von der ungewohnten Luft, erhob ich mich automatisch. 

Fragend schaute ich mich um. Was war passiert? Wo war ich? Unter mir ein weiches, seidiges Sofa auf dem ich lag und vor mir... Erschrocken richtete ich mein Blick auf die Person, welche diesen unerträglichen Geruch anrichtete. 

Ich erinnerte mich wieder an das Geschehene, allerdings wurde es ab einer bestimmten Stelle alles miteinmal schwarz. Ich hoffte nur, dass er nichts mit mir angerichtet hatte. Ich bekam Angst bei dem Gedanken, auch jetzt wo ich realisierte, was mit mir geschah. 

Luke grinste mich nur schief an. "Keine Sorge! Ich will schon, dass du mitbekommst, dass dein Leben zerstört wird." Er lachte kurz auf, als ich ihn finster anblickte. "Was willst du von mir?" Sein Lachen verschwand sekundenschnell. Drohend erhob er sich von seinem Sessel und kam mir näher. Vor mir angekommen beugte er sich zu mir, sodass unsere Nasenspitzen nur zentimeterweise voneinander entfernt waren. Ich riss meine Augen ängstlich auf. Mein Herz pochte und meine Hände zitterten. Alles in mir wurde heiß und kalt gleichzeitig und ich wollte gerade nichts lieberes als einfach nur zu sterben. 

"Das hat Ihre Hoheit wohl doch nicht vergessen, oder?", hauchte er grimmig und weichte keine Sekunde von meinen Augen ab. Ich bewegte mich nicht, ich war einfach nicht mehr fähig dazu. Wie gelähmt saß ich in dieser brenzlichen Situation. "Ich will, dass du so leidest, wie ich es mein ganzes Leben schon tue. Du sollst genauso wie ich, keine einzige schöne Erinnerung haben deines Lebens. Während du bei einer netten Dame gelandet bist, musste ich mich unter einer reichen Familie untermischen, die mich bisher nicht einmal richtig angesehen hatte. Genau deshalb will ich, dass du dich immer wieder an die Schmerzen, die du ertragen musstest, erinnerst. Mein Onkel hatte dir all dies angetan, doch ich werde seine Spuren bei dir hinterlassen."

Er griff nach meinen Handgelenken und drückte diese gegen die Sofalehne. Dann begab er sich an meine Halsgrube und fing an zu saugen und zu beißen. "Nein! Bitte...", rief ich. Doch auch so sehr ich mich versuchte loszureißen, es brachte nichts. Es machte alles nur noch schlimmer, denn es brachte Luke auf die Idee doller zuzubeißen. Mein ganzer Hals brannte und pochte, dicke Tränen flossen meine Wange herunter. Ich verlor langsam an Kraft und schaffte es nicht mal zu schreien. Wie gelähmt lies ich locker. Ich wusste ich konnte nichts mehr machen. Er würde an seinem Ziel kommen und ich... Ja, ich würde genauso leiden, wie er es wollte. Ich wusste ganz genau, was er meinte mit Spuren hinterlassen und auch, dass dies wiederholt werden müsste, wenn es nicht klappen würde. 

Ich hatte das Gefühl ich verlor mein Bewusstsein. Ich konnte alles nur noch am Schwimmen sehen und ein lautes Piepen in meinen Ohren verstummte all die Geräusche um mich herum. Ich konnte nur noch sehen, wie der Wuschelkopf plötzlich verschwand und jemand mich in die Arme nahm. Ein bekanntes Gesicht erschien über mir und dann wurde alles Schwarz.

Scars // Enhypen Jungwon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt