Ein ganz normaler Morgen

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Es dauerte nicht lange für sie, bis sie zusammen eine Routine gefunden hatten, um in den Tag zu starten. Besonders nach dem Krieg hatte ihnen eine bestimmte Routine geholfen, um irgendwie aus der Trauerphase herauszukommen und ein paar Sachen am Tag geschafft zu kriegen. Diese Routine wurde dann auf den Kopf geworfen als sie zusammengezogen waren und sie plötzlich für ein paar mehr Dinge verantwortlich waren, um die Molly sich sonst immer gekümmert hatte.

Doch nach ein paar Monaten waren sie ein eingespieltes Team und glücklicher denn je. Es hatte etwas unglaublich schönes und befreiendes an sich, mit der Person, die man liebte zusammen zu wohnen. Niemand störte einen, man konnte machen, was man wollte und niemand war da, der meckerte, wenn man sich zum dritten Mal in Folge abends Essen bestellte, anstatt selbst zu kochen.

„Guten Morgen", flüsterte er und drehte sich auf seine rechte Seite, um seine Freundin von hinten zu umarmen. Auch wenn diese noch nicht wach war, rutschte sie instinktiv näher an ihn heran und stieß im Schlaf ein leises Seufzen aus. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Seine Lippen fanden ihre Wange und er verteilte ein paar sanfte Küsse bis zu ihrem Hals auf ihrer weichen Haut.

Langsam, sehr langsam, bewegte sie sich und drückte sich noch fester an ihn, während sie ihr Gesicht weiter in ihr weiches Kissen presste.

„Du musst aufstehen, Gin", murmelte Harry und küsste auf die Stelle hinter ihrem Ohr.

„Nein." Ihre Worte waren durch das Kissen, in das sie sprach, gedämpft, doch er hatte sie gehört.

Harry lachte leise. „Doch, wir müssen beide arbeiten."

Endlich öffnete sie ihre Augen und drehte sich auf den Rücken, sodass sie ihren Freund ansehen konnte. „Wie wäre es, wenn ich dich einfach heirate und ich dann von dem, was du geerbt hast lebe?", grummelte sie und schloss ihre Augen wieder.

„Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, aber du liebst Quidditch und hast es gerade erst in den Hauptkader der Harpies geschafft. Deswegen musst du jetzt aufstehen und zum Training gehen", sagte er, während er seine Arme um sie schlang und an sich zog. Harry liebte diese kleinen, ruhigen Momente am Morgen, wo er einfach nur Zeit mit seiner Freundin verbringen konnte.

„Machst du Frühstück?"

Harry grinste. „Mache ich nicht immer Frühstück?"

„Bacon", murmelte Ginny daraufhin nur an seiner Brust, in der sie ihr Gesicht vergraben hatte.

Das brachte Harry zum Lachen. „Ich gehe schonmal ins Bad und mache dann Frühstück. Du kannst noch etwas liegen bleiben, aber wehe du schläfst nochmal ein."

„Das würde ich niemals tun", erwiderte sie daraufhin. Beide wussten, dass das eine Lüge war und sie zu 99 prozentiger Wahrscheinlichkeit gleich wieder von ihm geweckt werden musste.

Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und löste sich dann langsam von ihr, ehe er aufstand und das Schlafzimmer verließ, um ins Badezimmer zu gehen. Nachdem er geduscht, angezogen und sich schonmal die Zähne geputzt hatte, betrat er erneut Ginnys und sein Schlafzimmer. Dort fand er, wie erwartet, seine Freundin vor, die nochmal eingeschlafen war. Sie lag mittlerweile mehr auf seiner Seite des bettes als auf ihrer eigenen und sie umarmte sein Kissen.

Mit einem leisen Lachen, setzte er sich neben ihren Kopf und strich ihr durch ihr Haar. „Gin", sagte er lediglich und sie öffnete ihre Augen.

„Ich bin nicht nochmal eingeschlafen", war das erste, was sie sagte.

Harry lachte. „Nein, natürlich nicht. Und jetzt komm, anziehen und dann ab in die Küche zum Frühstücken."

„Ich rieche noch keinen Bacon", grummelte Ginny daraufhin.

„Bis du angezogen bist, ist das Frühstück fertig." Harry stand auf und hielt ihr seine Hand hin, die sie mit einem Stöhnen ergriff und sich von ihm hochziehen ließ. „Kaffee oder Tee?", fragte er dann, während sie zum Kleiderschrank tapste und sich Sportklamotten für den Tag raussuchte. Sie scherzte immer, dass sie mehr Sportklamotten als richtige Klamotten besaß und so langsam vermutete Harry, dass das sogar wahr war. Zumindest war es naheliegend, da Sportklamotten ihre Arbeitsklamotten waren.

„Definitiv Kaffee." Sie zog sich eine schwarze Shorts aus dem Kleiderschrank, dazu einen Sport-BH, ein grünes schwarzes Top und einen grünen Hoodie mit dem Holyhead Harpies Logo drauf. Mit den Klamotten ging sie an ihm vorbei und verließ das Schlafzimmer, um sich im Badezimmer fertig zu machen.

Währenddessen ging Harry durch das Wohnzimmer in die kleine angrenzende Küche und holte alle Utensilien aus den Schränken und Schubladen, die er für das Frühstück brauchte. Und, wie er Ginny versprochen hatte, war das Frühstück fertig, sobald sie die Küche betrat. Sie hatte sich ihre Sportklamotten angezogen und sich ihre Haare zu zwei Boxerbraids geflochten, so wie sie ihre Haare beim Quidditch Spielen und beim Trainieren immer am liebsten trug.

Kaum hatte sie sich hingesetzt, hielt ihr Harry einen Teller mit Rührei, Bacon und Toast hin, den sie dankend annahm. Er drehte sich erneut der Küchenzeile zu und dann wieder zurück zu ihr, ehe er ihr vor ihr ein Glas Kürbissaft und eine Tasse Kaffee abstellte.

„Danke", sagte sie und beobachtete, wie er das gleiche auf seinen Platz stellte und sich gegenüber von ihr auf seinen Stuhl fallen ließ.

„Was steht bei dir heute an?", fragte Harry, bevor er einen Schluck von seinem Kaffee nahm. Im Gegansatz zu ihr war er ein Erst-Kaffee-dann-Essen-Mensch.

„Ich habe heute nur langweiliges Fitness-Training mit Josh und muss davor noch ein blödes Interview geben", erwiderte sie. „Erst nächste Woche habe ich wieder richtiges Quidditch Training."

Harry schmunzelte. „Pass bloß auf, dass ich nicht Josh erzähle, dass du sein Training langweilig genannt hast."

„Hoffentlich steht heute Oberkörper und kein Beintraining an, sonst kann ich es vergessen morgen mit dir laufen zu gehen."

„Ich dachte du bist Profisportlerin. Da sollte dich Beintraining nicht vom Laufen abhalten", zog er sie auf.

„Pass auf, was du sagst, Potter", warnte sie ihn grinsend. „Und was hast du heute bei der Arbeit zu erledigen. Musst du irgendeinen Verrückten durch das ganze Land jagen?"

Harry schüttelte lachend den Kopf. „Ich sage es dir nochmal; Auror sein ist nicht immer so spannend, wie alle denken. Heute habe ich erstmal eine Besprechung, dann muss ich einen Zeugen befragen und dann noch ein bisschen Papierkram. Ich denke aber mal, dass ich es heute schaffe, früher Feierabend zu machen."

„Perfekt!", erwiderte Ginny lächelnd. „Ich habe bis zwei Uhr heute Nachmittag Training, das heißt ich bin auch recht früh zuhause. Wollen wir heute Abend essen gehen? Indisch vielleicht?"

„Klingt gut", stimmte Harry ihr zu. „Ich versuche um drei zuhause zu sein, dann können wir noch das schöne Wetter zusammen genießen."

Nach dem Frühstück, ließ sich Ginny auf das Sofa im Wohnzimmer fallen und griff nach der neusten Ausgabe des Quidditch-Magazins, welche sie noch nicht gelesen hatte, während Harry sich neben ihr seine Schuhe anzog. Er musste immer etwas früher zu Arbeit als sie, war dafür aber meistens früher zuhause. Trotzdem hatten sie sich so abgestimmt, dass sie beide zur gleichen Zeit aufstanden. Ginny brauchte immer ein bisschen, um in den Tag zu starten und genoss es morgens noch ein bisschen Zeit zuhause zu verbringen, bevor sie los musste.

Als er seine Schuhe angezogen hatte, stand er auf und beugte sich zu Ginny runter, um ihr einen Kuss auf den mUnd zu drücken. „Viel Spaß beim Training, wir sehen uns heute Nachmittag."

Ginny lächelte zu ihm hoch. „Bis später."

FOREVER (until the end) - Missing MomentsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt