Probleme bei den Potters

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An einem Tag wie diesem verfluchte sich Ginny Potter mal wieder dafür, dass sie und Harry sich dazu entschieden hatten, arbeiten zu gehen und nicht von Harrys Erbe zu leben. Besser gesagt hatten sie das nie aktiv entschieden, da diese Möglichkeit nie wirklich im Raum stand. Nicht, dass man von Harrys Erbe nicht gut leben konnte (das konnte man sehr sehr gut), aber für beide war es von Anfang an klar gewesen, dass sie sich eine Karriere aufbauen wollten.

Und jetzt verfluchte sie ihren Mann und sich dafür. Harry war schon seit einer Woche auf einer Mission und würde erst übermorgen wiederkommen. Genau dann, wenn sie nach einer Woche frei wieder mit den Harpies trainieren musste. Es hatte eine ganze Zeit lang gut geklappt und ihre Arbeitsterminkalender haben es ihnen möglich gemacht, dass beide Arbeiten gingen, die Kinder nicht zu lange am Tag bei Molly blieben und sie sogar noch Zweisamkeit hatten. Doch in den letzten Wochen meinte es echt jemand nicht gut mit ihnen.

„Teddy-Bär, könntest du vielleicht Jamie dazu überreden sich anzuziehen, damit wir zu Grandma Molly können, während ich mich fertig mache?", fragte Ginny an den fast Zehnjährigen gewandt und schenkte ihm ein Lächeln.

„Klar, Ginny", antwortete dieser und verließ Harrys und Ginnys Schlafzimmer, um in James' Zimmer zu gehen. Ginny hatte das Gefühl, dass immer, wenn Harry auf einer Mission war, James sich wie ein kleiner Teufel benahm und nicht kooperieren wollte. Anstatt sich anzuziehen, wie sie es ihm vor einer halben Stunde schon gesagt hatte, war er immer noch in seinem Zimmer mit der Muggel-Eisenbahn beschäftigt, die er an Weihnachten von seinen Großeltern bekommen hatte. Dabei war er mit seinen vier Jahren durchaus in der Lage dazu, sich selbst anzuziehen.

Ginny hatte es in der Zeit wenigstens geschafft Al anzuziehen und ihr war es immerhin lieber, dass James mit seiner Eisenbahn spielte, als dass er irgendwas anstellte, was ihr noch den letzten Nerv raubte. Sie setzte Al auf ihrem Bett ab, legte einen Zauber darauf, damit der Zweijährige nicht aus Versehen vom Bett fiel und ging in ihren kleinen begehbaren Kleiderschrank. Ohne lange nachzudenken, griff sie nach einem langärmligen Kleid und nach einer dicken Strumpfhose, um sich vor der Februar-Kälte zu schützen. Eigentlich war das eine eher untypische Kleiderauswahl für sie, aber sie hatte keine Lust stundenlang in ihrem Kleiderschrank nach etwas zu suchen, in dem sie sich wohl fühlte und, dass ihr momentan passte. Ihr kleiner Babybauch ließ es ihr momentan nämlich nicht zu, das zu tragen, was sie wollte.

Es dauerte noch eine weitere Stunde, bis sie alle Sachen, die sie brauchte zusammengepackt hatte und alle Kinder angezogen und fertig waren, was sie zu spät zum wöchentlich Essen bei ihrer Familie auftauchen ließ. Als sie im Fuchsbau mit Al aus dem Kamin stieg, kam ihr bereits Bill entgegen, der ihr Al abnahm, damit sie alle begrüßen und sich danach in Ruhe hinsetzen konnte.

„Wie geht es dir, Mäuschen?", fragte Molly als Ginny am Tisch Platz genommen hatte. Die älteren Kinder, darunter auch James und Teddy, saßen im Wohnzimmer und spielten zusammen und Al saß immer noch bei Bill, der ihm einen Keks reichte. Sie wusste, dass ihre Familie das extra tat, um sie mal durchatmen zu lassen und war sehr dankbar dafür.

„Mir geht es ganz gut. Ich habe es echt unterschätzt mich um die Kinder allein zu kümmern, aber ich werde mich in Zukunft wohl daran gewöhnen müssen." Ihr entgingen bei ihren Worten die Blicke nicht, die sich die anderen am Tisch zuwarfen, doch Ginny konnte diese nicht ganz deuten.

Molly legte eine Hand auf den Arm ihrer Tochter. „Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst."

„Alles gut, Mum. Übermorgen hat Harry die Kinder wieder, während ich Trainingslager mit den Harpies in Wales habe."

„Wie geht es Harry? Hast du mit ihm in der letzten Woche Kontakt gehabt?", fragte Hermine vorsichtig. Ginny schaute sie aufgrund ihres Tonfalls etwas verwirrt an.

FOREVER (until the end) - Missing MomentsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt