Kapitel 32

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Gerade hatten wir unsere Geschenke ausgepackt, da klingelte es an der Tür. Ich merkte es allerdings nicht. Viel zu viel Chaos war in meinem Kopf, dass ich nur starr vor mich hinschaute. 

Irgendwie vermisste ich etwas. Ich hatte so viele tolle Geschenke bekommen, gute Gespräche mit Niki und Jake gehabt und auch das Essen war super. Trotzdem fehlte noch etwas. Ich wusste aber nicht genau was...

"Erde an Ally? Hörst du schlecht.", lachte Niki plötzlich neben mich. Ich blinzelte mich aus meinen Gedankenkreis heraus und schaute von Jake zu Niki. Sie beide grinsten mich an, als hätte ich irgendetwas im Gesicht. 

"Huh?", bekam ich nur aus mir heraus. "Hia ruft dich die ganze Zeit.", sagte Niki. Überrascht schaute ich mich um und entdeckte meine Pflegemutter an der Wand lehnen und mir zu nicken, als unsere Blicke sich trafen. Sie gab ein Zeichen, dass ich ihr folgen sollte, weshalb ich schnell aufsprang und mich durch das Chaos von Geschenken und Papier durchschlängelte zu ihr. 

"Was gibt's?", fragte ich, doch musste auch nicht mehr auf eine Antwort warten. Denn draußen an der Haustür sah ich ihn schon. Sofort erhellte sich mein Gesicht und mein Herz fing an Freudensprünge zu machen, immer doller und schneller. So auch meine Beine. Wie von alleine setzten sie sich in schnelle Bewegungen und schon bald ließ ich mich in seine Arme fallen.

Jungwon fing an zu lachen und erwiderte meine Umarmung. "Freut mich auch dich zu sehen! Aber können wir vielleicht lieber rein. Ich will nicht, dass du dich erkältest, wenn du nur im Pulli in dieser Kälte stehst.", meinte er. Ich zögerte kurz und wollte noch was dazu sagen, beließ es dann aber doch dabei. 

Gefolgt von ihm ging ich wieder ins Haus zurück und lies die Tür ins Schloss fallen. Schaute ihn aber wieder direkt grinsend an. "So erfreut heute?", sagte er und grinste zurück. Ich nickte. 

"Ich wusste nicht, ob du Zeit hattest und da habe ich dich nicht gefragt, ob du auch kommen willst..." "Warum auch? Wer ist denn noch alles da?" "Niki und Jake...Aber ich habe sie nicht eingeladen, sondern Hia und Niki hatte sich irgendwie selbst eingeladen.", wollte ich sicher gehen. "Dann ist ja gut.", scherzte Jungwon. 

"Ich kann aber auch nicht lange bleiben...Mein Vater wartet im Auto auf mich." Es lies mich rot werden, dass er extra hierhergefahren ist, um kurz vorbeizuschauen. 

"Ich habe nämlich was für dich und da wollte ich nicht bis morgen warten.", entgegnete er. Neugierig beobachtete ich ihn dabei, wie er von aus seiner Jackentasche eine kleine verpackte Schachtel herausholte. Er übergab es mir und ich konnte seinen verunsicherten Blick dabei genau erkennen, ich allerdings konnte nichts anderes machen, als zu lächeln. Meine Wangen glühten, als säße ich viel zu nah an ein Lagerfeuer und alles in mir fing an ungewöhnlich zu kribbeln. 

"Ich hoffe sie gefällt dir...", meinte er und strich sich nervös über sein Hinterkopf. Vorsichtig riss ich das Papier auseinander, bis eine dunkle kleine Schachtel in meinen Händen lag. Erstaunt blickte ich zu ihm hoch, zu neugierig und fasziniert gleichzeitig war ich. 

Aufgeregt öffnete ich die Schachtel. Hervor kam eine wunderschönes, in meinen Augen eher grau bis weiß töniges Armband mit einer schrägen acht. Auch wenn ich dies nicht verstand mit der acht, war ich doch sehr glücklich. Dankbar fiel ich ein zweites mal in Jungwons Arme. "Sie ist richtig schön." Ich löste mich wieder und blickte in sein erleichtertes Gesicht.

"Hey, Jungwon!", hörte ich miteinmal Nikis Stimme. Er kam zu uns und gab Jungwon einen kräftigen Handschlag. "Musstest wohl kurz bei deinem Mädchen vorbeischauen und nachchecken, ob alles in Ordnung ist, was?" Niki zwinkerte mich an und konnte sein Grinsen nun echt nicht mehr verkneifen. Er bemerkte die geöffnete Schachtel mit dem Armband innen drin und machte große Augen. "Kann das wirklich Liebe sein...", trällerte er vor sich die Zeile hin.

Jake war nun auch bei uns angekommen und verpasste Niki einen sanften Nackenschlag, sodass dieser direkt verstummen musste, um aufzuzischen vor Schmerzen. "Hi, Jungwon! Cool das du vorbeischaust." "Ja, ich muss jetzt aber leider auch wieder los. Mein Vater wartet schon viel zu lange, also... Macht's gut und feiert noch schön.", verabschiedete sich Jungwon. Jake verschwand mit Niki zurück ins Wohnzimmer. Ich konnte jedoch noch nach Jungwons Arme greifen und ihn zurückhalten. Ohne auf sein überforderten Blick zu achten klammerte ich meine Arme fest um seine Taille. Ich konnte ihn nicht so einfach gehen lassen. Seine Wärme machte mich einfach noch viel glücklicher als ich es eh schon war. Er legte auch seine Arme nach kurzem Zögern um mich herum und lehnte seinen Kopf auf meinen, welcher ganz nah an seinem Brustkorb ruhte. 

"Du hast mir gefehlt bei der Feier.", gab ich zu ohne mich dafür zu schämen. "Ich muss jetzt aber leider wieder gehen, Ally." Ich seufzte. "Ja...ich weiß..." "Ich komme morgen wieder, versprochen. Und dann feiern wir unser ganz eigenes Weihnachtsfest mit Deko, Essen, Weihnachtslieder und noch vieles mehr, einverstanden?" Ich nickte erfreut, blieb für einen kurzen Moment noch in der Umarmung, löste mich dann aber auch wieder. Ich wusste, dass es sonst wahrscheinlich kein Ende gefunden hätte.

Er lächelte mir noch kurz zu, dann verschwand er aus dem Haus in den Schnee.

Scars // Enhypen Jungwon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt