Als James 2 Jahre alt wurde

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Stille war seit mittlerweile zwei Jahren etwas, was es bei den Potters nicht gab. Seitdem ihr erstes Kind auf die Welt gekommen war, hatte es weder eine Nacht gegeben, in der sie durchgeschlafen hatten, noch einen Tag, an dem einfach Ruhe geherrscht hatte.

Pünktlich um sechs Uhr morgens hörte Harry, wie sich die Tür zum Schlafzimmer mit einem leichten knarzen öffnete und er machte sich eine mentale Notiz, diese mal zu ölen. Er war schon immer ein leichter Schläfer gewesen, weswegen er selbst von diesem leisen Geräusch wach wurde. Langsam öffnete er ein Auge und natürlich sah er seinen zwei Jahre alten Sohn James vor sich stehen.

„Dada", sagte dieser leise und grinste seinen Vater an. Er streckte seine kurzen Ärmchen ihm entgegen und Harry hob ihn zu sich hoch aufs Bett. James legte sich auf seinen Dad und es versetzte Harry einen kleinen Stich, wenn er daran dachte, wie oft vor zwei Jahren Baby James genau so auf seiner Brust gelegen und geschlafen hatte.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht strich er über den Kopf seines Sohnes und drückte ihm einen Kuss auf die leicht schwitzige Stirn. „Happy Birthday, Jamie", flüsterte er dann und sein Lächeln wurde breiter. Ihm war klar, dass James mit seinen nun zwei Jahren noch nicht so wirklich verstand, was genau es bedeutete Geburtstag zu haben, aber Harry war sich sicher, dass er es lieben würde, die ganze Aufmerksamkeit der Familie auf sich zu haben.

Bisher hatte sich Harry noch nie freinehmen müssen für den Geburtstag seines Sohnes, da sein erster Geburtstag auf einen Samstag gefallen war und dieser auf einen Sonntag. Dennoch war er sich bewusst, dass er sich die nächsten Jahre an dem Geburtstag all seiner Kinder freinehmen würde. Dieser Gedanke ließ ihn noch ein Stück breiter lächeln. Schon bald konnte er wieder ein kleines Baby auf seiner Brust schlafen lassen. James würde in nur drei Monaten ein großer Bruder werden und Harry konnte es kaum erwarten nochmal Vater zu werden.

Eigentlich hatten Ginny und er geplant erst nach James' 2. Geburtstag anzufangen zu versuchen schwanger zu werden. Doch genauso wie James damals war auch dieses Baby eine verfrühte Überraschung gewesen, wie er und seine Frau es gerne nannten. Diesmal konnten sie sich jedoch von Anfang an freuen, da keiner von den beiden Zweifel hatte, gute Eltern zu sein und sie sich eh in Zukunft ein zweites Kind gewünscht hatten.

James, der dafür bekannt war nie länger als ein paar Minuten still sein zu können, rollte sich nun von seinem Vater runter, sodass er zwischen seine beiden Eltern plumpste. Er kicherte und wandte sich dann Ginny zu, die noch seelenruhig schlief. Anders als Harry hatte sie einen sehr tiefen Schlaf und hasste es früh aufzustehen, was mit einem Kleinkind eher schwierig war. Behutsam streckte James einen Finger aus und tippte auf Ginnys Nase, so wie sie selbst es oft bei ihm tat, was ihn wiederum immer zum Lachen brachte. Doch seine Mutter regte sich nicht, also tat James es nochmal.

„Mama", sagte er leise, doch auch jetzt reagierte sie nicht, also wurde er lauter. „Mummy!"

Ginny öffnete ihre Augen und schaute zu ihrem Sohn auf, ehe sich ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht breit machte. Sie umfasste James kleinen Körper und zog ihn an sich. James quittierte dies mit einem süßen Lachen und legte sich bereitwillig neben sie, sodass sich ihre Nasenspitzen berührten. „Alles Gute zum Geburtstag, mein kleiner Schatz", sagte sie dann und blickte über seinen Kopf hinweg zu Harry, der sie liebevoll anlächelte. James schob derweil die Bettdecke von ihrem Körper weg und legte einen Hand auf ihren Bauch.

„Willst du dem Baby Guten Morgen sagen?", fragte seine Mum, drehte sich auf den Rücken und schob ihr Schlafshirt hoch. James legte seinen Kopf auf den gerundeten Bauch und schloss die Augen.

Harry rutschte näher zu den beiden und legte eine Hand neben James' Kopf. „Spürst du die Tritte, Jamie? Das Baby möchte dir hallo sagen."

„Baby", sagte der Zweijährige dann und tippte mit einem Finger gegen den Bauch.

Ginny lächelte. „Dein kleiner Bruder oder deine kleine Schwester können es kaum erwarten dich endlich kennenzulernen."

~

„Ich sag es dir so, wie es ist; ich habe kein Plan, wie Harry und ich es geschafft haben, dieses Baby zu machen", sagte Ginny und stützte sich mit einer Hand nach hinten ab, um sich zurückzulehnen, während sie sich mit der anderen über ihren Bauch fuhr.

Obwohl es schon Oktober war, war an diesem Tag wunderschönes Wetter, weswegen sich Molly entschieden hatte, James' Geburtstagsfeier nach draußen zu verlegen.

George, der neben seiner Schwester auf einer Picknickdecke saß, lachte. „Also wenn du das nicht weißt, dann macht Harry anscheinend etwas falsch."

„Hey!", beschwerte sich sein Schwager, der neben der Decke stand und ein Auge auf Freddie und James warf. „Ich glaube Ginny meint eher, dass sie nicht weiß, wie wir einen ruhigen Moment gefunden haben, um das Baby zu machen."

„Ich spreche aus Erfahrung, man braucht keinen ruhigen Moment dafür", warf Angelina ein. „Eine Pub-Toilette und zwei Minuten haben völlig dafür gereicht, dass Freddie heute hier ist."

George schnaubte. „Es waren mehr als zwei Minuten", beschwerte nun er sich jetzt.

„Dann eben vier", erwiderte seine Frau mit einem Grinsen.

Nun war es Ginny, die ihren Bruder hinterlistig angrinste. „Anscheinend bist du derjenige, der etwas falsch macht."

George wollte gerade etwas erwidern las James weinend auf seine Eltern zu gerannt kam und sich and Harrys Beine schmiegte. Dieser hob ihn hoch und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Hast du dir weh getan, Jamie?", fragte er dann seinen Sohn, der jedoch nach kurzen Überlegen den Kopf schüttelte. Er blickte zu Ginny, George und Angelina herab. „Ich glaube da ist jemand müde."

„Soll ich dich reinbringen, für deinen Mittagsschlaf?", stellte Harry die Frage wieder an seinen Sohn, doch dieser schüttelte erneut den Kopf.

„Mummy", sagte er stattdessen und zeigte auf Ginny.

Harry ging in die Hocke und stellte James neben seine Mum ab, auf die er zuging und sich zu ihr legte. Sein Kopf fand nur wenig Platz in ihrem Schoß, doch James schien das nichts auszumachen. Schon nach wenigen Minuten war er eingeschlafen.

„Jetzt hättet ihr Ruhe. Geht rein und habt Spaß", witzelte George, während er seinen Neffen beobachtete.

„Ich glaube Jamie genießt es viel lieber auf Ginny zu schlafen", kommentierte Harry und setzte sich neben seine Frau. „Er ist definitiv ein Mama-Kind."

Angelina schaute überrascht zu ihrer Schwägerin und ihm herüber. „Echt? Nach außen wirkt es so als wäre Jamie ein Mama und Papa Kind."

„Jamie vergöttert Harry", warf Ginny dann ein und ihrem schlafenden Sohn durch das Haar. „Aber besonders, wenn er schläfrig wird mutiert er zum Mama-Kind."

„Und ihr solltet ihn mal sehen, wenn Ginny vom Training abends nachhause kommt", ergänzte Harry grinsend. „Egal wie müde oder kaputt vom Tag er vorher war, sobald Mama zuhause ist wird nochmal komplett hochgefahren."

George beobachtete seinen eigenen Sohn, der noch keine Anzeichen gab müde zu sein und hinter seiner Grandma durch den Garten spazierte. „Freddie ist ein totales Papa-Kind, sehr zum Missfallen von Angie."

„Das stimmt überhaupt nicht", verteidigte sich seine Frau. „Freddie ist ein Mama-Kind."

„Rede dir das ruhig weiter ein, Schatzi", lachte George. „Und das nächste Kind wird auch ein Papa-Kind."

Harry hob die Augenbrauen. „Nächstes Kind?", fragte er. „Ist schon irgendwas in der Planung?"

„Ich sag dir, wie das ablaufen wird." Ginny war diejenige, die ihm mit einem Grinsen im Gesicht antwortete. „Kurz bevor unser Kind auf die Welt kommt, wird Angie wieder schwanger, genauso wie beim letzten Mal."

„Ihr lasst es so klingen als hätten wir geplant, dass Freddie kurz vor Jamies Geburt gezeugt wurde", verteidigte sich George.

Seine Schwester zuckte nur mit den Schultern. „Vielleicht plant ihr das diesmal aber so."

„Nein, nein, nein. Wir warten definitiv noch mit dem zweiten Kind. Falls es überhaupt ein zweites Kind geben wird", entgegnete Angelina.

Ginny grinste ihren Bruder und ihre Schwägerin an. „Als ob ihr dazu in der Lage wärt sowas zu planen."

„Das sagt genau die richtige, Schwesterherz."

FOREVER (until the end) - Missing MomentsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt