Als Ginny das erste Mal Teddy traf

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Dieser Oneshot ist ein reupload da ich ihn schonmal in meiner anderen unabhängigen Oneshot collection gepostet habe. Wie ich dort aber schon geschrieben habe, spielt dieser Oneshot in der gleichen Welt wie 'Fighting' und 'Believing' deswegen habe ich den hier nochmal hochgeladen. Am Sonntag kommt aber noch ein ganz neuer Oneshot hier online :)

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April 1998

Sie hielt ihn in ihrem Armen und ein Gefühl von Liebe überschüttete sie.

Sie hatte noch nie ein Baby auf dem Arm gehalten. Sie war die jüngste und ihre Brüder hatten selbst noch keine Kinder. Doch sie hätte niemals gedacht, dass sie ein Baby, das sie erst seit ein paar Minuten kannte und welches noch nicht mal richtig mit ihr verwandt war, so schnell in ihr Herz schließen konnte.

Nein, er war nicht mit ihr verwandt, aber seine Mutter war für sie, seit sie sie kannte, wie eine große Schwester gewesen – und ihr Ex-Freund würde der Pate von dem kleinen Wesen in ihren Armen sein.

„Er ist unglaublich süß", sagte sie, ohne den Blick von dem Baby zu nehmen. Ihre Stimme war leise und gebrechlich – ziemlich ungewöhnlich für sie. „Er ist so klein."

„Komm bloß nicht auf dumme Gedanken, Ginny!", bemerkte ihre Mutter. „Babys sind zwar süß, aber ein Haufen Arbeit. Nichts, womit eine fast Siebzehnjährige leicht fertigwerden würde. Selbst Erwachsene geraten oft an ihre Grenzen."

Ginny wandte sich ihrer Mutter zu und blickte sie an. „Mum, mit wem sollte ich denn jetzt bitte schön ein Kind bekommen?!", fragte sie und wusste nicht, ob sie geschockt oder amüsiert sein sollte. „Außerdem habe ich nicht vor mit siebzehn ein Kind zu bekommen!"

In dem Moment steckte Remus den Kopf wieder den Kopf in das Zimmer. „Molly, kannst du mal kurz kommen?", fragte er ihre Mutter leise. Diese nickte und ging aus dem Zimmer.

Ginny ging zurück zum Bett und legte Teddy in die Arme seiner Mutter, die Ginny angrinste. „Soso, du hast niemanden, mit dem du ein Kind bekommen könntest", sagte Tonks und wackelte mit den Augenbrauen.

„Harry und ich sind nicht mehr zusammen!"

„Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis ihr wieder zusammen seid. So lange wird es nicht mehr dauern. Außerdem würde ich auch nicht behaupten, dass ihr getrennt seid. Offiziell ja, aber keiner von euch beiden möchte den anderen wirklich gehen lassen und wenn ihr könntet, würdet ihr 24/7 miteinander verbringen. In euch beiden schlummern immer noch kleine eifersüchtige Monster, die den Gedanken, einer von euch könnte mit einer anderen Person zusammenkommen, niemals ertragen könnten."

Ginny erwiderte nichts, sondern strich Teddy über den Kopf, der in dem Moment seine Haarfarbe von dunkelblond zu rot wechselte. Sie lächelte.

„Selbst wenn das alles hier noch hundert Jahre dauert, würdet ihr nie über den anderen hinwegkommen", fuhr Tonks fort.

„Ach was, das was zwischen Harry und mir war, war doch nur eine ‚dumme Liebelei zwischen zwei Teenagern, die nicht wissen, was sie vom Leben wollen und denken, sie seien unsterblich ineinander verliebt'", wiederholte Ginny die Worte, die sie sich in den letzten Monaten des Öfteren und von den verschiedensten Leuten anhören musste.

„Lass die anderen reden", erwiderte Tonks und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Nur ihr beide wisst, wie tief eure Gefühle füreinander sind und das kann euch niemand nehmen. Keiner weiß, wie sehr ihr euch wirklich liebt. Die sind alle nur neidisch, dass sie sowas nicht haben. Mir hat am Anfang auch niemand geglaubt, wie sehr ich Remus liebe."

„Aber ihr seid älter", sagte Ginny.

„Na und?! Selbst wenn wir jünger gewesen wären, hätten wir uns die ganzen Sachen anhören müssen. Wie konntest du dich in einen Werwolf verlieben? Wie kannst du mit einem Mann zusammen sein, der so viel älter ist als du? Alter spielt keine Rolle. Weder wie groß der Altersunterschied zwischen zwei Leuten ist noch wie alt die beiden Personen sind. Liebe ist Liebe", sagte Tonks und zuckte mit den Schultern.

„Ich hoffe, dass alles gut geht und ich wieder mit Harry zusammen sein kann", flüsterte Ginny.

Tonks lächelte sie an. „Das wirst du!", versicherte sie ihr. „Und dann wirst du ihn irgendwann heiraten und dann werdet ihr zusammen Kinder haben."

Ginny lachte.

„Glaub mir, eure Kinder würden echt süß aussehen. Und ihr hättet jede Menge davon! Vier, fünf, vielleicht sogar sechs. Und alle wären unglaublich talentiert in Quidditch, gutaussehend und sturköpfig. Genau wie Mummy und Daddy."

Ginny lachte immer noch. „Das ist komisch, so weit in die Zukunft zu denken."

„Dann hör auf dich zu fragen, was in der Zukunft sein wird und lebe in der Gegenwart."

~

Nur fünfeinhalb Jahr später schien die Zukunft, von der Tonks geredet hatte, da zu sein.

Ginny drehte ihren Kopf nach rechts und schaute den schwarzhaarigen Mann neben sich an. Auf seinem Gesicht war ein großes Lächeln und Tränen liefen seine Wangen herunter.

Ihre Blicke trafen sich und beide grinsten sich an. Harry lehnte sich nach vorne und gab ihr einen Kuss. Danach richteten sich ihre Blicke wieder auf das Baby in Ginnys Armen.

Durch Ginnys Kopf schwirrte all das, was Tonks zu ihr gesagt hatte. Und mit all dem Gesagten, hatte sie recht behalten. 

FOREVER (until the end) - Missing MomentsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt